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"Dich aber, Fesenmichel, will ich am Schopfe nehmen, weil ich das nächste Recht dazu habe und Dir zunächst sagen, wer Du bist und was Du gethan hast, Du Unmensch!" "Zum Ersten bist Du ein ehrloser Wicht, weil Du von vornherein in der Absicht, einem braven Mädchen die Ehre zu rauben, Dich der verlassenen und geplagten, unerfahrenen und arglosen Brigitte genähert hast."

Er blieb den ganzen Tag über auf einem Tisch in der Mitte der Kirche aufgebahrt, um dem Volk als Schauspiel zu dienen und den Unerfahrenen zur Lehre. Am nächsten Morgen wurde die Leiche nach Venedig überführt, wie der Fürst es in seinem Testament angeordnet hatte; und dort wurde er begraben.

Der Baron gewann mit Leichtigkeit sein Vertrauen. Eine halbe Stunde bloß, und er hatte dieses heiße und unruhig zuckende Herz in der Hand. Es ist ja so unsäglich leicht, Kinder zu betrügen, diese Arglosen, um deren Liebe so selten geworben wird. Er brauchte sich selbst nur in die Vergangenheit zu vergessen, und so natürlich, so ungezwungen wurde ihm das kindliche Gespräch, daß auch der Bub ihn ganz als seinesgleichen empfand und nach wenigen Minuten jedes Distanzgefühl verlor. Er war nur selig von Glück, hier in diesem einsamen Ort plötzlich einen Freund gefunden zu haben, und welch einen Freund! Vergessen waren sie alle in Wien, die kleinen Jungen mit ihren dünnen Stimmen, ihrem unerfahrenen Geschwätz, wie weggeschwemmt waren ihre Bilder von dieser einen neuen Stunde! Seine ganze schwärmerische Leidenschaft gehörte jetzt diesem neuen, seinem großen Freunde, und sein Herz dehnte sich vor Stolz, als dieser ihn jetzt zum Abschied nochmals einlud, morgen vormittags wiederzukommen, und der neue Freund ihm nun zuwinkte von der Ferne, ganz wie ein Bruder. Diese Minute war vielleicht die schönste seines Lebens. Es ist so leicht, Kinder zu betrügen.

Seit längsten Jahren ist es meine Sehnsucht, irgendein Ding genau zu ordnen, durch Ordnung zu beherrschen, über seine kleinlichsten Veränderungen zu wachen und förmlich Buch zu führen, es gründlich in der Hand zu haben, ohne daß ihm eine dunkle Ecke übrig bliebe, wahrhaft zu einer Kolonie des eigenen Ich es auszugestalten ... Aber ahnt man, wie schwer das ist? Gewiß gehört es zu den kompliziertesten Unternehmungen unseres Erdballs, ohne daß sich bisher ein Ruhm oder auch nur eine Aufmerksamkeit für das Überwinden dieser Schwierigkeit gezeigt hätte. Es ist ein bisher noch nicht gewürdigter Sport, den ich entdeckt habe. Und eigentlich mehr als kompliziert. Ich will gleich die Wahrheit sagen: es ist unmöglich. Ehemals habe ich versucht, meinen Schreibtisch zu ordnen. Das war eine meiner Jugendtorheiten, ein idealistischer Zug der zarten, unerfahrenen Seele ... Wie schön habe ich davon geträumt, ihn übersichtlich geschlichtet zu haben, jede Ecke und Schadhaftigkeit der kastanienbraunen Schreibmappe zu kennen, ihre Lage genau nach eigenem Willen zu bestimmen und die Zentimeter zu wissen, die ihr Rand von dem Rand des Schreibtisches, von dem grün eingepflanzten Tuch Abstand hat. Dann die Bücher! Jedes einzelne durchforscht, alle Worte, alle Beistriche darin auf den ersten Handgriff zugänglich wie Sklavinnen im Serail, und jedes unintriguant an seinem Platz, ohne Widerrede. Hier die Briefe, hier die Papiere, das Tintenfaß ohne die mindeste Verzierung eines Kleckses an seine gewisse Stelle gezwungen, von der es sich nicht rühren darf. Lauter Kettenhunde. Willige Löschblätter, ein Messer wie zum Rasieren, Lineale voll Pflichtgefühl, Federn von biederem Charakter und ganz nahe auf geringstem Raum aneinander gepreßt, Tinte mit deutlicher Abneigung gegen Staubkörner. All dies wie etwas Ewiges, dem Wechsel der Zeit entrückt, aus dem allgemeinen Raum in einen Privatraum meines Fabrikats gehoben, frei von der üblichen Kausalität ... Wie herrlich: ich würde aufhören zu arbeiten, aus Angst, dieses Heiligtum zu beflecken, und nur an manchen Abenden behaglich möchte ich die Lampe entzünden, um verzückt und voll Andacht dieses Wunder von Ordnung, Präzision, Dienstfertigkeit zu betrachten, so gemütlich und mit einem sichern Haushalt zufrieden; an unruhigen Abenden, während draußen wüst die Bohémiens zu den trostlosen Sprüngen ihres ungeordneten Lebens ansetzen

