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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Er stürzte sich von neuem auf Lohmann und rief ihm zu, daß die Macht seiner Kaste eine zu brechende sei! Aber der Vorsitzende forderte ihn auf, an seinen Platz zurückzukehren, und befahl, die Zeugin Fröhlich hereinzurufen. Ihr Erscheinen erregte Gemurmel; der Vorsitzende drohte, den Saal räumen zu lassen. Man beruhigte sich; denn sie gefiel.
Verrückt war das, wenn man sich die Anschauungen derer zu eigen machte, die, von keiner Tradition beschwert, an jedem durch Jahrhunderte geheiligten Brauch zersetzende Kritik übten. Entweder gehörte man zu der Kaste, die den Begriff der persönlichen Ehre mit besonderen Gesetzen umschrieben hatte, oder man stand draußen. Ein Aussuchen von Fall zu Fall gab es da nicht.
Wenn ich Malatri, die Brillenschlange, bei mir gehabt hätte, hätte ich sie auf dieses Weib losgelassen. Sie muß irgendeiner Kaste angehört haben, denn auch sie hatte sich mit roter Farbe bestrichen allerdings nicht auf der Stirn, wie wir Bekenner Schiwas, sondern auf den Backen.
Wüßte er um die Gedanken der tückisch lächelnden Soldaten, er zöge vor zu schweigen. Es ist der Wahn, den ihn seine Kaste gelehrt hat und der sein Hirn in einem Taumel erhält, daß er sich geliebt und bewundert glaubt. Eine Viertelstunde von der Kaserne entfernt lag ein altes Minoritenkloster am Mainufer.
»Es ist die Nacht der freien Liebe in ihrem Ort«, erklärte mir Panja. »Einmal im Frühling muß dort in ihrer Kaste jede Frau und jedes Mädchen jedem Manne angehören, der sie begehrt, das ganze Dorf heult und wimmert die Nacht hindurch, wie ein Sumpf mit Ertrinkenden, die zu ewiger Wollust verdammt sind.
So gering ihre Zahl im Vergleich zu den Eingeborenen ist, so groß ist sie als eine einzige geschlossene Gesellschaft, selbst der mächtigsten Kaste gegenüber. So mußte ich wohl bedenken, daß ich keinen Schutz bei einer Regierung finden würde, deren Verwaltungstendenz einen Eingriff, wie den von mir geplanten, verurteilte, am wenigsten vielleicht als Deutscher.
Es gab am Strand vielerlei Krebse und allerhand kleines Meergesindel, mit dem ich mich einließ, auch Ratten kamen bisweilen die Bäche herab und erkundeten, ob das Meer Tote angeschwemmt oder ausgewühlt hatte. Eine bestimmte Kaste in Malabar begräbt ihre Pesttoten am Meer im Sand; zwar werden meist die Sandbänke und Inseln gewählt, aber häufig findet man auch die Spuren der Gräber an der Küste.
Als ich mich entschloß, die Hochschule in Madras zu besuchen, wurde ich aus der Gemeinschaft meiner Kaste ausgestoßen, und als ich mit Erfolg um eine einflußreiche Stellung unter den Feinden rang, verlor ich das letzte Zutrauen im engsten Kreis meiner Freunde. Und doch haben wir Inder keinen anderen Weg, den Kampf mit England aufzunehmen.
