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Ihr Gesicht war leblos, weiß, das Auge leblos: nicht starr, nicht ruhig, nicht glänzend; es sah tot aus. Die Witwe sah tot aus. Wie ein Gipsabguß. Mechanisch bewegte sich ihr Körper vorwärts, in den Kolonialwarenladen hinein. »Aber wenn er abends heim kam, und es waren ihm ein paar Abschlüsse gelungen. Wie schön! Die Prozente! . . . Da sind ein paar ganz Hartnäckige.

Der Herr Bürgermeister kam, um der gnädigen Frau seine Huldigung darzubringen, aber er wurde nicht vorgelassen. Nach dem Bürgermeister versuchte es der Verwalter doch mit dem gleichen Mißerfolg.

Und dann kam, blitzgleich, auch die wahre Erkenntnis dieses Verhältnisses über ihn. Was sie begehrt hatte, das war seine Jugend, seine Kraft und seine Frische gewesen. Und was sie begehrte, hatte sie ihm genommen: die Jugend, die Kraft und die Frische seines Körpers!

Wer immer in dem sich gleichmäßig drehenden Kreise blieb, dessen Leben drehte sich mit, wer aber hinausgetreten war, kam kaum mehr hinein. Diese Erkenntnis stimmte meinen Bruder bitter und ließ ihm vieles kleinlicher und widerwärtiger erscheinen, als es war.

Als er wieder zurück in die Schmiede gekommen war, kam ein Mann geritten, der wollte sein Pferd beschlagen lassen. »Das soll bald gemacht seinsagte der Schmied: »ich habe jetzt eben eine neue Methode zu beschlagen gelernt, die ist gut, wenn die Tage kurz sindund damit fing er an, dem Pferd die Beine abzubrechen und schnitt und brach so lange, bis er sie alle ab hatte; »dennsagte er: »ich weiß nicht, wozu es soll, immer mit einem und einem zu bruddelnDie Beine legte er in die Esse, so wie er gesehen hatte, daß der Andre es gemacht, legte dann brav Kohlen zu und ließ die Schmiedejungen frisch den Blasebalg ziehen.

Sie wollte dem Ruf folgen, aber da kam schon ihr Mann zu ihr herein, da stand er vor ihr mit glückstrahlendem Angesicht und rief frohlockend: "Cäcilie, ich bin Musikdirektor in Marstadt!" und als sie es nicht fassen und glauben wollte, da reichte er ihr einen Brief, und sie las es selbst schwarz auf weiß, daß die Marstadter vorläufig in einem gemieteten Lokal die Musikschule eröffnen wollten und den Musiklehrer Pfäffling zum Direktor ernannt hätten.

Oft kam er erst um vier Uhr morgens nach Hause, schlief dann über die Zeit, kam verspätet, dumpf und müde ins Bureau und wurde unverläßlich bei der Arbeit.

Sehr unlieb ist es mir, daß Clara neulich den Brief an Dich aus, freilich durch meine Zerstreutheit veranlagtem, Irrtum erbrach und las. Sie hat mir einen sehr tiefsinnigen philosophischen Brief geschrieben, worin sie ausführlich beweiset, daß Coppelius und Coppola nur in meinem Innern existieren und Phantome meines Ichs sind, die augenblicklich zerstäuben, wenn ich sie als solche erkenne. In der Tat, man sollte gar nicht glauben, daß der Geist, der aus solch hellen holdlächelnden Kindesaugen, oft wie ein lieblicher süßer Traum, hervorleuchtet, so gar verständig, so magistermäßig distinguieren könne. Sie beruft sich auf Dich. Ihr habt über mich gesprochen. Du liesest ihr wohl logische Kollegia, damit sie alles fein sichten und sondern lerne. Laß das bleiben! Übrigens ist es wohl gewiß, daß der Wetterglashändler Giuseppe Coppola keinesweges der alte Advokat Coppelius ist. Ich höre bei dem erst neuerdings angekommenen Professor der Physik, der, wie jener berühmte Naturforscher, Spalanzani heißt und italienischer Abkunft ist, Kollegia. Der kennt den Coppola schon seit vielen Jahren und überdem hört man es auch seiner Aussprache an, daß er wirklich Piemonteser ist. Coppelius war ein Deutscher, aber wie mich dünkt, kein ehrlicher. Ganz beruhigt bin ich nicht. Haltet Ihr, Du und Clara, mich immerhin für einen düstern Träumer, aber nicht los kann ich den Eindruck werden, den Coppelius' verfluchtes Gesicht auf mich macht. Ich bin froh, daß er fort ist aus der Stadt, wie mir Spalanzani sagt. Dieser Professor ist ein wunderlicher Kauz. Ein kleiner rundlicher Mann, das Gesicht mit starken Backenknochen, feiner Nase, aufgeworfenen Lippen, kleinen stechenden Augen. Doch besser, als in jeder Beschreibung, siehst Du ihn, wenn Du den Cagliostro, wie er von Chodowiecki in irgend einem Berlinischen Taschenkalender steht, anschauest. So sieht Spalanzani aus. Neulich steige ich die Treppe herauf und nehme wahr, daß die sonst einer Glastüre dicht vorgezogene Gardine zur Seite einen kleinen Spalt läßt. Selbst weiß ich nicht, wie ich dazu kam, neugierig durchzublicken. Ein hohes, sehr schlank im reinsten Ebenmaß gewachsenes, herrlich gekleidetes Frauenzimmer saß im Zimmer vor einem kleinen Tisch, auf den sie beide

Als das Heidi seine Freunde erblickte, kam es herangesprungen und faßte sie beide um den Hals, begrüßte sie zärtlich, und sie meckerten fröhlich und zutraulich, und jede von den Geißen wollte dem Heidi mehr Zuneigung beweisen und drückte ihren Kopf noch immer näher an seine Schultern heran, so daß es zwischen den zweien fast zerdrückt wurde.

Er zog es her und legt' ihm auf den Rücken auch Die Hand, da lags gestreckt am Boden auf dem Bauch. Es konte nicht den Druck der flachen Hand ertragen, Er braucht' es mit der Faust zu Boden nicht zu schlagen. Schon war durch seine Hand manch schmuckes Ross geknickt, Und keines kam ihm noch zur Hand, für ihn geschickt.