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Robert war Servierkellner in einem deutschen Hotelrestaurant. Gewöhnlich. Blond. Und wenn er, in devoter Verbeugung erstarrt, vor dem Gaste stand und eine Bestellung entgegennahm, kroch der Gedanke durch sein Gehirn: jeder andere Beruf verträgt sich eher mit der Menschenwürde. Auf ihn wirkte das hingeschobene Trinkgeld wie eine Ohrfeige, für die man sich bedanken mußte.

Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich; und der Kolonialwarenhändler, von ihrer Miene zum stärkeren Bezeugen seines Mitleids aufgefordert, zeigte deutlicher, daß er wohl wisse, was es für eine Frau bedeute, den Mann verloren zu haben. Seine gespannte Bereitwilligkeit, wie er ihre Bestellungen entgegennahm, tat ihr wohl.

Wulckow selbst wollte ihn wiedersehen! Mit Diederich zusammen wollte er Netzig erobern! Indes die Präsidentin in der Spiegelgalerie Cercle hielt und Glückwünsche entgegennahm, bearbeitete Diederich die Stimmung. Heuteufel, Cohn, Harnisch und noch einige andere Herren erschwerten es ihm, denn sie gaben, wenn auch vorsichtig, zu verstehen, daß sie das Ganze für Quatsch hielten.

Man hätte denken sollen, er sei von der Liebe hergetrieben, und so war es auch im Grunde; doch warb er nicht, lächelte nicht, redete nicht, sondern wartete griesgrämig und verdrossen, daß man den Tribut seiner Liebe entgegennahm. Die Lady lehnte den kleinen Kopf an seine mächtige Schulter und sagte leise vor sich hin: »Kri-Kri«. Maßregeln eines Philanthropen

Er sah zu, wie er dem Oberstleutnant und Bezirkskommandanten Herrn von Rinnlingen, welcher beim Abschied betonte, er wisse die Ehre dieses Besuches sehr wohl zu schätzen, mit liebenswürdiger Erschrockenheit einen Augenblick den Arm um die Schulter legte; wie er an anderer Stelle eine ähnliche Bemerkung ruhig und ernst entgegennahm und sie an einer dritten mit einem ironisch übertriebenen Gegenkompliment abwehrte ... Alles mit einer formalen Versiertheit des Wortes und der Gebärde, die er ersichtlich gern der Bewunderung seines Sohnes produzierte und von der er sich unterrichtende Wirkung versprach.

Während er sich ein wenig von dem Sessel erhob und mit gesenktem Kopfe ehrerbietig die Hand entgegennahm, die sie ihm reichte, ließ er mit der Linken schon fest und klar die Quinten erklingen, worauf Gerda die Stradivari ergriff und rasch, mit sicherem Gehör die Saiten stimmte. »Das G-Moll-Konzert von Bach, Herr Pfühl. Mich dünkt, das ganze Adagio ging noch ziemlich mangelhaft

Unter Anwendung ihrer Kehlkopfstimme verlas sie viele Male die Zeitungsartikel, in denen, wie zur Zeit des Geschäftsjubiläums, seine Verdienste gefeiert, der unersetzliche Verlust seiner Persönlichkeit beklagt wurde. Sie war im Wohnzimmer zugegen bei allen Kondolenzvisiten, die Gerda im Salon entgegennahm; und die fanden kein Ende, ihre Zahl war Legion.

So ging es weiter, und nie hatte Diederich ein schöneres Leben gekannt. Sein Freund, der Portier, unterrichtete ihn zuverlässig, wohin man fuhr. Auch kam es vor, daß ein salutierender Beamter ihm eine Meldung machte, die er herablassend entgegennahm, oder daß einer Direktiven zu erbitten schienund dann erteilte Diederich sie in unbestimmter Form, aber gebieterisch.

Selbstverständlich waren diese Dinge ihm nicht vollkommen neu und fremd; vielmehr hatten sie ihm ja, seitdem er repräsentierte, als Anlaß und Stoff zu jenen förmlichen Fragen gedient, die er an Bürgermeister, Ackerbürger, hohe Beamte zu richten pflegte und worauf er Antworten entgegennahm, die um ihrer selbst und nicht um der Dinge willen gegeben wurden, auch wohl von dem Lächeln begleitet waren, das er von klein auf kannte und welches »Du Reiner, Du Feinerbesagte.

Aber wie jämmerlich wurden seine Entzückungen mit schreienden und schnarrenden Dissonanzen unterbrochen, als er auf einmal auch diese seine Messiasheldin, nachdem die ersten Wochen ihrer Maskerade vorbei waren, nur als eine künstliche Agnese erscheinen sah, die unter ihrem Nonnenschleier Liebesbriefchen ohne Zahl und tausend verstohlne Küßchen entgegennahm, ja die er endlich sogar bei einer starken Vertraulichkeit mit einem dicken runden Studenten überraschte.