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Er nahm ein härenes Hemd, band einen Strick um das Genick und legte sich auf den mit Asche bestreuten Boden und wartete so auf den Tod. Um die dritte Nachtstunde, da er noch lebte, erhob er sich, mehr verzweifelt, und schlich an die Kirche. Dort horchte er. Dann ließ er die Befangenheit und stieß, sich aufrichtend, die dumpfe Tür mit dem Fuß auf und trat ein.

Sie bettelten vor einigen Haustüren Brot zusammen, das sie nicht zur Stillung des Hungers geniessen, sondern zum Betrug missbrauchen wollten. Sie kneteten nämlich und drehten aus dem Weichen desselben lauter kleine Kügelein oder Pillen und bestreuten sie mit Wurmmehl aus altem, zerfressenem Holz, damit sie völlig aussahen wie die gelben Arzneipillen.

Von dem schmalblätterigen Vitexstrauch hieß es einst, daß er die Sinnlichkeit unterdrücke, daher erhielt er seinen keuschen Namen: Vitex agnus castus. Die atheniensischen Frauen bestreuten mit Vitexblättern ihre Ruhelager zur Zeit der Thesmophorien, jenen mysteriösen Festen zu Ehren der Göttin Demeter, von denen alle Männer ausgeschlossen waren.

Sie stutzte; aber nur einen Augenblick ruhte der Zeigefinger an der Lippe. "Es ist gut", sagte sie, "es paßte nicht anders mit dem Fuhrmann; lassen Sie uns gehen, Herr Inspektor!" Und so wanderten sie auf dem schattigen, mit trockenen Tannennadeln bestreuten Steige miteinander fort; immer riesiger wurden die Föhren, die zu beiden Seiten aufstiegen und ihre Zweige über sie hinstreckten.

Auf der andern Seite des Wohngebäudes lag ein kleiner Hof, von Ställen umgeben, ein Taubenschlag in der Mitte; in den Ställen standen drei sauber gepflegte Kühe, zwei Zug Ochsen und zwei jener starken kräftigen Pferde, an welchen das hannöversche Land so reich ist; den reinlichen, mit gelbem Sand bestreuten Hof belebte zahlreiches und vortrefflich gehaltenes Federvieh; hinter den glänzenden, blank geputzten Scheiben der kleinen Fenster sah man einfache, aber blendend weiße Gardinen, blühender Geranium leuchtete im dunklen Roth durch die Scheiben; kurz Alles trug den Stempel von Wohlhabenheit, Ordnung und Behaglichkeit; und wenn auch dieser kleine Hof an Ausdehnung hinter den übrigen Besitzungen des Dorfes erheblich zurückstand, so zeichnete er sich doch vor allen Uebrigen durch eine beinahe bis zur Eleganz gehende Zierlichkeit und Sauberkeit aus.

Ich ging voller fröhlicher Gedanken bei dem schönen Mondschein durch die stillen, reinlich mit Sand bestreuten Gänge über die kleinen weißen Brücken, unter denen die Schwäne eingeschlafen auf dem Wasser saßen, an den zierlichen Lauben und Lusthäusern vorüber.

Hundert Schritte, die Straß’ entlang, und der Breite nach fünfzig, Ebneten sie den Grund schnurgleich, und bestreuten ihn zolltief Dann mit dem schimmernden Sand, der drüben am Ufer gehäuft lag; Fügten auf Säulen die Balken umher, und trennten mit Absicht So von dem Wiesengrund das langgedehnete Viereck.

