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»Wirst es schon hörenantwortete der Bruder, »diesmal geht’s dich anIn einem der Hinterzimmer fanden sie sich zusammen: Mutter Möller mürrisch wie immer, das Gesicht vom Küchenfeuer gerötet, der Alte, Fritz, Albert und Bertold. Albert ging ohne Umschweife auf die Angelegenheit los. »Ich möchte mit euch einmal wegen der Dörthe redensagte er. »Der Sache muß ein Ende gemacht werden

Albert war schon vor zwei Stunden nach dem Auschloß gegangen. Es war merkwürdig, daß er noch nicht zurück war. Dörthe überlegte, ob es nicht zweckmäßig sei, daß der Vater seine Abwesenheit benutzte, um mit dem alten Möller und Fritze zu reden. Sie hatte so viel zu tun, daß sie nur dann und wann einmal zum Tanze kam.

Mutter Möller war längst in ihre Küche zurückgekehrt und warf dort mit den Eisenringen des Herds umher, daß man es im Schankzimmer hören konnte. Das paßte ihr alles nicht; die Dörthe war keine Partie. Aber sie schwieg und wurmte sich heimlich. Die Eisenringe des Herds sprachen für sie. Dörthe hatte aus der Entfernung die kleine Szene beobachtet.

Hinter ihr im Walde wurde es laut; er rauschte und knackte von neuemein Schwarzwild brach durch das Unterholz und jagte die Dohlen auf. Überall in und unter den Bäumen schien es lebendig zu werden ... Mit gellem Schrei stürzte Dörthe den Abhang hinab, und in vollem Lauf begann sie stammelnd ihr Lied zu beten: »O Vater der Barmherzigkeit

Jetzt nahm auch die Mutter das Wort. Sie begann sofort zu keifen und zu schimpfen. Wenn es nach ihr gegangen, wäre die Dörthe überhaupt nicht ins Haus gekommen. Es hätte ihr von vornherein nicht gepaßt. Und schließlich erging sie sich in allerhand Anspielungen, das Mädchen zu verdächtigen.

Rings lag alles in Dunkelheit gehüllt. Nur hinter den herabgelassenen Rouleaux der großen Stube leuchtete Licht. »Hübsch von Dörthedachte Wilms, während er über den Flur schritt, »die Dirn hat Mitleid mit mirEr öffnete gleichgültig, zuckte zusammen und blieb starr und groß unter den Pfosten stehen.

Die alten Möllers sprachen noch immer dagegen und, wie es Dörthe schien, auch Albert und Bertold. Nun wollte sie aber aus dem Ungewissen heraus. Alle Mädel im Dorfe neckten und foppten sie bereits, Liese Braumüller vorweg, die es auch auf Fritz abgesehen hatte und sich nun Hoffnungen auf Albert machte. Das ging nicht so weiter.

Dörthe mußte zu ihm kommen; die Einreibung von Vatern sei zwar nicht viel wert, aber für den guten Willen wolle er der Dörthe einen Taler schenken, und zwar einen mit der Inschrift: »Segen des Mansfelder Bergbaus«. Dörthe war so gerührt, daß sie erst dem Alten die Hand küßte und dann zu Hedda lief, ihr die Geschichte zu erzählen und ihr gleichfalls die Hand zu küssen.

Und als er sah und spürte, wie Dörthe an allen Gliedern zitterte, nahm er sie mit raschem Entschlusse auf seine Arme und trug sie so durch den Wald zurück, damit sie sich an seiner Brust erwärme, wie ein kleines Vögelchen, das aus dem Nest gefallen ist, und das ein barmherziger Junge unter die Weste geknöpft hat, um es mit nach Hause zu nehmen. Und wirklichihr wurde auch warm.

Vereinzelte Bauern hatten schon mit der Ernte begonnen, aber sie machten heut frühzeitig Feierabend, denn es hatte sich herumgesprochen, daß der Kantor am Abend im Kruge sein wolle, um nähere Mitteilungen über den Heilquell an der Grauen Lehne zu machen. Und da waren sie neugierig geworden. Als Dörthe am Gehöft des Lehnschulzen vorüberschritt, hörte sie ihren Namen rufen.