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Aktualisiert: 1. Juni 2025


Jedem Reisenden, der bei guter Tageszeit sich dem Städtchen G. von der südlichen Seite bis auf eine halbe Stunde Weges genähert, fällt der Landstraße rechts ein stattliches Landhaus in die Augen, welches mit seinen wunderlichen bunten Zinnen aus finsterm Gebüsch blickend, emporsteigt. Dieses Gebüsch umkränzte den weitläufigen Garten, der sich in weiter Strecke talabwärts hinzieht. Kommst du einmal, vielgeliebter Leser! des Weges, so scheue weder den kleinen Aufenthalt deiner Reise, noch das kleine Trinkgeld, das du etwa dem Gärtner geben dürftest, sondern steige fein aus dem Wagen, und laß dir Haus und Garten aufschließen, vorgebend, du hättest den verstorbenen Eigentümer des anmutigen Landsitzes, den Hofrat Reutlinger in G., recht gut gekannt. Im Grunde genommen kannst du dies alsdann mit gutem Fug tun, wenn es dir gefallen sollte, alles, was ich dir zu erzählen eben im Begriff stehe, bis ans Ende durchzulesen; denn ich hoffe, der Hofrat Reutlinger soll dir alsdann mit all seinem sonderbaren Tun und Treiben so vor Augen stehen, als ob du ihn wirklich selbst gekannt hättest. Schon von außen findest du das Landhaus auf altertümliche groteske Weise mit bunten gemalten Zieraten verschmückt, du klagst mit Recht über die Geschmacklosigkeit dieser zum Teil widersinnigen Wandgemälde, aber bei näherer Betrachtung weht dich ein besonderer wunderbarer Geist aus diesen bemalten Steinen an und mit einem leisen Schauer, der dich überläuft, trittst du in die weite Vorhalle. Auf den in Felder abgeteilten, mit weißem Gipsmarmor bekleideten Wänden erblickest du mit grellen Farben gemalte Arabesken, die in den wunderlichsten Verschlingungen, Menschen- und Tiergestalten, Blumen, Früchte, Gesteine, darstellen, und deren Bedeutung du ohne weitere Verdeutlichung zu ahnen glaubst. Im Saal, der den untern Stock in der Breite einnimmt und bis über den zweiten Stock hinaufsteigt, scheint in vergoldeter Bilderei alles das plastisch ausgeführt, was erst durch Gemälde angedeutet wurde. Du wirst im ersten Augenblick vom verdorbenen Geschmack des Zeitalters Ludwig des Vierzehnten reden, du wirst weidlich schmälen über das Barocke, Überladene, Grelle, Geschmacklose dieses Stils, aber bist du nur was weniges meines Sinnes, fehlt es dir nicht an reger Fantasie, welches ich allemal bei dir, mein gütiger Leser! voraussetze, so wirst du bald allen in der Tat gegründeten Tadel vergessen. Es wird dir so zumute werden, als sei die regellose Willkür nur das kecke Spiel des Meisters mit Gestaltungen, über die er unumschränkt zu herrschen wußte, dann aber, als verkette sich alles zur bittersten Ironie des irdischen Treibens, die nur dem tiefen, aber an einer Todeswunde kränkelnden Gemüt eigen. Ich rate dir, geliebter Leser! die kleinen Zimmer des zweiten Stocks, die wie eine Galerie den Saal umgeben, und aus deren Fenstern man hinabschaut in den Saal, zu durchwandern. Hier sind die Verzierungen sehr einfach, aber hin und wieder stößest du auf teutsche, arabische und türkische Inschriften, die