Der Student Anselmus hatte nun schon mehrere Tage bei dem Archivarius Lindhorst gearbeitet; diese Arbeitsstunden waren für ihn die glücklichsten seines Lebens, denn immer von lieblichen Klängen von Serpentina's tröstenden Worten umflossen, ja oft von einem vorübergleitenden Hauche leise berührt, durchströmte ihn eine nie gefühlte Behaglichkeit, die oft bis zur höchsten Wonne stieg. Jede Not, jede kleinliche Sorge seiner dürftigen Existenz war ihm aus Sinn und Gedanken entschwunden, und in dem neuen Leben, das ihm wie im hellen Sonnenglanze aufgegangen, begriff er alle Wunder einer höheren Welt, die ihn sonst mit Staunen, ja mit Grausen erfüllt hatten. Mit dem Abschreiben ging es sehr schnell, indem es ihm immer mehr dünkte, er schreibe nur längst gekannte Züge auf das Pergament hin und dürfe kaum nach dem Original sehen, um alles mit der größten Genauigkeit nachzumalen. Außer der Tischzeit ließ sich der Archivarius Lindhorst nur dann und wann sehen, aber jedesmal erschien er genau in dem Augenblick, wenn Anselmus eben die letzten Zeichen einer Handschrift vollendet hatte, und gab ihm dann eine andere, verließ ihn aber gleich wieder schweigend, nachdem er nur mit einem schwarzen Stäbchen die Tinte umgerührt und die gebrauchten Federn mit neuen, schärfer gespitzten vertauscht hatte. Eines Tages, als Anselmus mit dem Glockenschlag zwölf bereits die Treppe hinaufgestiegen, fand er die Tür, durch die er gewöhnlich hineingegangen, verschlossen, und der Archivarius Lindhorst erschien in seinem wunderlichen wie mit glänzenden Blumen bestreuten Schlafrock von der andern Seite. Er rief laut: »Heute kommen Sie nur hier herein, werter Anselmus, denn wir müssen in das Zimmer, wo Bhogovotgita's Meister unsrer wartenEr schritt durch den Korridor und führte Anselmus durch dieselben Gemächer und Säle, wie das erste Mal. Der Student Anselmus erstaunte auf's neue über die wunderbare Herrlichkeit des Gartens, aber er sah nun deutlich, daß manche seltsame Blüten, die an den dunklen Büschen hingen, eigentlich in glänzenden Farben prunkende Insekten waren, die mit den Flüglein auf und nieder schlugen und durcheinander tanzend und wirbelnd sich mit ihren Saugrüsseln zu liebkosen schienen. Dagegen waren wieder die rosenfarbenen und himmelblauen Vögel duftende Blumen, und der Geruch, den sie verbreiteten, stieg aus ihren Kelchen empor in leisen lieblichen Tönen, die sich mit dem Geplätscher der fernen Brunnen, mit dem Säuseln der hohen Stauden und Bäume zu geheimnisvollen Akkorden einer tiefklagenden Sehnsucht vermischten. Die Spottvögel, die ihn das erste Mal so geneckt und gehöhnt, flatterten ihm wieder um den Kopf und schrieen mit ihren feinen Stimmchen unaufhörlich: »Herr Studiosus, Herr Studiosus, eilen Sie nicht so gucken Sie nicht so in die Wolken Sie könnten auf die Nase fallen. He, he! Herr Studiosus nehmen Sie den Pudermantel um Gevatter Schuhu soll Ihnen den Toupet frisierenSo ging es fort in allerlei dummem Geschwätz, bis Anselmus den Garten verlassen. Der Archivarius Lindhorst trat endlich in das azurblaue Zimmer; der Porphyr mit dem goldnen Topf war verschwunden, statt dessen stand ein mit violettem Samt behangener Tisch, auf dem die dem Anselmus bekannten Schreibmaterialien befindlich, in der Mitte des Zimmers und ein ebenso beschlagener Lehnstuhl stand vor demselben. »Lieber Herr Anselmussagte der Archivarius Lindhorst, »Sie haben nun schon manches Manuskript schnell und richtig zu meiner Zufriedenheit kopiert, Sie haben sich mein Zutrauen erworben; das Wichtigste bleibt aber noch zu tun übrig, und das ist das Abschreiben oder vielmehr Nachmalen gewisser in besonderen Zeichen geschriebener