Dies war einer der verderblichsten von den vielen Fehlern, welche Jakob beging. Er hatte sich schon die Herzen seiner Nation durch Verletzung ihrer Gesetze, durch Einziehung ihrer Güter und durch Verfolgung ihrer Religion entfremdet. Von Denen, welche einst die eifrigsten Anhänger der Monarchie gewesen waren, hatte er schon viele dahin gebracht, daß sie im Herzen Rebellen waren. Indessen hätte er noch immer mit einiger Aussicht auf Erfolg den patriotischen Sinn seiner Unterthanen gegen einen eindringenden Feind aufrufen können. Denn sie waren der Gesinnung wie der geographischen Lage nach ein Inselvolk, und ganz besonders damals waren ihre nationalen Antipathien über alle Maßen heftig und lieblos. Noch nie waren die Engländer an die Gewalt oder Einmischung eines Fremden gewöhnt gewesen; das Erscheinen einer ausländischen Armee auf ihrem Boden hätte sie bestimmen können, sich selbst um einen solchen König zu schaaren, den sie zu lieben keine Ursache hatten. Wilhelm wäre vielleicht nicht im Stande gewesen, diese Schwierigkeit zu überwinden; aber Jakob räumte sie selbst aus dem Wege. Selbst die Ankunft einer Brigade von Ludwig's Musketieren würde keine solche Entrüstung und Beschämung hervorgerufen haben, als sie unsere Vorfahren beim Anblick der aus Dublin ankommenden papistischen Colonnen empfanden, die sich mit militairischem Gepränge auf den Landstraßen fortbewegten. Kein geborener Engländer betrachtete damals die Ureinwohner Irlands als seine Landsleute. Sie gehörten nicht zu unsrem Zweige der großen menschlichen Familie, sie unterschieden sich von uns durch mehr als eine moralische und intellectuelle Eigenthümlichkeit, welche der Unterschied der Lage und der Erziehung, so groß derselbe auch sein mochte, nicht genügend erklärte. Sie hatten ein andres Aussehen und eine andre Muttersprache. Wenn sie englisch sprachen, war ihre Aussprache fehlerhaft; ihre Phraseologie war holprig, wie immer bei Denen, welche in einer Sprache denken und ihre Gedanken in einer andren ausdrücken. Sie waren daher Ausländer und zwar die am meisten verhaßten und verachteten von allen Ausländern; am meisten verhaßt deshalb, weil sie seit fünf Jahrhunderten stets unsere Feinde gewesen waren, und am meisten verachtet, weil wir sie besiegt, unterjocht und ausgeplündert hatten. Der Engländer verglich mit Stolz seine Felder mit den öden Sümpfen, aus denen irische Räuber hervorstürzten, um zu plündern und zu morden, und seine Wohnung mit den elenden Hütten, in denen die Landleute und die Schweine vom Shannon sich zusammen im Kothe wälzten. Der Engländer gehörte einer Gesellschaft an, welche in Reichthum und Civilisation allerdings noch weit unter der stand, in welcher wir jetzt leben, die aber doch eine der reichsten und civilisirtesten der damaligen Zeit war; der Irländer dagegen war fast so roh wie die Wilden von Labrador. Er war ein freier Mann, die Iren waren die erblichen Leibeigenen seines Stammes. Er verehrte Gott nach einem reinen und vernünftigen Brauche der Irländer und war in Götzendienerei und Aberglauben versunken. Er wußte, daß mehr als einmal große Massen von Iren vor einer kleinen englischen Streitmacht geflohen waren und daß eine kleine englische Colonie die ganze irische Bevölkerung niedergehalten hatte, und daraus zog er den selbstgefälligen Schluß, daß er von Natur ein höher stehendes Wesen sei als der Irländer, denn so erklärt ein herrschender Stamm immer sein Übergewicht und entschuldigt damit seine Tyrannei. Jetzt werden die Irländer allgemein als ein Volk anerkannt, das in Bezug auf Lebhaftigkeit, Mutterwitz und Beredtsamkeit einen hohen Rang unter den Nationen der Erde einnimmt, und daß sie bei guter Leitung vortreffliche Soldaten sind, haben sie auf hundert Schlachtfeldern bewiesen. Gleichwohl ist es gewiß, daß sie vor anderthalb Jahrhunderten auf unsrer Insel allgemein als ein dummes und zugleich feiges Volk verachtet wurden. Und ein solches Volk sollte mit bewaffneter Hand England im Schach halten, während des Letzteren bürgerliche und kirchliche Verfassung vernichtet wurde. Das Blut der ganzen Nation kochte bei diesem Gedanken. Von Franzosen oder Spaniern besiegt zu werden, würde im Vergleich damit noch als ein erträgliches Loos erschienen sein, denn die Franzosen und Spanier