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So gingen Vater und Sohn fröhlich und guter Dinge miteinander nach der Musikschule und trennten sich, Herr Pfäffling, um seinen Platz in dem schon dicht gefüllten Saal aufzusuchen, Wilhelm, um seines Vaters Billet nachträglich zu verdienen.

Sie wollte dem Ruf folgen, aber da kam schon ihr Mann zu ihr herein, da stand er vor ihr mit glückstrahlendem Angesicht und rief frohlockend: "Cäcilie, ich bin Musikdirektor in Marstadt!" und als sie es nicht fassen und glauben wollte, da reichte er ihr einen Brief, und sie las es selbst schwarz auf weiß, daß die Marstadter vorläufig in einem gemieteten Lokal die Musikschule eröffnen wollten und den Musiklehrer Pfäffling zum Direktor ernannt hätten.

In aller Stille reiste am folgenden Sonntag unser Musiklehrer nach Marstadt, um sich dort den Herren vorzustellen, die über die Ernennung des Direktors für die neu zu gründende Musikschule zu entscheiden hatten.

Darauf hin folgte der Knabe willig dem Fräulein und sein Vater wandte sich an Wilhelm. "Das Konzert ist in der Musikschule; neben dem Saal ist das Zimmer, in dem wir uns aufhalten, so lange wir nicht spielen, du darfst nur nach dem Künstlerzimmer fragen." "O, ich weiß es gut," sagte Wilhelm, "neben dem Garderobezimmer liegt es." Der Künstler wunderte sich.

Es besagte, daß noch in der letzten Stunde der Beschluß, im nächsten Jahre schon eine Musikschule zu gründen, umgestoßen worden sei und man eines günstigen Bauplatzes wegen noch ein paar Jahre warten wolle! Herrn Pfäffling war zumute, wie wenn man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hätte, als er las, daß die ganze Musikschule, die er dirigieren wollte, wie ein Luftschloß zusammenbrach.

Lebhaft reichte er ihn seiner Frau: "Lies, lies nur!" und als er sah, daß sie mit der fremden Handschrift für seine Ungeduld nicht schnell genug vorwärts kam, sprach er: "Die erste Seite ist nebensächlich, die Hauptsache ist eben: Kraußold aus Marstadt schreibt, es solle dort eine Musikschule gegründet werden, und er wolle mich, wenn ich Lust hätte, als Direktor vorschlagen.

Herr Pfäffling umkreiste noch eine Weile den Tisch in heftiger Erregung, so daß es seiner Frau schier schwindelte, endlich atmete er tief auf, seufzte: "O Marstadt, Marstadt!" und verließ das Zimmer, um sich zum täglichen Gang nach der Musikschule zu richten. Rascher noch als sonst eilte er durch den untern Hausflur, er hatte keine Lust, den Hausherrn zu begegnen.

Am 1. Juli, mittags um 12 Uhr, kam Herr Musiklehrer Pfäffling in bester Laune aus der Musikschule. Er hatte heute seinen Gehalt eingenommen und außerdem noch eine ganz nette Summe für Hausunterricht. Ja, er hatte sich mit allerlei fleißigen und faulen Schülern redlich geplagt, das ganze Jahr hindurch, hatte Violin- und Flöten-, Klavier- und Zitherstunden gegeben von frühmorgens bis spät abends.

Freilich waren die Preise für diesen Kunstgenuß so hoch gestellt, daß unser Musiklehrer nicht daran gedacht hätte, sich ein solch kostbares Vergnügen zu gönnen, aber das Konzert sollte im Saal der Musikschule gegeben werden, und in solchem Fall war es üblich, daß die Hauptlehrer der Anstalt Freikarten erhielten.

Heute war er nicht, wie gestern, der Ansicht, daß reich oder arm nicht viel zum Glück des Menschen ausmache! Der Direktor hatte mitgeteilt, daß zu dem abendlichen Konzert nur eine einzige Freikarte, auf seinen Namen lautend, für die Lehrer der Musikschule abgegeben worden sei. Darüber herrschte große Entrüstung unter den Kollegen.