Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 11. Juli 2025
Dabei schwänzelte sie geziert um den Tisch und ließ durch ein paar kokette Drehungen ihren gewitterfarbenen Rock ein wenig blähen, so daß der Regenbogen ihres oftgeflickten Unterrocks sichtbar ward. Aber auch an dieser Naturerscheinung ging Adolf achtlos vorüber. Da ließ sie ihn denn allein, stieg die Treppe hinunter und seufzte: »Merr hat's net leicht!«
Ich dhät merr ja gern alles gefalle lasse, was zwische meine vier Wänd vorgeht, des guckt ja Niemand . Maantswege kratzt se merr die Aage aus, awwer #aus Lieb# muß se kratze! Ach Vadder, manchmal, da is merrsch grad, als ob se mich #hasse# dhät, als ob se mich net ausstehn könnt, als ob ich'r zuwidder wär wie Rizinusöl, unn des mecht mich noch ganz krank!« Er schwieg verzweifelt.
Nachdenklich stand er davor, wiegte den Kopf und sann: »Vier Kinner uff aamol, naa, ich bleib leddig!« Ein andermal setzte er sich im Walde ermüdet nieder, legte den Kopf auf einen kleinen Hügel, der sich alsbald als Ameisenhaufen entpuppte. »So is des ganze Lewe!« sprach er und erhob sich betrübt. »E Ameisehaufe! Unn da soll merr seine Eltern noch dankbar sei', daß se ein in so was eneisetze!«
Und im ganzen Geschäft steckten sie die Köpfe zusammen, und die männlichen Angestellten sagten: »Merr wolle zusammelege unn em 'n Wecker kaafe, sonst schlaft er in der Hochzeitsnacht ei'!« Und die Damen sagten: »Wie muß die ausgucke, die #den# genomme hat!« Denn der Mensch ist ein edles Wesen und freut sich darüber, wenn sein Nächster glücklich ist.
Du werst mied sei'!« Aber Katharina würdigte ihren Gatten keiner Antwort. Mit einem verächtlichen Seitenblick auf ihn rührte sie weiter den Kochtopf. »Willstde merr net wenigstens Gu'n Morsche sage?« bat Adolf. »Gu'n Morsche, Hansworscht!« sagte Katharina. Aber nicht scherzhaft, sondern bissig und gehässig, in einem Tonfall, der keine Fortsetzung des Gesprächs zuließ.
Sie kaufte sich allerhand nichtigen Tand, holte sich bei dem blondgelockten Herrn Hippenstiel Parfüms und Haarpfeiler, fuhr bei ihren Wirtschaftsbesorgungen die kleinsten Strecken mit der Elektrischen und rieb alle diese kleinen Verschwendereien Adolf mit dem Hinweis unter die Nase: »Merr hawwe's ja! Leut wie mir!«
Er dachte daran, was aus seinem ältesten Sohn werden würde, wenn er selbst nicht mehr da wäre ... »Also Gute Nacht, Binder!« seufzte er und humpelte durch das Portal. Kopfschüttelnd sah ihm Binder nach. Auch er seufzte jetzt. »Ja, des is e Lewe!« philosophierte er. »Da soll merr noch an e Gerechtigkeit glaawe! E Saustall is die ganz’ Welt! E Saustall, unn nix weider!«
Da is so still, die Werm unn die Maulwerf sin kaa bissi nervös, unn was vier Schuh #iwwer# merr bassiert, davoo heer unn seh ich nix mehr... Bloß die Sterncher, die leuchte dorch die Erd' dorch, unn dorch de Sargdeckel, unn ich guck se trotz meine geschlossene Aage, unn ihr Schei' mecht merr warm wie die best Zentralheizung.
Kann merr die Lieb iwwerhaapts mit'm Thermometer nachmesse?« Nein, so konnte er sich nicht über den Zustand seines Herzens klar werden. Er begann sich auszumalen, wie sein Leben wohl #ohne# Katharina aussehen würde? Und da mußte er sich gestehen: nein, ohne Katharina konnte er sich sein Dasein nicht mehr vorstellen.
Katharina stand einen Augenblick mit offenem Mund da. Dann brach sie los: »Du Lump! Du Schuft! Dadafor haww ich mich abgerackert wie e Dier! Dadafor haww ich jeden Fennich zusammegekratzt unn merr nix, nix, nix gegönnt! Du Schwein, Du! Kinner in die Welt setze unn net sorje dafor! Des baßt Derr! Aas!«
Wort des Tages
Andere suchen