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Und dann kommt die Krakauer Geschichte, der Reisende von Olszewski-Goldschmidt und Sohn. Er kann jeden Tag da seinHradscheck zählte noch anderes auf, aber ohne daß es einen tieferen Eindruck auf seine Frau gemacht hätte. Vielmehr sagte sie langsam und mit gedehnter Stimme: »Ja, Würfelspiel und Vogelstellen

Wir schritten langsam über Rasen. Das Gras war am Rand der Chaussee leicht gelb. Im Schatten stand es satt und buschig. Wasser lief zwischen zwei Grenzsteinen. Es war sehr heiß. Nun sagte Antoine: »Fahren sie mit nach ParisNach einer Pause wiederholte er mit eigentümlich gedehnter Betonung: »ParisDann wandte er sich um und sprach ganz laut und anders: »Sie müssen nicht daran denken

Sie dachte eine Weile nach, und fuhr dann fort: »Wenn du nun, was ja bald geschehen muß, von mir fort bist, so schreibe mir nicht. Ich will es nicht. Du sollst nicht meinen, du müßtest verpflichtet sein, mir von deinem ferneren Treiben eine Nachricht zukommen zu lassen. Vernachlässige mich, wie du es früher auch getan hast. Was sollte uns beiden das Schreiben nützen? Ich werde hier weiter leben und es als einen Genuß empfinden, öfters daran zu denken, daß du drei Monate lang da warst. Die Gegend wird mich emportragen und mir dein Bild zeigen. Ich werde alle die Orte aufsuchen, die wir zusammen schön gefunden haben, und ich werde sie noch schöner finden; denn ein Fehler, ein Verlust macht die Dinge noch schöner. Mir und der ganzen Gegend wird etwas fehlen, aber diese Lücke und selbst dieser Fehler werden meinem Leben noch innigere Empfindungen aufdrücken. Ich bin nicht aufgelegt, einen Mangel als einen Druck zu empfinden. Wie käme ich dazu! Im Gegenteil: etwas Befreiendes, Erleichterndes liegt darin. Und dann: Lücken sind dazu da, um mit etwas Neuem gefüllt zu werden. Am Morgen werde ich, wenn ich im Begriffe bin aufzustehen, glauben, deinen Schritt und deinen Kopf und deine Stimme zu vernehmen, und lächeln über die Täuschung. Weißt du was: ich habe die Täuschungen lieb, und du mußt sie ebenfalls lieb haben, ich weiß es. Merkwürdig, wie viel ich zusammenrede in diesen Tagen. Diese Tage! Ich meine, die Tage müßten jetzt selber fühlen, wie kostbar sie mir sind und müssen, aus Rücksicht auf mich, langsamer, gedehnter, träger und verweilerischer auftreten, auch leiser! Sie tun es auch. Ich spüre ihr Nahen wie einen Kuß und ihr dunkles sich Entfernen wie einen Händedruck, wie ein Winken mit einer lieben, bekannten Hand. Die Nächte! Wie viele Nächte hast du bei mir geschlafen, schön geschlafen; denn du verstehst zu schlafen, da drüben in der Kammer, im Strohbett, das bald nun herrenlos und schlaflos sein wird. Die Nächte, die jetzt noch kommen, werden nur schüchtern herankommen zu mir, wie kleine, schuldbewußte Kinder mit gesenkten Augen zum Vater oder zur Mutter kommen. Die Nächte werden weniger still sein, Simon, wenn du fort bist und ich will dir sagen warum: du warst so still in der Nacht, du vermehrtest mit deinem Schlaf die Stille. Wir waren zwei stille, ruhige Menschen während allen diesen Nächten; nun werde ich allein still sein müssen, etwas gezwungen, und es wird weniger still sein; denn ich werde mich öfters im Dunkel im Bett aufrichten und auf irgend etwas aufhorchen. Dann werde ich fühlen, daß es viel weniger still mehr ist. Vielleicht werde ich dann weinen, gar nicht etwa wegen dir, und ich bitte dich, dir nichts darauf einzubilden. Seh einer doch, da will er sich gleich etwas vormachen. Nein, nein, Simon, wegen dir wird niemand weinen. Wenn du fort bist, bist du fort. Das ist alles. Glaubst du, um dich könnte man weinen? Keine Rede. Das darf dir nie in den Sinn kommen. Man spürt, daß du fort bist, man merkt es sich, aber weiter? Etwa Sehnsucht, oder dergleichen? Nach einem Menschen von deinem Schlag empfindet niemand Sehnsucht. Du weckst keine. Kein Herz wird dir je nachzittern! Dir einen Gedanken weihen? I, was! Ja, nachlässig, so wie man eine Nadel aus der Hand fallen läßt, wird man gelegentlich deiner gedenken. Mehr verdienst du auch nicht, und wenn du hundert Jahre alt würdest. Du hast nicht das mindeste Talent, Andenken zu hinterlassen. Du hinterlässest auch gar nichts. Ich wüßte nicht, was du hinterlassen könntest; denn du besitzest ja gar nichts. Du hast keine Ursache, so frech zu lachen, ich spreche im Ernst. Geh mir aus den Augen! Marsch