sich wunderlich genug ausnehmen. Du eilst jetzt nach dem Garten, er ist nach altfranzösischer Art mit langen, breiten, von hohen Taxuswänden umschlossenen Gängen, mit geräumigen [Bosketts] angelegt, und mit Statuen, mit Fontänen geschmückt. Ich weiß nicht, ob du, geliebter Leser, nicht auch den ernsten feierlichen Eindruck, den solch ein altfranzösischer Garten macht, mit mir fühlst, und ob du solch ein Gartenkunstwerk nicht der albernen Kleinigkeitskrämerei vorziehst, die in unsern sogenannten englischen Gärten mit Brückchen und Flüßlein, und Tempelchen und Gröttchen getrieben wird. Am Ende des Gartens trittst du in einen finstern Hain von Trauerweiden, Hängebirken und Weymouthskiefern. Der Gärtner sagt dir, daß dies Wäldchen, wie man es von der Höhe des Hauses hinabschauend, deutlich wahrnehmen kann, die Form eines Herzens hat. Mitten darin ist ein Pavillon von dunklem schlesischen Marmor in der Form eines Herzens erbaut. Du tritts hinein, der Boden ist mit weißen Marmorplatten ausgelegt, in der Mitte erblickst du ein Herz in gewöhnlicher Größe. Es ist ein dunkelroter in den weißen Marmor eingefugter Stein. Du bückst dich herab, und entdeckest die in den Stein eingegrabenen Worte: Esruht! In diesem Pavillon, bei diesem dunkelroten steinernen Herzen, das damals jene Inschrift noch nicht trug, standen am Tage Mariä Geburt, das heißt am achten September des Jahres 180- ein großer stattlicher alter Herr und eine alte Dame, beide sehr reich und schön nach der Mode der sechziger Jahre gekleidet. »Aber«, sprach die alte Dame, »aber wie kam Ihnen, lieber Hofrat, denn wieder die bizarre, ich möchte lieber sagen, die schauervolle Idee, in diesem Pavillon das Grabmal Ihres Herzens, das unter dem roten Stein ruhen soll, bauen zu lassen?« »Lassen Sie uns«, erwiderte der alte Herr, »lassen Sie uns, liebe Geheime Rätin, von diesen Dingen schweigen! Nennen Sie es das krankhafte Spiel eines wunden Gemüts, nennen Sie es wie Sie wollen, aber erfahren Sie, daß, wenn mich mitten unter dem reichen Gut, das das hämische Glück wie ein Spielzeug dem einfältigen Kinde, das darüber die Todeswunden vergißt, mir zuwarf, der bitterste Unmut ergreift, wenn alles erfahrne Leid von neuem auf mich zutritt, daß ich dann hier in diesen Mauern Trost und Beruhigung finde. Meine Blutstropfen haben den Stein so rot gefärbt, aber er ist eiskalt, bald liegt er auf meinem Herzen und kühlt die verderbliche Glut, welche darin loderteDie alte Dame sah mit einem Blick der tiefsten Wehmut herab zum steinernen Herzen, und indem sie sich etwas herabbückte, fielen ein paar große perlenglänzende Tränen auf den roten Stein. Da faßte der alte Herr schnell herüber und ergriff ihre Hand. Seine Augen erblitzten im jugendlichen Feuer; wie ein fernes mit Blüten und Blumen reich geschmücktes herrliches Land im schimmernden Abendrot lag eine längst vergangene Zeit voll Liebe und Seligkeit in seinen glühenden Blicken. »Julie! Julie! und auch Sie konnten dieses arme Herz so auf den Tod verwundenSo rief der alte Herr mit von der schmerzlichsten Wehmut halberstickter Stimme. »Nicht