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Mit Füßen trat er sie. »Soer wischte sich den Schaum vom Mund, »so . . . hier hast du . . .« Er fühlte alles verloren, empfand einen beißenden Schmerz im Kopf, ein quälendes Würgen, das ihn betäubte. Dann aber stieg es in ihm auf, hüpfend und prickelnd und wurde stärker, wie Schellengeläute, und tanzte. Eine sieghafte göttliche Heiterkeit kehrte ein.

Mit dieser Spange hatte aber ein neuer Wahn von ihm Besitz ergriffen oder vielmehr der alte ein Stückchen Fortsetzung getrieben, anscheinend kein gutes Vorzeichen für die eingeleitete Therapie. Unweit des Forums hatte man ein junges Liebespaar in solcher Umschlingung ausgegraben, und er hatte im Traume die Gradiva in eben dieser Gegend beim Apollotempel sich zum Schlafe niederlegen gesehen. Wäre es nicht möglich, daß sie in Wirklichkeit vom Forum noch weiter gegangen sei, um mit jemand zusammenzutreffen, mit dem sie dann gemeinsam gestorben? Ein quälendes Gefühl, das wir vielleicht der Eifersucht gleichstellen können, entsprang aus dieser Vermutung. Er beschwichtigte es durch den Hinweis auf die Unsicherheit der Kombination und brachte sich wieder so weit zurecht, daß er die Abendmahlzeit im Hotel Diomède einnehmen konnte. Zwei neueingetroffene Gäste, ein Er und eine Sie, die er nach einer gewissen

Zu unserer Überraschung begann der ‚Blaustrumpf‘ zu erröten, und ihr Erröten ist nicht das sittsame, unverantwortliche Rotwerden eines gewöhnlichen Mädchens, sondern ein quälendes Zuströmen des Blutes ins Gesicht unter dem Druck tiefernsten Verhaltens, jene Art von Erröten, bei der man wegschauen muß. „Nun“, sagte sie mit einem Schlucken, „ich denke, vielleicht vielleicht würden sie es tun.“