Im Hause hielt sie am festesten mit ihrer armen und ebenfalls frommen Cousine Klothilde zusammen, deren Vater kürzlich gestorben war und die mit dem Gedanken umging, sich demnächst einmal zu »etablieren«, das heißt, mit einigen Groschen und Möbeln, die sie ererbt, sich irgendwo in Pension zu begeben ... Von Thildas gedehnter, geduldiger und hungriger Demut freilich kannte Klara nichts.

Donnerstags, an den überlieferungsgemäßen »Kindertagen«, um vier Uhr, fand man sich in dem großen Hause in der Mengstraße zusammen, um dort zu Mittag zu speisen und den Abend zuzubringen manchmal erschienen auch Konsul Krögers oder Sesemi Weichbrodt mit ihrer ungelehrten Schwester und hier war es, wo die Damen Buddenbrook aus der Breiten Straße mit ungezwungener Vorliebe die Rede auf Tonys verflossene Ehe brachten, um Madame Grünlich zu einigen großen Worten zu veranlassen und sich dabei kurze, spitzige Blicke zuzusenden ... oder wo sie allgemeine Betrachtungen darüber anstellten, welche unwürdige Eitelkeit es doch sei, sich das Haar zu färben, und allzu anteilnehmende Erkundigungen über Jakob Kröger, den Neffen der Konsulin, einzogen. Sie gaben der armen, unschuldigen und geduldigen Klothilde, der einzigen, die sich in der Tat auch ihnen noch unterlegen fühlen mußte, einen Spott zu kosten, der durchaus nicht so harmlos war wie der, den das mittellose und hungrige Mädchen alltäglich von Tom oder Tony mit gedehnter und erstaunter Freundlichkeit entgegennahm. Sie mokierten sich über Klaras Strenge und Bigotterie, sie fanden schnell heraus, daß Christian mit Thomas sich nicht zum besten stand, und daß sie ihn überhaupt, Gott sei Dank, nicht zu achten brauchten, denn er war ein Hans Quast, ein lächerlicher Mensch. Was Thomas selbst betraf, an dem durchaus keine Schwäche erfindlich war, und der ihnen seinerseits mit einem nachsichtigen Gleichmut entgegenkam, welcher andeutete: Ich verstehe euch, und ihr tut mir leid ... so behandelten sie ihn mit leicht vergifteter Hochachtung. Von der kleinen Erika aber, rosig und wohlgepflegt, wie sie war, mußte denn doch gesagt werden, daß sie in beunruhigender Weise im Wachstum zurückgeblieben sei. Worauf Pfiffi, indem sie sich schüttelte und Feuchtigkeit in die Mundwinkel bekam, zum Überfluß auf die erschreckende