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"Shakespeare führt die ankommenden Schauspieler zu einem doppelten Endzweck herein. Erst macht der Mann, der den Tod des Priamus mit so viel eigner Rührung deklamiert, tiefen Eindruck auf den Prinzen selbst; er schärft das Gewissen des jungen, schwankenden Mannes: und so wird diese Szene das Präludium zu jener, in welcher das kleine Schauspiel so große Wirkung auf den König tut.

Auf Ihre liebenswürdigen und freundschaftlichen Worte durch ein Schweigen von mehreren Wochen zu antworten, nicht danken, wo soviel Güte es zur heiligen Pflicht macht, das ist ein Verhalten, das den schärfsten Tadel verdiente, wenn das Gewissen des Angeklagten ihn nicht berechtigte, seinen Richter um Milde zu bitten. Es giebt Briefe und Briefe, wie es Freunde und Freunde giebt.

Man sieht, es handelt sich bei dieser Frage um die religiösen und sittlichen Voraussetzungen, unter denen das Wollen und Handeln dieses leidenschaftlichen Charakters stand, um das innerste Wesen seiner Persönlichkeit, man könnte sagen, um sein Gewissen.

Die Liebe versteht zu lügen, die Liebe versteht zu reden, die Liebe allein versteht, auf schöne Art zu schweigen. Übrigens sind das alles Schwankungen. Es kommt da auf die Fälle an und auf die Personen. Zu gewissen Menschen steht man so, daß ich und der andere es fühlen, wie unmöglich es ist, daß wir einander verkennen oder mißverstehen können.

Ein Schreiben eines gewissen de la Lindelle, welcher dem guten Maffei ebensoviel Grobheiten sagt, als ihm Voltaire Verbindliches gesagt hatte. Der Stil dieses de la Lindelle ist ziemlich der Voltairische Stil; es ist schade, daß eine so gute Feder nicht mehr geschrieben hat und übrigens so unbekannt geblieben ist.

Ich habe seitdem vollständigere Nachrichten eingezogen von Herzens erster Bekanntschaft mit der Witwe Hohl, von der unglücklichen Leidenschaft, die er für die Gräfin Stella faßte, von den Ursachen, die alle zusammentrafen, diese Leidenschaft zu unterhalten, welches bei jedem vernünftigen Menschen sonst unbegreiflich sein würde, da die Gräfin nicht allein so weit über seinen Stand erhaben, sondern auch seit fünf Jahren schon eine Braut mit einem gewissen Obersten Plettenberg ist, der schon eine Campagne wider die Kolonisten in Amerika mitgemacht hat, bloß damit er Gelegenheit habe, sich bis zum General oder Generallieutnant zu bringen, weil er sonst nicht wagen darf, bei dem Vater der Gräfin um sie anzuhalten.

Einer gewissen Stärke bedarf der Mensch in allen, auch den glücklichsten Verhältnissen des Lebens, vielleicht kommen sogar Unfälle, wie Sie jetzt einen erfahren, um dieselbe zu prüfen und zu üben, und wenn man nur den Vorsatz faßt, sie anzuwenden, so kehrt bald, auch selbst dadurch Heiterkeit in die Seele zurück, die sich allemal freut, pflichtmäßige Stärke geübt zu haben. – –

"Weißt Du, weßhalb ich das Recht besitze, dein weites Gewissen aus langem Sündenschlafe aufzurütteln und an Brigitten zu mahnen? Weil ich Brigittens Sohn, dein eigener, leiblicher Sohn bin, gegen den Du Dich nunmehr seit mehr als 20 Jahren täglich versündiget hast."

Aber als Gelehrter hat er volle Freiheit, ja sogar den Beruf dazu, alle seine sorgfältig geprüften und wohlmeinenden Gedanken über das Fehlerhafte in jenem Symbol und Vorschläge wegen besserer Einrichtung des Religions- und Kirchenwesens dem Publikum mitzuteilen. Es ist hiebei auch nichts, was dem Gewissen zur Last gelegt werden könnte.

Jede Moral ist ein allgemeiner Satz, der als solcher einen Grad von Sammlung der Seele und ruhiger Überlegung verlangt. Er will also mit Gelassenheit und einer gewissen Kälte gesagt sein.