Es waren mehrere hundert Schwäne versammelt, und sie hatten sich ihrem Rang und ihrer Stellung gemäß aufgestellt; die jungen und unerfahrenen zu äußerst im Kreis, die alten und weisen mehr nach innen.

Sträflinge sind schwer vom Glauben abzubringen, daß man die kleinen Spitzbuben fange, die großen dagegen laufen lasse, wissen recht gut, wie es mit dem Werthe Vieler steht, welche frank und frei herumlaufen und ebenso, daß sie keine unartigen Kindlein sind, denen man Religion und Jesusliebe als Brei einreichen könnte, deßhalb geben sie auch nichts auf Bücher, die aus gutmeinenden, aber unklugen oder unerfahrenen Federn zur angeblichen Erbauung von Gefangenen geflossen sind.

Mehr Mühe und Verdrießlichkeiten hatten ihr im Anfang die jungen Mädchen gemacht, deren sie zwei benötigte, eine Verkäuferin und eine Schneiderin für die Anfertigung der Dienstmädchenkostüme. Sie hatte viel wechseln müssen. Die meistens ungebildeten, anspruchsvollen Mädchen suchten der kleinen, in manchen Dingen selbst noch unerfahrenen Frau durch freches Wesen zu imponieren.

Ohne Zweifel empfand er sofort, daß er unter ihnen nicht recht am Platze war; aber er verkleidete dies Gefühl mit einer desto kühneren Haltung, und die Konsulin, Onkel Justus, Senator Buddenbrook wenn auch nicht gerade die Damen Buddenbrook aus der Breiten Straße waren gegenüber diesem tüchtigen Büromenschen, diesem gesellschaftlich unerfahrenen Manne der harten Arbeit zu taktvoller Nachsicht bereit.

Der Gestus konnte nichts anderes bedeuten als: Vergessen Sie nicht, mein Bester, was ich Ihnen gesagt habe; ich bestehe darauf und weiß, was uns allen gut ist; ich bin ein alter erfahrener Kerl und kenne die Welt ein wenig genauer als ihr guten, jungen, leichtsinnigen, unerfahrenen Leute Auch ich grüßte so höflich und submiß, wie ich noch nie einen Menschen gegrüßt hatte, und schleppte mich seufzend matt weiter durch den grauen Dunst des Herbstmorgens.

In der unbezweifelt Goethischen Beurteilung von Sulzers schönen Künsten lesen wir: »Wir erstaunen, wie Herr S., wenn er auch nicht drüber nachgedacht hätte, in der Ausführung die große Unbequemlichkeit nicht fühlen mußte, daß, so lange man in generalioribus sich aufhält, man nichts sagt, und höchstens durch Deklamation den Mangel des Stoffes vor Unerfahrenen verbergen kann« . Vielleicht, spricht auch S. 552 Goethe: »Das ganze Werk schwimmt in DeklamationMit deutlicher Beziehung auf die Predigtart erklärt dann wieder Herder in den Provinzialblättern von 1774: »Akteurs sollen Prediger und können nie sein