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Aktualisiert: 21. Juni 2025
Ich wurde auch wieder auf die Gemälde alter und längstvergangener Zeiten zurückgeführt. Ich hatte in meiner frühesten Jugend eine Abneigung vor alten Gemälden gehabt. Ich glaubte, daß in ihnen eine Dunkelheit und Düsterheit herrsche, die dem fröhlichen Reize der Farben, wie er in den neuen Bildern sich vorstellt und wie ich ihn auch in der Natur zu sehen meinte, entgegen und weit untergeordnet sei. Diese Meinung hatte ich zwar fahren gelassen, als ich selber zu malen begonnen und nach und nach gesehen hatte, daß die Dinge der Natur und selber das menschliche Angesicht die heftigen Farben nicht haben, die sich in dem Farbekasten befinden, daß aber dafür die Natur eine Kraft des Lichtes und des Schattens besitze, die wenigstens ich durch alle meine Farben nicht darzustellen vermochte. Deßohngeachtet war mir die Erkenntnis dessen, was die Malerkunst in früheren Zeiten hervorgebracht hatte, nicht in dem Maße aufgegangen, als es der Sache nach notwendig gewesen wäre. Wenn ich gleich im Einzelnen vorgesehritten war und Manches in alten Bildern als sehr schön erkannt hatte, so war ich doch fort und fort zu sehr in meinen Bestrebungen auf dem Gebiete der Natur befangen, als daß ich auf andere Gebilde als die der Natur mit kräftiger Innerlichkeit geachtet hätte. Darum erschienen mir Pflanzen, Faltern, Bäume, Steine, Wässer, selbst das menschliche Angesicht als Gegenstände, die würdig wären, von der Malerkunst nachgebildet zu werden; aber alte Bilder erschienen mir nicht als Nachbildungen, sondern gewissermaßen als kostbare Gegenstände, die da sind und auf denen sich Dinge befinden, die man gewohnt ist als auf Gemälden befindliche zu sehen. Diese Richtung hatte für mich den Nutzen, daß ich bei meinen Versuchen, Gegenstände der Natur zu malen, nicht in die Nachahmung irgend eines Meisters verfiel, sondern daß meine Arbeiten mit all ihrer Fehlerhaftigkeit etwas sehr Gegenständliches und Naturwahres hatten; aber es erwuchs mir auch der Nachteil daraus, daß ich nie aus alten Meistern lernte, wie dieser oder jener die Farben und Linien behandelt habe und daß ich mir alles selber mühevoll erfinden mußte und in Vielem gar zu einem Ziele nicht gelangte. Obwohl ich später der Betrachtung mittelalterlicher Gemälde mich mehr zuwandte und sogar im Winter viele Zeit in Gemäldesammlungen unserer Stadt zubrachte, so war doch ein früherer Zustand noch mehr oder weniger unbewußt vorherrschend und die Kunst des Pinsels fand von mir nicht die Hingabe, die sie verdient hätte. Als ich jetzt mit Eustach die Zeichnungen mittelalterlicher bildender Kunst durchging, als ich mit ihm ein mir wie ein neues Wunder aufgegangenes Werk des alten Griechentums betrachtete, als ich dieses Werk mit den minder alten unserer Vorfahren verglich und die Unterschiede und Beziehungen einsehen lernte: da fing ich auch an, die Gemälde meines Gastfreundes anders zu betrachten, als ich bisher sie und andere Gemälde betrachtet hatte. Ich ging nicht nur oft in sein Bilderzimmer und verweilte lange Zeit in demselben, sondern ich ließ mir auch das Verzeichnis der Bilder geben, um nach und nach die Meister kennen zu lernen, die er versammelt hatte, ich bat, daß mir erlaubt werde, mir das eine oder andere Bild, wie ich es eben wünschte, auf die Staffelei stellen zu dürfen, um es so kennen zu lernen, wie mich ein innerer Drang trieb, und