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Aktualisiert: 11. Juli 2025
Und diesmal war die Pythia selbst anwesend und nicht der stellvertretende Hohepriester mit dem Pomadenscheitel und den Billige-Jakobs-Manieren. Diese Pythia drückte sich weit eindeutiger aus als ihre berühmte delphische Kollegin. »Wo die Käsbergers sin? Wo wer’n se sein? ’nausgeschmisse sein dhun se! Des wär’ merr des Rechte: de liewe lange Dag de Leut’ die Ohr’n vollorjele unn kaa Miet’ berappe!
»Was bistde #mehr# wie so e Holzbubb?« sagte er zu sich. »Genau so, wie ich jedz Euch enufftrag uff de Speicher, so wern se aach #mich# eines Dags enaustrage uff de große Menschespeicher, unn es werd kaa Hahn nach merr krähe unn kaa Hund nach merr belle!
»Dann mußtde's aach zahle!« entschied Adolf. Bindegerst beguckte ihn spöttisch. »Merr könnt glaawe, Du hättst studiert! Du reddst wie e Amtsrichter! Awwer zahl emal, wannsde kaa Geld hast! Kann ich hexe? Hokuspokus, da is e Milljard? Kann ich merr Goldsticker aus der Nos ziehe, odder Dausendmarkschei aus 'me ahle Zylinner? Ich habb 'n Dalles, den könnt merr for Geld gucke lasse! Pleite bin ich!
»Unn wannsde widdersprichst, dann fängt die Uhr aa zu #schlage#!« ergänzte Bindegerst. Adolf wischte sich mit der Hand über die Augen. »Wann ich nor wisse dhät, ob se mich iwwerhaapts noch lieb hat? Guckstde, Vadder, des frißt an merr unn läßt merr kaa Ruh!
Und nach einer Weile: »Sin Se froh, Herr Baldrian, daß merr uff der Gass' sin, unn daß die Laderne so hell brenne, sonst dhät ich jedz vor Ihne nidderkniee... Herr Baldrian, Se wisse ja net, wie dankbar so e eisamer Mensch sei' kann!« Oh doch, das wußte Heinrich Baldrian nur zu gut. Und deshalb sprach er im Weitergehen: »Adolf, ich bin vielleicht noch viel einsamer gewesen als Sie!
Wie alle Leute, die nicht wissen, wohin sie eigentlich wollen, hatte Adolf es sehr eilig. Er stürmte durch die Straßen, als gelte es, eine Wette zu gewinnen, bis er sich auf der Landstraße nach Frankfurt fand. Da mäßigte er das Tempo und ergab sich, langsameren Schrittes, seinen stillen Betrachtungen. »Wie schee is doch die Nadur eigericht': merr denkt an nix beeses, unn uff aamal is e Kind da!
»Ich waaß aan', der wo Derr des Geld bumbe kann!« sagte er und freute sich seines Entschlusses. »Adolf Borges haaßt er, unn morje gehn merr zusamme uff die Sparkaß!« »Awwer naa!« sagte Bindegerst. »Des kann ich doch net verlange! Des kann ich gar net aanemme!« »Warum dann net?« sagte Adolf und war beinahe beleidigt. »Es bleibt doch in der Familje!
Ach so, ich soll ja selwer aans kriehe! Ich krieh ja Kinner!« Und er rief gegen den Sachsenhäuser Berg: »Heerstde's, ahler Berg, ich krieh Kinner! Ei, Du Spinat unn gehle Riewe unn Quetschebäum unn was sonst da drowwe wachse dhut: Kinner kriehe merr! So dhut doch lache, Ihr verrickte Planze, schlagt doch Borzelbäum: Kinner gibbt's!«
Der Mensch is e Maschin unn muß von Zeit zu Zeit geölt wern! No, öle merr noch e Tröppche!« ... Seine Hoffnung, das neue Ehepaar dauernd ausquartieren zu können und Alleinherrscher im Hause zu werden, hatte sich freilich nicht erfüllt. Wohl hatte Adolf, der Nachgiebige, dem Vorschlag beigestimmt, aber Katharina hatte höhnisch erklärt: »Nix do!
Unn gell, gewwe Se merr ja uff de Deppich acht, es is e Familje-Erbschdick, da hat schonn mei Großmudder de Großvadder geschimbft, wann er mit dreckige Schdiwwel in die Schdub gedappt is.« Benno zog ein und genoß wieder bei geöffnetem Fenster den Gesang der Käsbergerin. Er hörte ihn herzlich gerne, aber die ehemalige Verzückung stellte sich nicht mehr ein. War die neue Umgebung daran schuld?
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