mich«, erwiderte die alte Dame sehr weich und zärtlich, »nicht mich, klagen Sie an, Maximilian! War es denn nicht Ihr starrer unversöhnlicher Sinn, Ihr träumerischer Glaube an Ahnungen, an seltsame, Unheil verkündende Visionen, der Sie forttrieb von mir, und der mich zuletzt bestimmen mußte, dem sanfteren, beugsameren Mann, der mit Ihnen zugleich sich um mich bewarb, den Vorzug zu geben. Ach! Maximilian, Sie mußten es ja wohl fühlen, wie innig Sie geliebt wurden, aber Ihre ewige Selbstqual, peinigte sie mich nicht bis zur TodesermattungDer alte Herr unterbrach die Dame, indem er ihre Hand fahren ließ: »O Sie haben recht, Frau Geheime Rätin, ich muß allein stehen, kein menschliches Herz darf sich mir anschmiegen, alles was Freundschaft, was Liebe vermag, prallt wirkungslos ab von diesem steinernen Herzen.« »Wie bitter«, fiel die Dame dem alten Herrn in die Rede, »Wie bitter, wie ungerecht gegen sich selbst, und andere sind Sie, Maximilian! Wer kennt Sie denn nicht als den freigebigsten Wohltäter der Bedürftigen, als den unwandelbarsten Verfechter des Rechts, der Billigkeit, aber welches böse Geschick warf jenes entsetzliche Mißtrauen in Ihre Seele, das in einem Wort, in einem Blick, ja in irgend einem von jeder Willkür unabhängigen Ereignis Verderben und Unheil ahnet?« »Hege ich denn nicht alles«, sprach der alte Herr mit weicherer Stimme und Tränen in den Augen, »hege ich denn nicht alles, was sich mir nähert, mit der vollsten Liebe? Aber diese Liebe zerreißt mir das Herz, statt es zu nähren. Hafuhr er mit erhöhter Stimme fort, »dem unerforschlichen Geist der Welten gefiel es mich mit einer Gabe auszustatten, die, mich dem Tode entreißend, mich hundertmal tötet! Gleich dem Ewigen Juden, sehe ich das unsichtbare Kainszeichen auf der Stirne des gleisnerischen Meuters! Ich erkenne die geheimen Warnungen, die oft wie spielende Rätsel der geheimnisvolle König der Welt, den wir Zufall nennen, uns in den Weg wirft. Eine holde Jungfrau schaut uns mit hellen klaren Isisaugen an, aber wer ihre Rätsel nicht löst, den ergreift sie mit kräftigen Löwentatzen, und schleudert ihn in den Abgrund.« »Noch immer«, sprach die alte Dame, »noch immer diese verderblichen Träume. Wo blieb der schöne, artige Knabe, Ihres jüngern Bruders Sohn, den Sie vor einigen Jahren so liebreich aufgenommen, in dem so viel Liebe und Trost für Sie aufzukeimen schien?« »Den«, erwiderte der alte Herr mit rauher Stimme, »den habe ich verstoßen, es war ein Bösewicht, eine Schlange, die ich mir zum Verderben im Busen nährte.« »Ein Bösewicht! der Knabe von sechs Jahrenfragte die Dame ganz bestürzt. »Sie wissen«, fuhr der alte Herr fort, »die Geschichte meines jüngern Bruders; Sie wissen, daß er mich mehrmals auf bübische Weise täuschte, daß, alles brüderliche Gefühl in seiner Brust ertötend, ihm jede Wohltat, die ich ihm erzeigte, zur Waffe gegen mich diente. An ihm, an seinem rastlosen Streben lag es nicht, daß nicht meine Ehre, meine bürgerliche Existenz verloren ging. Sie wissen, wie er vor mehreren Jahren, in das tiefste Elend versunken, zu mir kam, wie er mir

