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Verzweiflung kam nach Jahren, kam nach lange geduldig getragenen Enttäuschungen. Er verzweifelte an ihr, sie am Leben. Aber nach erbitterten Faustkämpfen mit Worten, denn zur Gewalt liebte er sie nicht genug, nach Hieben mit alten Beschuldigungen, längst verjährten Sünden, gab es Umarmungen, es rauschten wortlose unbeschreibliche Nächte.

Unter solchen Einflüssen bildete sich sein Genius und sein Charakter; voll Tatenlust und Ruhmbegier trauerte er wohl um die Siege seines Vaters, die ihm nichts mehr zu tun übriglassen würden. Sein Vorbild war Achilles, aus dessen Geschlecht er sich gern entstammt zu sein rühmte, und dem er durch Ruhm und Leid ähnlich werden sollte. Wie jener seinen Patroklus, so liebte er den Freund seiner Jugend, Hephaistion; und wenn er seinen großen Ahnherrn glücklich pries, daß Homer der Nachwelt das Gedächtnis seiner Taten überliefert habe, so ist die Heldensage der morgen- und abendländischen Völker nicht müde geworden, den Namen Alexanders mit allem Wunderglanz menschlicher und übermenschlicher Größe zu schmücken. Er liebte mehr seine Mutter als seinen Vater; von jener hatte er den Enthusiasmus und die tiefe Innigkeit des Empfindens, die ihn in der Reihe der Helden alter und neuer Zeit unterscheidet. Dem entsprach sein

Niemals liebte sie als die erste, niemals wollte sie sich hingeben, sondern voller Gewissensqualen über ihren Fall, dem sie ruhigen Blutes nicht ins Gesicht schauen konnte, glaubte sie ihn auslöschen zu können, indem sie dieses Gewissen durch eine völlige Unterwerfung unter den Mann beschwor, der gerade ihr Herr war.

Nun wußte sie nichts mehr mit ihm anzufangen. Sie mußte ihn wohl mit in die Stadt hinabnehmen und gute Pflege und die Zeit walten lassen. Doch wer weiß, mit welchen Träumen sie heraufgekommen war und was sie sich von dieser Begegnung mit dem, der sie liebte, versprochen hatte.

Aber sie sah deutlich: diese Tollen beschworen herauf, was ohne Tollheit gar nicht vorhanden gewesen wäre. Und sie machte sich auf ein furchtbares Ereignis gefaßt ... Da fühlte sie, daß eine starke Hand tröstend die ihre umfaßte. Sie wußte plötzlich: es kann ja nichts geschehen. Er sah ihre Selbstbeherrschungwie liebte er gefaßte Haltung, geschmackvolles Betragen an Frauen.

Dem glücklichen verlobten Paare gegenüber kam sie sich wie eine verlassene Braut vor. Eine unerklärliche Bangigkeit rief immer neue Zweifel bei ihr hervor und machte sie beklommen. Fortwährend beängstigten sie quälende Fragen. Liebte er sie noch? Würde er ihr verzeihen? Ihr bangte vor den kommenden Tagen.

[Gesinnung der fremden Gesandten.] Jede der beiden Parteien, in die der Hof gespalten war, hatte eifrige ausländische Verbündete. Die Gesandten Spaniens, des deutschen Reichs und der Generalstaaten waren jetzt eben so eifrig bemüht, Rochester zu unterstützen, wie sie früher Halifax unterstützt hatten. Barillon bot seinen ganzen Einfluß in entgegengesetzter Richtung auf, und er wurde darin von einem im Range unter ihm stehenden, in Talenten aber ihm weit überlegenen andren französischen Agenten unterstützt: von Bonrepaux. Barillon war zwar nicht ohne diplomatische Befähigung und besaß in hohem Grade die Liebenswürdigkeit und die feine Bildung, durch die sich der damalige französische Adel auszeichnete. Aber sein Verstand war den Anforderungen seines wichtigen Postens nicht gewachsen. Er war phlegmatisch und bequem geworden, liebte gesellige Vergnügungen und Tafelfreuden mehr als die Geschäfte und entwickelte bei wichtigen Vorgängen gewöhnlich erst dann eine energische Thätigkeit, wenn er Ermahnungen und selbst Verweise aus Versailles erhalten hatte. Bonrepaux hatte sich durch die Umsicht und Thätigkeit, die er als Sekretär bei der Marineverwaltung gezeigt, aus der Dunkelheit emporgeschwungen und er galt für eingeweiht in die Geheimnisse der Handelspolitik. Zu Ende des Jahres 1685 wurde er mit mehreren besonderen Aufträgen von hoher Wichtigkeit nach London geschickt. Er sollte einen Handelsvertrag anbahnen, sollte den Zustand der englischen Flotten und Werfte ermitteln und darüber berichten, und endlich den hugenottischen Flüchtlingen, von denen man voraussetzte, sie würden durch Mangel und Verbannung so zahm geworden sein, daß sie fast jede Bedingung der Wiederaussöhnung dankbar annehmen würden, gewisse Vorschläge machen. Der neue Gesandte war plebejischen Ursprungs, seine Gestalt war zwergartig, sein Gesicht lächerlich häßlich und sein Dialect der seiner gascognischen Heimath; aber sein heller Verstand, sein seltener Scharfblick und sein witziger Geist befähigten ihn ganz vorzüglich für seinen Posten. Trotz seiner niederen Herkunft und seines abstoßenden

Er liebte das Vergnügen, weil er das Schöne liebte; und aus eben diesem Grunde liebte er auch die Tugend: Aber er mußte das Vergnügen in seinem Wege finden, und die Tugend mußte ihm keine allzubeschwerliche Pflichten auflegen; dem einen oder der andern seine Gemächlichkeit aufzuopfern, so weit ging seine Liebe nicht.

Sie bat mich nämlich, zu dem Manne zu gehen, den sie liebte, und ihn zu bitten, daß er noch einmal zu ihr kommen möge, sie könne es vor Sehnsucht nach ihm nicht ertragen. Sie habe auch das untrügliche Gefühl, daß, wenn sie ihn wiedergesehen habe, sie schneller genesen werde. Ich ging zu ihm.

Er bekundete eine väterliche Freundschaft für ihren jungen Sohn, einen Quartaner, dem er seine alten Aufsätze zum Abschreiben gab. Er liebte ihr Kind! Einmal, als er zugunsten Breetpoots in eine Prügelei der Jungen eingegriffen hatte, war ihm auf mehreren Lippen ein fragwürdiges Lächeln begegnet. Der Flintenlauf kehrte sich schon seiner Brust zu ... Nein, niemand wußte es; und Lohmann durfte sie weiter erleben und sich vorspielen, die wilde Keuschheit, die wollüstigen Bitternisse, die schüchterne, eitle, trostreiche Weltverachtung seiner siebzehn Jahre, und die Verse, die er in Nächten auf die Rückseite eines alten Ballordens kritzelte