Werke, die ich hier in diesem Zimmer aufbewahre und die nur an Ort und Stelle kopiert werden können. Sie werden daher künftig hier arbeiten, aber ich muß Ihnen die größte Vorsicht und Aufmerksamkeit empfehlen; ein falscher Strich, oder was der Himmel verhüten möge, ein Tintenfleck auf das Original gespritzt, stürzt Sie ins UnglückAnselmus bemerkte, daß aus den goldnen Stämmen der Palmbäume kleine smaragdgrüne Blätter herausragten; eins dieser Blätter erfaßte der Archivarius, und Anselmus wurde gewahr, daß das Blatt eigentlich in einer Pergamentrolle bestand, die der Archivarius aufwickelte und vor ihm auf den Tisch breitete. Anselmus wunderte sich nicht wenig über die seltsam verschlungenen Zeichen, und bei dem Anblick der vielen Pünktchen, Striche und Züge und Schnörkel, die bald Pflanzen, bald Moose, bald Tiergestalten darzustellen schienen, wollte ihm beinahe der Mut sinken, alles so genau nachmalen zu können. Er geriet darüber in tiefe Gedanken. »Mut gefaßt, junger Menschrief der Archivarius, »hast Du bewährten Glauben und wahre Liebe, so hilft Dir SerpentinaSeine Stimme tönte wie klingendes Metall, und als Anselmus in jähem Schreck aufblickte, stand der Archivarius Lindhorst in der königlichen Gestalt vor ihm, wie er ihm bei dem ersten Besuch im Bibliothekzimmer erschienen. Es war dem Anselmus, als müsse er von Ehrfurcht durchdrungen auf die Knie sinken, aber da stieg der Archivarius Lindhorst an dem Stamm eines Palmbaums in die Höhe und verschwand in den smaragdnen Blättern. Der Student Anselmus begriff, daß der Geisterfürst mit ihm gesprochen und nun in sein Studierzimmer hinaufgestiegen, um vielleicht mit den Strahlen, die einige Planeten als Gesandte zu ihm geschickt, Rücksprache zu halten, was nun mit ihm und der holden Serpentina geschehen solle. Auch kann es sein, dachte er ferner, daß ihn Neues von den Quellen des Nils erwartet, oder daß ein Magus aus Lappland ihn besucht mir geziemt es nun, emsig an die Arbeit zu gehen. Und damit fing er an die fremden Zeichen der Pergamentrolle zu studieren. Die wunderbare Musik des Gartens tönte zu ihm herüber und umgab ihn mit süßen lieblichen Düften, auch hörte er wohl die Spottvögel kickern, doch verstand er ihre Worte nicht, was ihm auch recht lieb war. Zuweilen war es auch als rauschten die smaragdenen Blätter der Palmbäume und als strahlten dann die holden Kristallklänge, welche Anselmus an jenem verhängnisvollen Himmelfahrtstage unter dem Holunderbusch hörte, durch das Zimmer. Der Student Anselmus, wunderbar gestärkt durch dies Tönen und Leuchten, richtete immer fester und fester Sinn und Gedanken auf die Überschrift der Pergamentrolle, und bald fühlte er wie aus dem Innersten heraus, daß die Zeichen nichts anders bedeuten könnten, als die Worte: Von der Vermählung des Salamanders mit der grünen Schlange. Da ertönte ein starker Dreiklang heller Kristallglocken. »Anselmus, lieber Anselmuswehte es ihm zu aus den Blättern, und o Wunder! an dem Stamm des Palmbaums schlängelte sich die grüne Schlange herab. »Serpentina! holde Serpentinarief Anselmus wie im Wahnsinn des höchsten Entzückens, denn so wie er schärfer hinblickte, da war es ja ein liebliches herrliches Mädchen, die mit den dunkelblauen Augen, wie sie in seinem Innern lebten, voll unaussprechlicher Sehnsucht ihn anschauend, ihm entgegenschwebte. Die Blätter schienen sich herabzulassen und auszudehnen, überall sproßten Stacheln aus den Stämmen, aber Serpentina wand und schlängelte sich geschickt durch, indem sie ihr flatterndes, wie in schillernden Farben glänzendes Gewand nach sich zog, so daß es sich dem schlanken Körper anschmiegend nirgends hängen blieb an den hervorragenden Spitzen und Stacheln der Palmbäume. Sie setzte sich neben dem Anselmus auf denselben Stuhl, ihn mit dem Arm umschlingend und an sich drückend, so daß er den Hauch, der von ihren Lippen strömte, die elektrische Wärme ihres Körpers fühlte. »Lieber Anselmusfing Serpentina an, »nun bist Du bald ganz mein, durch Deinen Glauben, durch Deine Liebe erringst Du mich, und ich bringe Dir den goldnen Topf, der uns beide beglückt immerdar.