waren wir gewohnt als unsrer ebenbürtig zu betrachten. Wir hatten zuweilen ihr Glück beneidet, zuweilen ihre Macht gefürchtet, zuweilen uns zu ihrer Freundschaft gratulirt. Bei all unsrem schroffen Stolze gaben wir zu, daß sie große Nationen waren und daß sie sich in den Künsten des Kriegs und des Friedens ausgezeichneter Männer rühmen konnten. Aber von einer tief unter uns stehenden Kaste dominirt zu werden, war eine Schmach, gegen die jede andre Schmach nichts war. Die Engländer fühlten dasselbe, was die weißen Bewohner von Charleston oder Neworleans fühlen würden, wenn diese Städte Negergarnisonen erhalten sollten. Die wirklichen Thatsachen würden schon hingereicht haben, um Besorgniß und Unwillen zu erregen; die wirklichen Thatsachen aber verschwanden in einer Masse verworrener Gerüchte, welche unaufhörlich von einem Kaffeehause zum andren, von einer Bierschenke zur andren flogen und auf jeder Station ihrer Wanderung immer wunderbarer und erschreckender wurden. Die Zahl der irischen Truppen, welche an unseren Küsten gelandet waren, konnte allerdings ernste Besorgnisse wegen der daraus ersichtlichen Zwecke des Königs erregen, aber sie wurde durch den Schrecken des Publikums um das Zehnfache vergrößert. Es war wohl kaum anders zu erwarten, als daß der rohe Kerne von Connaught, mit bewaffneter Hand unter ein fremdes Volk gestellt, das er haßte und von dem er wieder gehaßt wurde, einige Excesse beging; aber diese Excesse wurden durch das Gerücht übertrieben und als Zugabe zu den Gewaltthätigkeiten, die sich der Fremde wirklich erlaubt hatte, wurden auch die, welche seine englischen Kameraden begangen, mit auf seine Rechnungen gesetzt. Aus allen Winkeln des Reiches erscholl ein allgemeiner Schrei gegen die fremden Barbaren, die sich in Privathäuser eindrängten, Pferde und Wagen wegnähmen, Geld erpreßten und die Frauen insultirten. Diese Menschen, sagte man, seien die Söhne Derer, welche vor siebenundvierzig Jahren die Protestanten zu Tausenden hingeschlachtet hätten. Die Geschichte des Aufstandes von 1641, eine Geschichte, die selbst bei nüchterner Betrachtung wohl Mitleid und Entsetzen erregen konnte und welche durch nationale und religiöse Antipathien schrecklich entstellt worden war, bildete jetzt das Lieblingsthema der Unterhaltung. Grauenvolle Geschichten von Häusern, welche sammt allen ihren Bewohnern niedergebrannt worden, von kaltblütig abgeschlachteten Frauen und Kindern, von nahen Verwandten, welche durch die Folter gezwungen wurden, einander gegenseitig zu morden, von geschändeten und verstümmelten Leichen, wurden in vollem Ernste erzählt und mit vollem Glauben und gespannter Aufmerksamkeit angehört. Dann setzte man hinzu, daß die feigen Wilden, welche heimtückischerweise alle diese Grausamkeiten an einer nichts Arges vermuthenden und wehrlosen Colonie verübt hätten, sobald Oliver zu seinem großen Rachewerk unter ihnen erschienen sei, in panischem Schrecken die Waffen weggeworfen hätten, und ohne das Glück einer einzigen Schlacht zu versuchen, in die ihnen gebührende Sklaverei versunken seien. Viele Anzeichen deuteten darauf hin, daß der Lordstatthalter eine zweite große Beraubung und Niedermetzelung der sächsischen Ansiedler beabsichtige. Tausende protestantischer Colonisten, die sich vor der Ungerechtigkeit und frechen Willkür Tyrconnel's geflüchtet, hatten durch Schilderung der überstandenen und der nur zu wahrscheinlich in Aussicht stehenden ferneren Leiden den Unwillen des Mutterlandes erregt. Wie heftig das Publikum durch die Klagen dieser Flüchtlinge erbittert wurde, hatte sich noch ganz kürzlich in unverkennbarer Weise gezeigt. Tyrconnel hatte der königlichen Genehmigung die Hauptpunkte einer Bill unterbreitet, die das Gesetz aufhob, auf welchem das Besitzrecht der Hälfte des ganzen irländischen Grund und Bodens beruhte, und hatte als Bevollmächtigte zwei seiner katholischen Landsleute, die erst unlängst zu hohen richterlichen
»Auch mit der ganzen Anmaßung seiner Welt.« »Gut. Natürlich war es bei geschlossenen Gesellschaftskomplexen, wo jeder gleichsam das Abzeichen seiner Kaste trug, viel leichter, gewisse Kulturideale, oder besser gesagt, modische Ideale durchzuführen und als gang und gäbe festzuhalten.
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