Das Anholen des Schiffes an die Landung nahm allerdings eine ziemliche Zeit in Anspruch, und die übrigen Passagiere wenigstens ein großer Theil von ihnen, drängte ebenfalls seine Sachen aus dem unteren Raum zu bekommen, das Schiff zu verlassen; Professor Lobenstein hatte aber das Versprechen des Steuermanns, und die Leute, denen er ein tüchtiges Trinkgeld zusagte wenn sie sich beeilten, arbeiteten »#with a willwie sie an Bord sagen, und Kiste nach Kiste, Koffer nach Koffer entstieg dem dunklen Raum, und wurde an Deck gehoben, rasch geöffnet, von dem Mauthbeamten flüchtig angesehn, wieder zugeschlagen und über die ausgeschobenen Planken an Land geschafft.

Gegen das angebotene Trinkgeld übernahm der Mann gerne das Geschäft, aber statt den Kölsch am bestimmten Orte abzuladen, brachte er ihn seiner Frau als einen Fund, welchen er unterwegs gemacht habe. Voll Freude rollte sie den Zeug auseinander, da hüpfte eine große Kröte heraus und unter den Ofen, wo sie noch heute sitzt, in der Nacht ächzet und durch kein Mittel wieder fortgeschafft werden kann.

Zwei Handelsleute reisten oft auf der Extrapost von Fürth nach Hechingen oder von Hechingen nach Fürth, wie jeden sein Geschäft ermahnte, und gab der eine dem Postillion ein schlechtes Trinkgeld, so gab ihm der andere kein gutes. Denn jeder sagte: "Für was soll ich dem Postknecht einen Zwölfer schenken? Ich trag ja nicht schwer daran."

Die Pferde liefen wie der helle Teufel, und für ein gutes Trinkgeld jagt so ein leichtsinniger Bursche von Postillon die besten Thiere aus seinem Stalle todt. Das wäre eine schöne Geschichte geworden, wenn ihn die beiden Männer jetzt noch, gerade vor der Abfahrt, erwischt hätten.

Sie hatte bald gewählt und verlangte dann jemand, der ihr gegen ein Trinkgeld die Waren nach Hause trage. "In einer halben Stunde kann ich Euch alles schicken", antwortete Kalum-Beck, "nur so lange müßt Ihr Euch gedulden oder irgendeinen anderen Packer nehmen." "Seid Ihr ein Kaufmann und wollet Euren Kunden fremde Packer mitgeben?" rief die Frau.

"Er bekommt doch kein Trinkgeld, mein Freund," rief Fabian im Herausgehen dem goldgelben Portier zu und faßte ihm nach dem Jabot. Der Portier sagte aber wieder nichts als "Quirrr" und biß abermals den Fabian in den Finger. "Bestie!" rief Fabian und rannte von dannen.

Selbst der Nachtwächter hält sich in der Ferne, dort, wo ein Ruf: "Wächter !" ihm ein Trinkgeld fürs Einlassen in ein verschlossenes Haus, dessen Schlüssel an seinem klirrenden Eisenbunde hängt, sicherer einbringt, als wenn er hier Posto faßte in der düster-unheimlichen Ecke an einer Kirche, wo vielleicht damals der junge Fournier als feuriger Kandidat in französischer Sprache predigte und sich nicht träumen ließ, wie übel später einem Konsistorialrat der Wetteifer mit dem leidenschaft- lichen Pathos eines Schauspielers bekommen konnte.

Er stand mit einigen Kameraden dem Willibald als einem Abtrünnigen und "Aristokrater" auf den Weg, sie schlugen denselben halbtodt und nahmen sich das Trinkgeld dafür aus seiner Tasche.

Nein, sagte der Mann, er hätte Keinen gesehen. »Höresagte der Amtmann: »reite doch einmal in den Wald und sieh zu, ob nicht Einer da herumschleicht; ich will Dir so lange mein Pferd leihen und Dir auch ein gutes Trinkgeld geben.« »Neinsagte der Mann: »das kann ich nicht; denn ich soll dieses Methfaß zu einer Hochzeit fahren; nun ist mir aber unterweges der Zapfen herausgefallen, und darum muß ich beständig den Finger ins Loch halten.« »Reite Du nur hinsagte der Amtmann: »Ich werde schon derweile auf Dein Pferd und auf das Faß Acht habenJa, dann sollte aber der Amtmann geschwind den Finger ins Loch stecken, wenn er seinen herauszöge.

Wort des Tages

zähneklappernd

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