Wohl darf ich geradezu Dich selbst, günstiger Leser, fragen, ob Du in Deinem Leben nicht Stunden, ja Tage und Wochen hattest, in denen Dir all' Dein gewöhnliches Tun und Treiben ein recht quälendes Mißbehagen erregte, und in denen Dir, alles was Dir sonst recht wichtig und wert in Sinn und Gedanken zu tragen vorkam, nun läppisch und nichtswürdig erschien. Du wußtest dann selbst nicht, was Du tun und wohin Du Dich wenden solltest. Ein dunkles Gefühl, es müsse irgendwo und zu irgend einer Zeit ein hoher, den Kreis alles irdischen Genusses überschreitender Wunsch erfüllt werden, den der Geist, wie ein strenggehaltenes furchtsames Kind gar nicht auszusprechen wage, erhob Deine Brust, und in dieser Sehnsucht nach dem unbekannten Etwas, das Dich überall, wo Du gingst und standest, wie ein duftiger Traum mit durchsichtigen, vor dem schärferen Blick zerfließenden Gestalten umschwebte, verstummtest Du für alles was Dich hier umgab. Du schlichst mit trübem Blick umher wie ein hoffnungslos Liebender, und alles, was Du die Menschen auf allerlei Weise im bunten Gewühl durcheinander treiben sahst, erregte Dir keinen Schmerz und keine Freude, als gehörtest Du nicht mehr dieser Welt an. Ist Dir, günstiger Leser, jemals so zu Mute gewesen, so kennst Du selbst aus eigener Erfahrung den Zustand, in dem sich der Student Anselmus befand. Überhaupt wünschte ich, es wäre mir schon jetzt gelungen, Dir, geneigter Leser, den Studenten Anselmus recht lebhaft vor Augen zu bringen. Denn in der Tat, ich habe in den Nachtwachen, die ich dazu verwende, seine höchst sonderbare Geschichte aufzuschreiben, noch so viel Wunderliches, das wie eine spukhafte Erscheinung das alltägliche Leben ganz gewöhnlicher Menschen ins Blaue hinausrückte, zu erzählen, daß mir bange ist, Du werdest am Ende weder an den Studenten Anselmus noch an den Archivarius Lindhorst glauben, ja wohl gar einige ungerechte Zweifel gegen den Konrektor Paulmann und den Registrator Heerbrand hegen, unerachtet wenigstens die letztgenannten achtbaren Männer noch jetzt in Dresden umherwandeln. Versuche es, geneigter Leser, in dem feenhaften Reiche voll herrlicher Wunder, die die höchste Wonne, sowie das tiefste Entsetzen in gewaltigen Schlägen hervorrufen, ja, wo die ernste Göttin ihren Schleier lüftet, daß wir ihr Antlitz zu schauen wähnen aber ein Lächeln schimmert oft aus dem ernsten Blick, und das ist der neckhafte Scherz, der in allerlei verwirrendem Zauber mit uns spielt, so wie die Mutter oft mit ihren liebsten Kindern tändelt ja, in diesem Reiche, das uns der Geist so oft, wenigstens im Traume aufschließt, versuche es, geneigter Leser, die bekannten Gestalten, wie sie täglich, wie man zu sagen pflegt, im gemeinen Leben, um Dich herwandeln, wiederzuerkennen. Du wirst dann glauben, daß Dir jenes herrliche Reich viel näher liege, als Du sonst wohl meintest, welches ich nun eben recht herzlich wünsche, und Dir in der seltsamen Geschichte des Studenten Anselmus anzudeuten strebe. Also, wie gesagt, der Student Anselmus geriet seit jenem Abende, als er den Archivarius Lindhorst gesehen, in ein träumerisches Hinbrüten, daß [das] ihn für jede äußere Berührung des gewöhnlichen Lebens unempfindlich machte. Er fühlte, wie ein unbekanntes Etwas in seinem Innersten sich regte und ihm jenen wonnevollen Schmerz verursachte, der eben die Sehnsucht ist, welche dem Menschen ein anderes, höheres Sein verheißt. Am liebsten war es ihm, wenn er allein durch Wiesen und Wälder schweifen und wie losgelöst von allem, was ihn an sein dürftiges Leben fesselte, nur im Anschauen der mannigfachen Bilder, die aus seinem Innern stiegen, sich gleichsam selbst wiederfinden konnte. So kam es denn, daß er einst, von einem weiten Spaziergange heimkehrend, bei jenem merkwürdigen Holunderbusch vorüberschritt, unter dem er damals wie von Feerei befangen, so viel Seltsames sah; er fühlte sich wunderbarlich von dem grünen heimatlichen Rasenfleck angezogen, aber kaum hatte er sich daselbst niedergelassen, als alles, was er damals wie in einer himmlischen Verzückung geschaut, und das wie von einer fremden Gewalt aus seiner Seele verdrängt worden, ihm wieder in den lebhaftesten Farben vorschwebte, als sähe er es zum zweiten Mal. Ja, noch deutlicher als damals war es ihm, daß die holdseligen blauen Augen der goldgrünen Schlange angehören, die in der Mitte des Holunderbaumes sich emporwand, und daß in den Windungen des schlanken Leibes all' die herrlichen Krystall-Glockentöne hervorblitzen mußten, die ihn mit Wonne und Entzücken erfüllten. So wie damals am Himmelfahrtstage, umfaßte er den Holunderbaum und rief in die Zweige und Blätter hinein: »Ach nur noch einmal schlängle und schlinge und winde Dich, Du holdes grünes Schlänglein, in den Zweigen, daß ich Dich schauen mag! Nur noch einmal blicke mich an mit Deinen holdseligen Augen! Ach ich liebe Dich ja und muß in Trauer und Schmerz vergehen, wenn Du nicht wiederkehrstAlles blieb jedoch stumm und still, und wie damals rauschte der Holunderbaum nur ganz unvernehmlich mit seinen Zweigen und Blättern. Aber dem Studenten Anselmus war es als wisse er nun, was sich in seinem Innern so rege und bewege, ja was seine Brust so im Schmerz einer unendlichen Sehnsucht zerreiße. »Ist es denn etwas anderessprach er, »als daß ich Dich so ganz mit voller Seele bis zum Tode liebe, Du herrliches goldenes Schlängelein, ja daß ich ohne Dich nicht zu leben vermag und vergehen muß in hoffnungsloser Not, wenn ich Dich nicht wiedersehe, Dich nicht habe wie die Geliebte meines Herzens aber ich weiß es, Du wirst mein und dann alles, was herrliche Träume aus einer andern höhern Welt mir verheißen, erfüllt seinNun ging der Student Anselmus jeden Abend, wenn die Sonne nur noch in die Spitzen der Bäume ihr funkelndes Gold streute, unter den Holunderbaum und rief aus tiefer Brust mit ganz kläglichen Tönen in die Blätter und Zweige hinein nach der holden Geliebten, dem goldgrünen Schlänglein. Als er dieses wieder einmal nach gewöhnlicher Weise trieb, stand plötzlich ein langer hagerer Mann in einem weiten lichtgrauen Überrock gehüllt und rief, indem er ihn mit seinen großen feurigen Augen anblitzte: »Hei, hei, was klagt und winselt denn da? Hei, hei, das ist ja Herr Anselmus, der meine Manuskripte kopieren willDer Student Anselmus erschrak nicht wenig vor der gewaltigen Stimme; denn es war ja dieselbe, die damals am Himmelfahrtstage gerufen: Hei, hei! was ist das für ein Gemunkel und Geflüster usw. Er konnte vor Staunen und Schreck kein Wort herausbringen. »Nun, was ist Ihnen denn, Herr Anselmusfuhr der Archivarius Lindhorst fort (niemand anders war der Mann im weißgrauen Überrock), »was wollen Sie von dem Holunderbaum und warum sind Sie denn nicht zu mir gekommen, um Ihre Arbeit anzufangenWirklich hatte der Student Anselmus es noch nicht über sich vermocht, den Archivarius Lindhorst wieder in seinem Hause aufzusuchen, unerachtet er sich jenen Abend ganz dazu ermutigt; in diesem Augenblick aber, als er seine schönen Träume und noch dazu durch dieselbe feindselige Stimme, die schon damals ihm die Geliebte geraubt, zerrissen sah, erfaßte ihn eine Art Verzweiflung und er brach ungestüm los: »Sie mögen mich nun für wahnsinnig halten oder nicht, Herr Archivarius, das gilt mir ganz gleich, aber hier auf diesem Baume erblickte ich am Himmelfahrtstage die goldgrüne Schlange ach! die ewig Geliebte meiner Seele und sie sprach zu mir in herrlichen Kristalltönen, aber Sie Sie, Herr Archivarius, schrieen und riefen so schrecklich übers Wasser her.« »Wie das, mein Gönnerunterbrach ihn der Archivarius Lindhorst, indem er ganz sonderbar lächelnd eine Prise nahm. Der Student Anselmus fühlte, wie seine Brust sich erleichterte, als es ihm nur gelungen, von jenem wunderbaren Abenteuer anzufangen und es war ihm als sei es schon ganz recht, daß er den Archivarius geradezu beschuldigt: er sei es gewesen, der so aus der Ferne gedonnert. Er nahm sich zusammen, sprechend: »Nun, so will ich denn alles erzählen, was mir an dem Himmelfahrtsabende Verhängnisvolles begegnet und dann mögen Sie reden und tun und überhaupt denken über mich was Sie wollenEr erzählte nun wirklich die ganze wunderliche Begebenheit von dem unglücklichen Tritt in den