ich brachte oft mehrere Tage in Untersuchung eines einzigen Bildes zu. Welch ein neues Reich öffnete sich vor meinen Blicken! Wie die Dichter mir eine Welt der Seele aufschlossen, so lag hier wieder eine Welt, es war wieder eine Welt der Seele, wieder dieselbe Welt der hochgehenden Seele der Dichtkunst; aber mit wie ganz anderen Mitteln war sie hier erstrebt und erreicht. Welche Kraft, welche Anmut, welche Fülle, welche Zartheit, und wie war dem Schöpfer eine ähnliche, eine gleiche, aber menschliche Schöpfung nachgeschaffen. Ich lernte die Beziehungen der alten Malerei mein Freund hatte fast lauter alte Bilder zu der Natur kennen. Ich lernte einsehen, daß die alten Meister die Natur getreuer und liebevoller nachahmten als die neuen, ja daß sie im Erlernen der Züge der Natur eine unsägliche Ausdauer und Geduld hatten, vielleicht mehr, als ich empfand, daß ich selber hätte, und vielleicht mehr, als mancher Kunstjünger der Gegenwart haben mag. Ich konnte nicht aburteilen, da ich zu wenige Werke der Gegenwart kannte und so betrachtet hatte, als ich jetzt ältere Bilder betrachtete; aber es schien mir ein größeres Eingehen in das Wesen der Natur kaum möglich. Ich begriff nicht, wie ich das so lange nicht in dem Maße hatte sehen können, als ich es hätte sehen sollen. Wenn aber auch die Alten, wie ich hier mit ihnen umging, sich der Wirklichkeit sehr beflissen und sich ihr sehr hingaben, so ging das doch nicht so weit, als ich bei der Abbildung meiner naturwissenschaftlichen Gegenstände geschritten war, von denen ich alle Einzelheiten, so weit es nur immer möglich gewesen war, zu geben gesucht hatte. Dies wäre, wie ich einsah, der Kunst hinderlich gewesen, und statt einen ruhigen Gesammteindruck zu erzielen, wäre sie in lauter Einzelheiten zerfallen. Die Meister, welche mein Gastfreund in seiner Sammlung besaß, verstanden es, das Einzelne der Natur in großen Zügen zu fassen und mit einfachen Mitteln oft mit einem einzigen Pinselstriche darzustellen, so daß man die kleinsten Merkmale zu erblicken wähnte, bei näherer Betrachtung aber sah, daß sie nur der Erfolg einer großen und allgemeinen Behandlung waren. Diese große Behandlung sicherte ihnen aber auch Wirkungen im Großen, die dem entgehen, welcher die kleinsten Gliederungen in ihren kleinsten Teilen bildet. Ich sah erst jetzt, welche schöne Gestalten aus dem menschlichen Geschlechte auf der Malerleinwand lebten, wie edel ihre Glieder sind, wie mannigfaltig strahlend, kräftig, geistvoll, milde ihr Antlitz, wie adelig ihre Gewänder, und wäre es eine Bettlerjacke, und wie treffend die Umgebung. Ich sah, daß die Farbe der Angesichter und anderer Teile das leuchtende Licht menschlicher Gestaltungen ist, nicht der Farbestoff, mit dem der Unkundige seinen Gebilden ein widriges Rot und Weiß gibt, daß die Schatten so tief gehen, wie sie die Natur zeigt, und daß die Umgebung eine noch größere Tiefe hat, wodurch jene Kraft erzielt wird, die sich der nähert, welche die Schöpfung durch wirklichen Sonnenschein gibt, den niemand malen kann, weil man den Pinsel nicht in Licht zu tauchen vermag, eine Kraft, die ich jetzt an den alten Bildern so bewunderte. Von der außermenschlichen Natur sah ich leuchtende Wolken, klare Himmelsgebilde, ragende, reiche Bäume, gedehnte Ebenen, starrende Felsen, ferne Berge, helle, dahinfließende Bäche, spiegelnde Seen und grüne Weiden, ich sah ernste Bauwerke und ich sah das sogenannte stille Leben