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Mehr als Keyserling vor dem grausigen Kriegsschicksal der baltischen Provinzen ahnen konnte, steht auch er am Ende einer Entwicklung, ein Zugehöriger und Außenseiter. In München erlebt der Alternde, kränklich, gelähmt, gekrümmt, zuletzt erblindet, vom Krankenstuhl und -bett aus die Welt seiner Väter und seiner Jugend wieder.

Der Landedelmann, der neben Elses Krankenstuhl saß und ihr gutmütig von Zeit zu Zeit allerlei kleine Dienste erwies, entzündete jetzt mit Erlaubnis der Hausfrau eine seiner eigenen feinen Zigarren, und warf, sich zurücklehnend, gespannt und erwartend dazwischen: »Na, lieber Eltze, das wird uns am besten Fräulein Hedwig, – Fräulein Schröderverbesserte er sich – »sagen können.

»Im schlimmsten Fall habe ich ja noch den 'Schützenautomaten', der reißt alles herausredete der Skizziertisch, worauf die Abteilung für kaufmännisches Wesen antwortete: »Selbstverständlich!« »Glaube ich eigentlich an das, was ich da sagedachte Joseph. »Nicht zu vergessen der patentierte Krankenstuhlrief Tobler. »Ahamachte der Gehülfe.

Und der Pastor hätte ihr eine Annonce gebracht, in der ein beweglicher Krankenstuhl nicht allzu teuer angepriesen würde. 150 Mk. »Nicht wahr, das ist nicht zu viel? – Das erübrigst du doch für deine Frau? Du hast mich doch lieb? Nicht wahr?« – Und dann kamen die Erinnerungen.

Wenn Silvi während dieser Tage ein Geschrei ausstoßen wollte, zischte ihr Pauline in die Ohren: »Bist stillDie Kranke mußte geschont werden. Bei der nächsten passenden Gelegenheit geschah es sodann, daß Tobler dazu kam, den patentierten Krankenstuhl an der Frau zu probieren.

Ja, er fühlte, wie lieb es ihm geworden war, und er dachte weiter: »Wie ist es mir möglich, zu leben, ohne Dummheiten zu begehen? Und in diesem Haus konnte ich so hübsch Dummheiten begehen. Wie wird es anderwärts hiermit bestellt sein? Und wie kann ich daran denken, zu existieren, ohne von Toblers Kaffee zu trinken? Wer wird mir anderswo satt zu essen geben? Und so bequem, und so mannigfaltig? An andern Orten ist das Essen so langweilig, so ganz und gar das Gegenteil von üppig! Und in wessen sauber zu- und aufgedeckten Betten will ich mich nachher schlafen legen? Unter einen behaglichen Brückenbogen wohl! Gemach! Ach Gott, sollte es schon so weit sein? Und wie kann ich fortfahren zu atmen ohne die Gegenwart dieser auch im Winter reizenden, landschaftlichen Gegend? Und wie will ich mich dann abends unterhalten, wie jetzt mit der lieben, prächtigen Frau Tobler? Wem Grobheiten sagen? Nicht alle Menschen nehmen sie so besonders, so eigen, so schön in Empfang. Wie traurig. Wie liebe ich dieses Haus! Und wo wird eine Lampe brennen, so zärtlich, und wo ein Wohnzimmer sein, so heimelig, so herz-voll, wie Toblers Lampen und Wohnzimmer sind? Wie macht mich das mutlos. Und wie können meine Gedanken, ohne alltägliche Gegenstände wie Reklame-Uhr, Schützenautomat, Krankenstuhl und Tiefbohrmaschine zu haben, ferner auskommen? Ja, das wird mich unglücklich machen, ich weiß es. Ich bin hier gebunden, ich lebe hier. Wie sonderbar anhänglich ich bin! Und Toblers tiefe, grollende Stimme, wie bitter werde ich ihren Klang entbehren. Warum kommt er noch nicht? Ich möchte wissen, woran ich bin. Ja, alles das. Was? Wo wird wieder solch ein Sommer mich in die üppigen, grünen Arme und an die blühende und duftende Brust drücken, wie der war, den ich hier oben habe erleben und genießen dürfen? Wo, in welcher Gegend der Welt, gibt es solche Turmzimmer? Und eine solche Pauline? Obschon ich mich mit ihr des öftern gezankt habe, gehört auch sie schließlich mit zu dem Schönen. Wie es mir elend zumut ist. Hier durfte ich 'kopflos' sein, wenigstens bis zu einem gewissen Grade. Ich möchte wissen, an welchen Orten der zivilisierten Welt das sonst noch gestattet wäre? Und der Garten, den ich so oft gespritzt habe, und die Grotte? Wo gibt man mir das? Menschen wie ich genießen sonst nirgends die Annehmlichkeit und den Zauber von Gärten. Bin ich verloren? Mir ist elend zumut, ich glaube, ich werde jetzt einen Stumpen rauchen müssen. Auch das wird mir fehlen. Sei es

Dann erblickt' ich ihn im Ornat als Schultheiß, mit der goldnen Kette, auf dem Thronsessel unter des Kaisers Bildnis; sodann leider im halben Bewusstsein einige Jahre auf dem Krankenstuhl und endlich im Sarg.

Er hatte sagen wollen: »auszahle«, schnitt aber plötzlich seiner Rede, nachdenklich werdend, den Atem ab. Joseph glaubte nicht nötig zu haben, auch nur ein Wort zu erwidern. Der Krankenstuhl war fertig geworden.

Dieser hat dich aus der Brenta geholt? Hm! Merkwürdig! Die Wege Gottes sind doch wunderbar! Er ergriff den Mönch an Arm und Schulter, als wollte er sich desselben Leib und Seele bemächtigen, und schleppte ihn und sich gegen seinen Krankenstuhl, auf welchen er hinfiel, ohne den gepreßten Arm des nicht Widerstrebenden freizugeben.

Tobler zeigte dem Doktor später, trotzdem es schon bald ein Uhr war, noch den Krankenstuhl, dessen erstes naturgroßes Modell am selben Tag angekommen war. Jetzt könne er ja das Möbel gleich an seiner Frau praktisch erproben, sagte der Erfinder und versuchte einen lustigen Ton anzuschlagen, was aber nicht recht gelingen wollte. »Nicht noch rasch ein Glas Wein trinken, Herr DoktorNein.