« »O Du holde, liebe Serpentinasagte Anselmus, »wenn ich nur Dich habe, was kümmert mich sonst alles Übrige? Wenn Du nur mein bist, so will ich gern untergehen in all' dem Wunderbaren und Seltsamen, was mich befängt seit dem Augenblick, als ich Dich sah.« »Ich weiß wohlfuhr Serpentina fort, »daß das Unbekannte und Wunderbare, womit mein Vater oft nur zum Spiel seiner Laune Dich umfangen, Grausen und Entsetzen in Dir erregt hat, aber jetzt soll es, wie ich hoffe, nicht wieder geschehen, denn ich bin in diesem Augenblick nur da, um Dir, mein lieber Anselmus, alles und jedes aus tiefem Gemüte, aus tiefer Seele haarklein zu erzählen, was Dir zu wissen nötig, um meinen Vater ganz zu kennen und überhaupt recht deutlich einzusehen, was es mit ihm und mit mir für eine Bewandtnis hatDem Anselmus war es, als sei er von der holden lieblichen Gestalt so ganz und gar umschlungen und umwunden, daß er sich nur mit ihr regen und bewegen könne, und als sei es nur der Schlag ihres Pulses, der durch seine Fibern und Nerven zitterte; er horchte auf jedes ihrer Worte, das bis in sein Innerstes erklang und wie ein leuchtender Strahl die Wonne des Himmels in ihm entzündete. Er hatte den Arm um ihren schlanker als schlanken Leib gelegt, aber der schillernde glänzende Stoff ihres Gewandes war so glatt, so schlüpfrig, daß es ihm schien, als könne sie, sich ihm schnell entwindend, unaufhaltsam entschlüpfen, und er erbebte bei dem Gedanken. »Ach, verlaß mich nicht, holde Serpentinarief er unwillkürlich aus, »nur Du bist mein Leben!« »Nicht eher heutesagte Serpentina, »als bis ich alles erzählt habe, was Du in Deiner Liebe zu mir begreifen kannst. Wisse also, Geliebter, daß mein Vater aus dem wunderbaren Geschlecht der Salamander abstammt, und daß ich mein Dasein seiner Liebe zur grünen Schlange verdanke. In uralter Zeit herrschte in dem Wunderlande Atlantis der mächtige Geisterfürst Phosphorus, dem die Elementargeister dienten. Einst ging der Salamander, den er vor allen liebte (es war mein Vater), in dem prächtigen Garten, den des Phosphorus Mutter mit ihren schönsten Gaben auf das herrlichste geschmückt hatte, umher und hörte, wie eine hohe Lilie in leisen Tönen sang: »Drücke fest die

Er konnte nicht mehr soviel essen wie Tante Thilda, sondern fühlte sich müde und nicht sehr wohl; er war nur stolz darauf, daß er mit den Erwachsenen tafeln durfte, daß auch auf =seiner= kunstvoll gefalteten Serviette eins von diesen köstlichen, mit Mohn bestreuten Milchbrötchen gelegen hatte, daß auch vor =ihm= drei Weingläser standen, während er sonst aus dem kleinen goldenen Becher, dem Patengeschenk Onkel Krögers, zu trinken pflegte ... Aber als dann, während Onkel Justus einen ölgelben, griechischen Wein in die kleinsten Gläser zu schenken begann, die Eisbaisers erschienen rote, weiße und braune wurde auch sein Appetit wieder rege.

In den Vormittagsstunden brachte eine Ordonnanz den Befehl, daß sich die Kompagnie bis an die Straße Frémicourt Vaux vorzuschieben hätte. Dies typische Vorrücken gab mir die Gewißheit, daß uns bis zum Abend noch Blutiges bevorstand. Ich schlängelte meine drei Züge in Reihen durch das Gelände, das kreisende Flieger mit Bomben und Geschossen bestreuten.