Unwillkürlich suchte er, unwillkürlich schaute er zurück, in die Luft. Es war das Merkwürdigste und Aufrüttelndste, was ihm je begegnet war. Franziska fühlte, daß ihn sein Gleichmut verließ. Der Nebel vor ihren Augen zerstreute sich, es kam ein quälendes Besinnen und Verwundern: bin ich es? Wer ist er? Sie wollte nicht geirrt haben.

Sie klagte auch nicht, als sich am andern Tag ein quälendes Stechen in der Brust und in der Seite einstellte. Ihr armes Köpfchen war so weh und schwer, daß sie es kaum mehr vom Kissen erheben konnte.

Er neigte den Kopf, und die Lippen Heddas berührten seine borstige Wange. Doch es war kein Kuß wie sonst. Ein heimliches Angstgefühl begann Hedda zu quälen. Fragen und Zweifel stiegen in ihr auf und noch ein andres quälendes Etwasdas Gefühl, den doch nicht vergessen zu haben, den sie hatte vergessen wollen. Siebentes Kapitel

Aber mehr und mehr war ihm, als gelte es, Unnennbares zu verstehen und dem Herzen zuzuführen, ein quälendes Unbehagen in seiner Brust nahm überhand, und ihm erschien es, als kämpfte sein Herz in ziellosem Drängen vor unsichtbaren Hindernissen um verlorene Rechte. »Führst du mich zu deinem Vater?«, fragte er einmal beinahe bescheiden, sie gingen nun schon viel länger als eine Stunde.

Doch wunderlicherweise hatte dieser Traum für ihn etwas Quälendes, vielleicht deshalb, weil die Höhe des Turms ihn trotz aller Grimassen mit Angst erfüllte. Als er um neun Uhr am Schulfenster stand und gleichgültig die Ziegelmauern der Synagoge anstierte, liefen auf der Straße Menschen zusammen.

Nicht so deutlich, nicht so in Worten, wie ich es dir jetzt sage, sondern solch quälendes Haschen und Tasten war es nach irgendeinem festen Punkt in der wüsten Leere.