in Pflanzen, Blumen, Früchten, in Tieren und Tierchen. Ich bewunderte das Geschick und den Geist, womit alles zurechtgelegt und hervorgebracht ist. Ich erkannte, wie unsere Vorfahren Landschaften und Tiere malten. Ich erstaunte über den zarten Schmelz, womit einer mittelst Überfarben seinen Gebilden eine Durchsichtigkeit gab, oder über die Stärke, womit ein anderer undurchsichtige Farben hinstellte, daß sie einen Berg bildeten, der das Licht fängt und spiegelt und es so zwingt, das Bild mit zu malen, zu dem ein Licht in dem Farbenkasten nicht war. Ich erkannte, wie der eine in durchsichtigen Farben untermalte und auf diese seine festen, körperigen Farben aufsetzte, oder wie ein anderer Farbe auf Farbe mit breitem Pinsel hinstellt und mit ihm die Übergänge vermittelt und mit ihm die Zeichnung umreißt. Daß alte Bilder düsterer sind, erschien mir einleuchtend, da das
Andere Sajonen warfen einen blauen weitfaltigen Wollmantel mit breitem, weißem Kragen über Hildebrands Schultern, gaben ihm den oben gekrümmten Eschenstab in die Hand und hingen links zu seinen Häupten einen blanken Stahlschild an die Zweige der Eiche.
Wenn nun Benno auch keine Photographie seines Vaters besaß, so war das Brautbild über dem Sofa doch nicht ohne Gegenstück. Dieses Pendant freilich war abermals ein echt Bennosches Kuriosum. Da hing nämlich in breitem Goldrahmen, säuberlich unter Glas, eine Landkarte von Deutschland. Ursprünglich hatte ein Plan der Stadt Frankfurt diesen Platz eingenommen.
Die scharlachnen Westen und Röcke der Weiber von Nettuno, mit breitem Gold und Silber besetzt, die andern farbigen Nationaltrachten, die gemalten Schiffe, alles scheint sich zu beeifern, unter dem Glanze des Himmels und des Meeres einigermaßen sichtbar zu werden. Und wie sie leben, so begraben sie auch ihre Toten; da stört kein schwarzer, langsamer Zug die Harmonie der lustigen Welt.
Aber als er bei dem Mann angekommen war, der am Rande des Weges auf einem kleinen Schemel stand, stutzte er sehr. »Der kann mir doch nicht gewinkt haben,« dachte er; denn jetzt sah er, daß der ganze Mann aus Holz war. Er blieb vor dem Mann stehen und betrachtete ihn. Es war ein grobgeschnittener Kerl mit kurzen Beinen, breitem rotem Gesicht, glänzendem schwarzem Haar und einem schwarzen Vollbart.
Ihre Haltung war etwas zusammengesunken und gebrechlich, ihr blasses Gesicht mit den sanft und weich, beinahe traurig blickenden Augen war mager und kränklich, ihr fast weißes, glatt gescheiteltes Haar war unter einer großen weißen Haube mit breitem Strich und unter dem Kinn zusammengebundenen Bändern fast ganz verborgen.
Er stand, während der Zug, in dem er sich eben befunden hatte, davonbrauste. Doch eine großartige Erfindung, die Eisenbahn! Eine Viertelstunde später fuhr Bertram auf breitem Wege zwischen Baumgruppen, Wiesen und Gebüschen dem Schlosse Obositz zu. Unter den grünumrankten Säulen des Altans erwartete Weißenberg, umringt von seiner ganzen Familie, den werthen Gast.
Doch sein ganzes Wesen durchbebte Glückseligkeit, und als er auf der Schwelle seines Heims stand, da sah er, wie die weiße Schlange, die Glück ins Haus bringt, unter die Grundmauer schlüpfte. Das Mädchen vom Moorhof Es ist in einem Thingsaal, weit draußen auf dem Lande. Am Richtertisch, hoch oben im Saal, sitzt der Richter, ein großer, stark gebauter Mann mit breitem, grobgeschnittenem Gesicht.
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