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Aktualisiert: 10. Mai 2025


Zu den Käsbergers ging er jetzt fast gar nicht mehr, und der kleine Lebrecht bekam in der Schule einen Strafzettel nach dem andern. Seit Benno einmal angefangen hatte, dort die Rolle des bewundernden Verehrers zu spielen, erwarteten Katharine und insbesonders Großmama Käsberger von ihm deutlichere Erklärungen, und die brachte er nicht übers Herz.

Und denselben Weg wanderten ihre kleinen Ersparnisse und Papa Käsbergers sauer erworbene Notpfennige. Vielleicht wäre aus Katharines Stimme etwas zu machen gewesen, hätte ein solider Lehrer sie fleißig gebildet. Zur Solistin an einem kleinen Stadttheater hätte es das von Hause aus musikalische Mädchen wohl bringen können.

Benno fühlte sich erleichtert, als der höllische Spuk vorüber war und die Leute aus dem Zuschauerraum strömten, um sich während der großen Pause zu ergehen. Als er die Treppe nach dem Foyer hinunterstieg, klopfte ihm jemand von hinten auf die Schulter. Er wandte sich um und sah in Papa Käsbergers strahlendes Gesicht.

Und diesmal war die Pythia selbst anwesend und nicht der stellvertretende Hohepriester mit dem Pomadenscheitel und den Billige-Jakobs-Manieren. Diese Pythia drückte sich weit eindeutiger aus als ihre berühmte delphische Kollegin. »Wo die Käsbergers sin? Wo wer’n se sein? ’nausgeschmisse sein dhun se! Des wär’ merr des Rechte: de liewe lange Dag de Leut’ die Ohr’n vollorjele unn kaa Miet’ berappe!

Bald darauf fand der erste Besuch Bennos bei den Käsbergers statt, und das riesige Blumenbukett, mit dem er sich bewaffnet hatte, erweckte das helle Entzücken Katharines und der Großmama Käsberger. Herr Lebrecht Breivogel hatte sich nie in solche Unkosten gestürzt. Im Gegenteil, er war noch die Kosten für die Hebamme schuldig.

Mühsam raffte er sich zu der Frage auf, ob die gute Frau nicht wisse, wo die Käsbergers jetzt wohnten? O ja, das wußte die gute Frau sehr genau. Sie hatte ein großes Interesse an der Adresse, denn die »Bagasch« war ihr noch Geld für Waren schuldig. Und nicht nur ihr, sondern fast sämtlichen Geschäften in der Nachbarschaft. »Uff’n Sachsehäuser Berg sin se gezoge.

Seine Absicht war, dieses Tintenfaß, sobald es bis zum Rand voll wäre, auf den Teppich umzugießen und dann ins Bett zu gehen. Benno machte tiefen Eindruck auf alle Käsbergers. Dennoch gestand er sich auf dem Heimweg: Es is unmöglich, ich kann mich nicht in se verlieben, ich lieb’ die Martha, ich komm’ nicht von ihr los! Und so war es. Da traf ihn ein zweiter harter Schlag.

Als Benno bei Käsbergers schellte, öffnete ihm ein fremder Mann, der ihn vom Kopf bis zu den Füßen maß, sein Gesicht zu einem Grinsen verzog und dann mit herablassendem Schauspielerpathos sprach: »Junger Mann, wenn mich Ihr Buckel nicht täuscht, habe ich das Vergnügen mit Herrn Benno Stehkragen! Sie sehen in mir den bekannten Gesangspädagogen und Heldenbariton Breivogel, Lebrecht Breivogel.

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