Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 14. Mai 2025


Vielleicht gehe der Fesenmichel doch in sich und werde das Unrecht gutmachen, welches er dem Zuckerhannes angethan. So schrieb der junge Adlerwirth und so las die Elsbeth, aber der Zuhörer bekam genug an dem Ausdruck "rothe Fritzin" und hörte von allem Andern nichts mehr.

Gelt, der junge Fesenmichel hat beim Bärenwirth im Walde drunten keine derartigen Gedanken bekommen? Ich vermuthe, der alte Fesenbauer bekomme vom vielen Denken noch immer keine Kopfwehe, deßhalb hat der Ismael diese Schrift machen lassen und mit Freuden unterzeichnet."

"Dich aber, Fesenmichel, will ich am Schopfe nehmen, weil ich das nächste Recht dazu habe und Dir zunächst sagen, wer Du bist und was Du gethan hast, Du Unmensch!" "Zum Ersten bist Du ein ehrloser Wicht, weil Du von vornherein in der Absicht, einem braven Mädchen die Ehre zu rauben, Dich der verlassenen und geplagten, unerfahrenen und arglosen Brigitte genähert hast."

"Es ist leider wahr, schrecklich wahr, daß Du, Fesenmichel, vor mehr als 20 Jahren nicht schlechter an Brigitten gehandelt hast, als Tausende vorher und seither, vielleicht in dieser Stunde, an tausend Anderen handeln, aber ein Laster bleibt ein Laster, wenn es auch wegen allgemeiner Verbreitung schier zum Gesetze und Recht gemacht wird und Du bleibst ein ehrloser, meineidiger, mörderischer Wicht, wenn Du auch unter allen Ständen und Klassen des Volkes noch so viele Kameraden und die Entschuldigungen: Jugend, Mangel an Bildung, guter Gelegenheit und dergleichen hohle Redensarten für Dich hast."

Der Zuckerhannes hat in der Schulstube seiner Heimath blutwenig gelernt, später sich lieber mit Thieren und Menschen als mit todten Büchern und unnütz scheinenden Dingen abgegeben, doch in der Finsterniß des Kerkers ist ihm ein besseres Licht aufgegangen, der Duckmäuser brachte ihn zur Einsicht, der Brief des Winkeladvokaten an den Fesenmichel sei keineswegs ein Diplomatenstreich gewesen, jetzt sitzt unser Held bereits in der zweiten Klasse der Zuchthausschule und der Antrag des Lehrers, ihn der dritten Klasse einzuverleiben ist ein neues freudiges Ereigniß des heutigen ereignißreichen Tages.

Der Fesenmichel selbst lache ob dem Unglück seiner Kinder, habe noch eine große Erbschaft zu erwarten, welche ihn wiederum zum reichen Manne umwandle und schwöre täglich hundertmal, eher vor seinem Tode Alles dem Narrenhause zu vermachen, als dem Jörg oder einem Geschwister desselben einen Heller zukommen zu lassen.

Der Zuckerhannes hätte ein Handwerk erlernen können, aber er mochte nicht und unterzog sich der schweren Arbeit des Daubenfügens, welche wenig Geschicklichkeit, doch Armschmalz genug erfordert; er wäre im Stande ein doppeltes Tagwerk zu liefern und seinen Lohn zu erhöhen, aber er that dies nur im Anfange und arbeitet seit langer Zeit gerade was er muß, denn erstens hat der Staat nicht den Fesenmichel, sondern ihn bestraft und keine Macht der Welt wäre im Stande, ihn von der Gerechtigkeit seiner Strafe zu überzeugen, folglich will er einem so ungerechten Staate auch so wenig als möglich nützen.

Kein Unglück ohne Glück! Der Zuckerhannes hatte keine Zeit gehabt dem zu Boden geschlagenen Hofbauern das Mindeste zu nehmen und deßhalb wurde er nicht als Räuber behandelt. Ferner schwor der Fesenmichel, die Brigitte sei ein "liederliches Thier" gewesen und der Zuckerhannes sei eher jedes Andern Sohn als der seinige.

Am dritten Abend später blieb der Fesenmichel ungewöhnlich lange von seinem Hofe weg. Die Bäuerin und Marianne schalten und lärmten, der lange Jörg, der älteste eheliche Sohn des Hauses, fluchte wie ein Türke, später jedoch griff man zu Laternen und band den Kettenhund ab, die Knechte suchten mit dem Jörg den Hofbauern.

Ein Fuhrmann aus der Baar habe ihm erst voriges Jahr erzählt, der Fesenmichel habe sich zur Ruhe gesetzt und führe ein betrübtes Leben, obwohl sein schlimmes Weib gestorben; die älteste Tochter, Marianne, habe bereits zweimal taufen lassen und sei bisher noch niemals copulirt worden, der jüngste Sohn, der lange Jörg, hause auf dem Hofe und sei dem Aushausen nahe, so daß es ihm ergehen werde, wie dem ältern Bruder, der als Knecht bei ihm diene.

Wort des Tages

herausbildete

Andere suchen