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Zu dem müsse er pilgern, aber nicht allein, denn das sei zu einfach und könne daher die heilende Wirkung nicht haben, sondern es müsse sich eine reine Jungfrau finden, die in ihrer jungfräulichen Keuschheit ihn an die Stufen des heiligen Stuhles geleite, als Symbolum gleichsam, daß er sein früheres unchristliches und geradezu heidnisches Leben abgetan habe und nun wert geworden sei, wieder der göttlichen Gnade teilhaftig zu werden: denn es war gerade damals die Zeit, wo man gerne Jungfrauen zur Heilung aller möglichen Leiden benützte.

Tugend besteht in Ergebung in den göttlichen Willen, andächtigem Gebet, Wohltätigkeit gegen die Armen und Fremden, Redlichkeit, Keuschheit, Nüchternheit, Reinlichkeit, tapferer Verteidigung der Sache Gottes bis in den Tod. Wer diese Pflichten erfüllt, ist ein Gläubiger und empfängt den Lohn des ewigen Lebens."

Schlamm ist auf dem Grunde ihrer Seele; und wehe, wenn ihr Schlamm gar noch Geist hat! Dass ihr doch wenigstens als Thiere vollkommen wäret! Aber zum Thiere gehört die Unschuld. Rathe ich euch, eure Sinne zu tödten? Ich rathe euch zur Unschuld der Sinne. Rathe ich euch zur Keuschheit? Die Keuschheit ist bei Einigen eine Tugend, aber bei Vielen beinahe ein Laster.

Kurz, es erneuerte sich wieder der Unfug mit den Liebesschwestern, der eigentlich unter den Geistlichen nie aufgehört, nur dass man die geheuchelte Keuschheit beiseite getan und in ehrlicher, offener Hurerei gelebt hatte.

Schämet euch, ihr Jünglinge, wenn ihr wahre Liebe in diesem Handbuche der Sinnlichkeit wiederfinden wollet! Errötet, wenn ihr es in seiner Schule nicht verlernt habt, errötet vor euch selbst, ihr Jungfrauen, eure Phantasie mit diesen lüsternen Bildern zu schmücken! Es gibt eine moralische Keuschheit, eine holde, erhabene Jungfräulichkeit der Seele.

Wir sollen wohl deshalb nie aufhören, der Wollust zu frönen, damit wir nie vergebens diese Glieder mit uns herumtragen? Warum soll wohl da die Witwe ehelos bleiben, wenn wir bloß dazu geboren sind, nach Weise des Viehes zu leben? Was brächte es mir denn für Schaden, wenn ein anderer meine Frau beschläft? Was will da der Apostel, dass er zur Keuschheit auffordert, wenn sie gegen die Natur ist?

Aber gerade seine Kasteiungen machten ihn so entzündbar, dass er einst, als ein Verwandter mit einigen Frauen in die Nähe seiner Wohnung zog, aus dieser flüchtete, um nur seine Keuschheit zu retten!

In diesen Madonnenreliefs, die, in bemaltem Thon oder Stuck ausgeführt, auch dem wenig bemittelten Bürger zugänglich waren, sind die häuslichen Bürgertugenden des Florentiners dieser Zeit: Keuschheit und Liebe zwischen Eltern und Kindern, in der edelsten Weise verklärt zum Ausdruck gebracht.

Wahrlich, es giebt Keusche von Grund aus: sie sind milder von Herzen, sie lachen lieber und reichlicher als ihr. Sie lachen auch über die Keuschheit und fragen: "was ist Keuschheit! Ist Keuschheit nicht Thorheit? Aber diese Thorheit kam zu uns und nicht wir zur ihr. Wir boten diesem Gaste Herberge und Herz: nun wohnt er bei uns, mag er bleiben, wie lange er will!" Also sprach Zarathustra.

Das reizte ihn tief, und er legte ihr die harte Hand auf den Mund in dem eiskalten Wunsch, mit einem schlanken Messer ihre Lippen zu umschneiden, dann wäre die ganze Keuschheit weg, mit Porzellanglocken die demütige Sanftmut ihrer Augen zu verdecken; ihre welligen Haarflechten zu fassen, mit einem Ruck, mit einem langen skalpierenden Ruck vom Leibe abzuziehen, das weiche schmeichelnde Fell, die weiße glatte Haut ganz und gar, daß sie daläge, Mery, vor ihm, zuckend rot, mit spielenden, bloßen Muskeln, ein Präparat, ein krampfendes schnappendes Tier, Mery.