Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 28. Juni 2025
Wer Etwas von mir verstanden zu haben glaubte, hat sich Etwas aus mir zurecht gemacht, nach seinem Bilde, nicht selten einen Gegensatz von mir, zum Beispiel einen "Idealisten"; wer Nichts von mir verstanden hatte, leugnete, dass ich überhaupt in Betracht käme. Das Wort "Übermensch" zur Bezeichnung eines Typus höchster Wohlgerathenheit, im Gegensatz zu "modernen" Menschen, zu "guten" Menschen, zu Christen und andren Nihilisten ein Wort, das im Munde eines Zarathustra, des Vernichters der Moral, ein sehr nachdenkliches Wort wird, ist fast überall mit voller Unschuld im Sinn derjenigen Werthe verstanden worden, deren Gegensatz in der Figur Zarathustra's zur Erscheinung gebracht worden ist, will sagen als "idealistischer" Typus einer höheren Art Mensch, halb "Heiliger", halb "Genie"... Andres gelehrtes Hornvieh hat mich seinethalben des Darwinismus verdächtigt; selbst der von mir so boshaft abgelehnte "Heroen-Cultus", jenes grossen Falschmünzers wider Wissen und Willen, Carlyle's, ist darin wiedererkannt worden.
Jedes Kunstwerk ist ideal und real zugleich, insofern der Künstler vom sinnlichen Natureindruck ausgeht, also ist die Bezeichnung von idealistischer oder realistischer Kunst ein Pleonasmus: mit ihrer Qualität hat weder die eine noch die andere etwas zu tun. Sie können höchstens das Stoffliche bezeichnen, wie man etwa das bürgerliche Schauspiel vom historischen unterscheidet.
Seit längsten Jahren ist es meine Sehnsucht, irgendein Ding genau zu ordnen, durch Ordnung zu beherrschen, über seine kleinlichsten Veränderungen zu wachen und förmlich Buch zu führen, es gründlich in der Hand zu haben, ohne daß ihm eine dunkle Ecke übrig bliebe, wahrhaft zu einer Kolonie des eigenen Ich es auszugestalten ... Aber ahnt man, wie schwer das ist? Gewiß gehört es zu den kompliziertesten Unternehmungen unseres Erdballs, ohne daß sich bisher ein Ruhm oder auch nur eine Aufmerksamkeit für das Überwinden dieser Schwierigkeit gezeigt hätte. Es ist ein bisher noch nicht gewürdigter Sport, den ich entdeckt habe. Und eigentlich mehr als kompliziert. Ich will gleich die Wahrheit sagen: es ist unmöglich. Ehemals habe ich versucht, meinen Schreibtisch zu ordnen. Das war eine meiner Jugendtorheiten, ein idealistischer Zug der zarten, unerfahrenen Seele ... Wie schön habe ich davon geträumt, ihn übersichtlich geschlichtet zu haben, jede Ecke und Schadhaftigkeit der kastanienbraunen Schreibmappe zu kennen, ihre Lage genau nach eigenem Willen zu bestimmen und die Zentimeter zu wissen, die ihr Rand von dem Rand des Schreibtisches, von dem grün eingepflanzten Tuch Abstand hat. Dann die Bücher! Jedes einzelne durchforscht, alle Worte, alle Beistriche darin auf den ersten Handgriff zugänglich wie Sklavinnen im Serail, und jedes unintriguant an seinem Platz, ohne Widerrede. Hier die Briefe, hier die Papiere, das Tintenfaß ohne die mindeste Verzierung eines Kleckses an seine gewisse Stelle gezwungen, von der es sich nicht rühren darf. Lauter Kettenhunde. Willige Löschblätter, ein Messer wie zum Rasieren, Lineale voll Pflichtgefühl, Federn von biederem Charakter und ganz nahe auf geringstem Raum aneinander gepreßt, Tinte mit deutlicher Abneigung gegen Staubkörner. All dies wie etwas Ewiges, dem Wechsel der Zeit entrückt, aus dem allgemeinen Raum in einen Privatraum meines Fabrikats gehoben, frei von der üblichen Kausalität ... Wie herrlich: ich würde aufhören zu arbeiten, aus Angst, dieses Heiligtum zu beflecken, und nur an manchen Abenden behaglich möchte ich die Lampe entzünden, um verzückt und voll Andacht dieses Wunder von Ordnung, Präzision, Dienstfertigkeit zu betrachten, so gemütlich und mit einem sichern Haushalt zufrieden; an unruhigen Abenden, während draußen wüst die Bohémiens zu den trostlosen Sprüngen ihres ungeordneten Lebens ansetzen
Der Gegensatz von idealistischer und realistischer Philosophie ist daher ohne Bedeutung.
Die »Identitätstheorie«, wonach Psychisches und Physisches zwei »Seiten«, »Attribute«, »Erscheinungen«, »Aspekte« eines und desselben Wesens bilden, kann in realistischer oder auch in mehr oder weniger idealistischer Weise formuliert werden. Wir glauben nun, daß die realistische Identitätstheorie mit ihrer Annahme eines an sich unbekannten Wesens, dessen
Wort des Tages
Andere suchen