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Er sah düster und verstört aus, und die wenigen Stunden vom Mittag bis jetzt hatten seinen sonst so freundlichen offenen Zügen tiefe Spuren des Grams eingedrückt. Die Wirtin dauerte sein Anblick.

Freilich hält ihn auch dies, so sehr er es schätzt und bewundert, Heute nicht lange fest. Er nickt zwar, erstaunend, wie immer, Dem gewaltigen Stier, der eben den Römer gespießt hat, Und der entsetzlichen Mutter, die ihren eigenen Säugling Unter die Feinde schleudert, doch greift er nicht nach der Kerze, Um es heller zu sehn, obgleich das goldene Tagslicht Wieder verdüstert ward durch jenes graue Geriesel, Welches nicht Nebel bleibt und auch nicht zu Schnee sich verdichtet Und die Finsternis mehrt, die Kälte aber nicht mindert. Nein, er schreitet aufs neue von Zimmer zu Zimmer und heftet Bald auf die Nipse den Blick, die Tische und Schränke ihm zieren, Bald auf Figuren und Büsten und bald auf Stiche und Bücher. Alles besieht er und prüft's, er späht begierig nach Lücken, Aber er findet sie nicht, und wenn sich die Lust des Besitzes Auch in seinem Gesicht nicht eben spiegelt, so zeigt es Doch auch keinen Verdruß. Da fällt sein schweifendes Auge Auf die Dresdner Madonna, mit ihrem lieblichsten Knaben, Und den reizenden Engeln, die Raphael malte, und eilig Wendet er's wieder ab, als sähe er, was ihn nicht freute, Und sein ruhiger Ernst verwandelt in Schmerz sich und Trauer. Wär' nur das Stück kein Geschenk, ich würd' es noch heute entfernen, Spricht er, aber ich darf's nicht wagen, und dennoch vergoß sie Oft schon Tränen davor, sie kann in der Fürstin des Himmels Nur noch die glückliche Mutter erblicken und ließe ihr willig Für den flüchtigsten Kuß des Kindes die ewige Krone. Wär' doch der Tag erst vorüber, besonders der Abend! Die Domzeit3) Macht sie fast immer krank. Was schelt' ich den göttlichen Künstler Und sein köstliches Blatt! Die quiekendste Weihnachtstrompete, In der schmutzigsten Twiete4) vom garstigsten Rangen geblasen, Tut ihr ja eben so weh! Die bunten, beleuchteten Buden, Welche den Gänsemarkt den ganzen Advent so beleben, Schneiden ihr tief in das Herz. Sogar die Juden am Steinweg Mit den Karren voll Tand entlocken ihr seltner das Lächeln Halber Ergötzung, nach dem ich oft Wochen vergebens mich sehne, Als den Seufzer des Grams. Denn neben den scharfen Gesichtern, Die das häßliche Schreien verzerrt, bemerkt sie noch immer Auch die

Ach, gießt ihr drei auf mich dreifach geschlagne All eure Tränen: Wärterin des Grams, Will ich mit Jammern reichlich ihn ernähren. Dorset. Mut, liebe Mutter! Gott ist ungehalten, Daß Ihr sein Tun mit Undank so empfangt.

Aber allmählich überwogen die älteren, die von zehn und zwanzig und dreißig Dienstjahren erzählen konnten, und die Armen, die Mädchen für Alles waren, auf deren schmale Schultern die gut bürgerliche Hausfrau die Lasten des Lebens abzuwälzen sucht. Und ihre Klagen wurden lauter, ihre Worte deutlicher; das Kichern und Lachen verstummte vor den Bildern des Grams, die sich enthüllten.

Ja! laß auch Alles dahingehn Ich setze die Geschichte deines Grams auf die Laute, singe dann ein Lied von der Tochter, die, ihren Vater zu ehren, ihr Herz zerriß wir betteln mit der Ballade von Thüre zu Thüre, und das Almosen wird köstlich schmecken von den Händen der Weinenden- Zweite Scene. Ferdinand zu den Vorigen. Gott! Da ist er! Ich bin verloren. Miller. Wo? Wer?

Doch eines, Mutter, ist es, was mich kümmert: Die Braut verließ ich unter fremdem Schutz. Nur dir kann ich das theure Pfand vertrauen, Ich sende sie dir her, du wirst sie schauen; An ihrer Brust, an ihrem lieben Herzen Wirst du des Grams vergessen und der Schmerzen. Isabella. Wann endlich wird der Fluch sich lösen, Der über diesem Hause lastend ruht?

Dörthe saß am Tisch und hielt den Kopf mit den Armen umschlungen. Schweigend deutete Tante Pauline auf den erbrochenen Brief; ein bitteres Lächeln zuckte um ihre scharfen Lippen. »Lies malsagte sie; »vor fünfundvierzig Jahrenda hat mich der alte Möller grad’ so sitzen lassenDas ganze Herz voll schluchzenden Grams, gebrochen und zerschmettert, trat Klempt unter die Haustür.

Auf Haimburg sass ich, meines Grams gedenkend, Beinah dem allgemeinen Elend taub: Denn Brand und Raub verwuestete mein Land; Der Ungar hier, der Baier dort, der Boehme, Sie hausten mit dem Schwert in Oesterreich, Verderbend meiner Vaeter schoenes Erbe.

Lang lebe, deine Kinder zu bejammern! Sieh eine andre, wie ich jetzo dich, Gekleidet in dein Recht, wie du in meins! Lang sterbe deines Glückes Tag vor dir, Und nach viel langen Stunden deines Grams Stirb, weder Mutter, Weib, noch Königin!

Ich wandte mich, und: »Brun! ach, Brun!« – mehr konnt’ ich vor inniglichem Leide nicht sprechen. Er aber stund an seiner Stelle als Einer, der sich über meinen Anblick schier entsetzte; seine Brust keuchte und seine Stimme war gedämpft, wie unter der Last tiefen Grams.