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»Verlassen Sie mein Hausschrie Emma und sprang auf. »Emma! Mutterrief Karl beschwichtigend. In ihrer Erregung waren beide Frauen aus dem Zimmer gestürzt. Emma stampfte mit dem Fuße auf, als er ihr zuredete. »So eine ungebildete Person! So ein Bauernweibrief sie. Er eilte zur Mutter. Sie war ganz außer sich und stammelte: »So eine Unverschämtheit! Eine leichtsinnige Trine.

Ich tat ihr den wohlmeinenden Vorschlag, sie sollte mit mir in ihre Heimat zurückkehren und es auf ihres schwer beleidigten Mannes Edelmut ankommen lassen, ob er ihr verzeihen und sie wieder auf- und annehmen wolle, wo denn leicht ein Schleier über ihre leichtsinnige Tat zu werfen sein werde. Doch dies war keine Musik in ihrem Ohre.

Der Kaufmann aber solle zur Strafe für seine leichtsinnige Wette und Andern zur Abschreckung auf Lebenszeit in's Gefängniß gesetzt werden. Ueber den leichtsinnigen Mann hatte das Gericht ein angemessenes Urtheil gesprochen, allein der schuldlosen Frau fügte das weltliche Gesetz schweres Unrecht zu. Dem Grafen wurde das Vermögen des reichen Kaufherrn zuerkannt.

Anatol, der junge, verwöhnte Dichter, der "leichtsinnige Melancholiker" der in tändelnden Abenteuern, in "zärtlicher Liebe ohne das Bedürfnis der Treue" sein Leben verträumt, der nur in Stimmungen lebt und so viel Mitleid mit sich selbst hat keine moralische Forderung, kein Schicksal dürfte an diese Welt klopfen: sie würde in Staub verwehen.

Außer ihnen ließ Leo nichts zurück, was ihm wert war, da seine Eltern längst nicht mehr lebten. Der letzte Jahrestag wurde für Wien zu einem Festtag, wie ihn die lustige und leichtsinnige Stadt noch nie erlebt hatte.

Wir müssen das Schicksal anklagen ...« »Dieses Wort machte immer Eindruck«, sagte er zu sich. »Ja, wenn Du eine leichtsinnige Frau wärst, wie es ihrer so viele gibt, ja dann hätte ich den Versuch wagen können, aus Egoismus, ohne Gefahr für Dich.

Wilhelm war über diese Rede betroffen. Er hatte zu wenig Kenntnis der Welt, um zu wissen, daß eben ganz leichtsinnige und der Besserung unfähige Menschen sich oft am lebhaftesten anklagen, ihre Fehler mit großer Freimütigkeit bekennen und bereuen, ob sie gleich nicht die mindeste Kraft in sich haben, von dem Wege zurückzutreten, auf den eine übermächtige Natur sie hinreißt.

Da lachte mein Schwiegersohn mit einer so höhnischen Miene auf und erging sich in so verletzenden Anspielungen über unsere Verschwendung und unsere leichtsinnige Sorglosigkeit, daß ich, nicht mehr Herr meiner Empörung, meiner Tochter zurief, ob das auch ihre Ansicht sei.

Kein überflüssiges Wort kam von ihren Lippen, aber keine leichtsinnige Verdächtigung ließ sie hingehen, ohne dem Urheber mit scharfer, ja scharfsinniger Frage und Weiterfrage an den Leib zu rücken, so daß sie die Betreffenden oft sehr in Verlegenheit brachte. Ihre Art und Weise erregte schließlich Aufsehen. Gebildete Leute kamen, sie zu sehen und ihr zuzuhören.

Sie hielten die Tete, der Doktor auf seinem breiten Schecken links von Klaus Heinrich auf seinem gutgesinnten Fuchs, wenn die »Fasanen« spazieren ritten trabten im Schnee oder Blätterfall, durch Frühjahrsschmelze oder Sommersbrüten den Waldessaum entlang, über Land, durch die Dörfer, und Doktor Überbein erzählte von seinem Leben. Raoul Überbein, wie das klang, nicht wahr? Geschmackvoll war wesentlich anders! Ja, Überbein war der Name seiner Adoptiveltern gewesen, armer, alternder Leutchen aus der unteren Bankbeamtensphäre, und er führte ihn nach Recht und Spruch. Aber daß er Raoul genannt werde, darin hatte die einzige Bestimmung und Vorschrift seiner Frau Mutter bestanden, als sie die Abfindungssumme nebst seiner fatalen kleinen Person den Leutchen eingehändigt hatte eine sentimentale Bestimmung offenbar, eine Bestimmung der Pietät. Sehr möglich wenigstens, daß sein rechter und eigentlicher Vater Raoul geheißen hatte, und hoffentlich hatte sein Nachname in schönem Einklang damit gestanden. Übrigens war es eine ziemlich leichtsinnige Handlungsweise seiner Pflegeeltern gewesen, ein Kind anzunehmen, denn »ein gewisser« Schmalhans war Küchenmeister gewesen bei Überbeins, und wahrscheinlich hatten sie nur aus einer dringenden Notlage nach der Abfindungssumme gegriffen. Nur die dürftigste Schulausbildung war dem Knaben zuteil geworden, aber er hatte sich die Freiheit genommen, zu zeigen, wer er war, hatte sich ein bißchen hervorgetan, und da er gern Lehrer werden wollte, so waren ihm aus einem öffentlichen Fonds die Mittel zur Seminarausbildung bewilligt worden. Nun, er hatte das Seminar absolviert, nicht ohne Auszeichnung übrigens, denn es war ihm drauf angekommen, und dann hatte man ihn als Volksschullehrer angestellt, mit einem kolossalen Gehalt, wovon er noch hie und da aus Erkenntlichkeit seine ehrlichen Pflegeeltern unterstützt hatte, bis sie beinahe gleichzeitig gestorben waren. Wohl ihnen! Da hatte er gestanden, allein in der Welt, ein Malheur von Geburt und arm wie ein Spatz und von Gott begabt mit einer grünlichen Fratze nebst Hundsohren, um sich einzuschmeicheln. Freundliche Bedingungen, nicht wahr? Aber solche Bedingungen, das waren die guten Bedingungen ein für allemal, so verhielt es sich. Eine elende Jugend, Einsamkeit und Ausgeschlossenheit vom Glücke, von der Bummelei des Glücks, ein ausschließliches und strenges Auf-die-Leistung-Gestelltsein man setzte kein Fett an dabei, man ward innerlich sehnig, man kannte kein Behagen und überflügelte diesen und jenen. Welche Begünstigung der Fähigkeiten, wenn man kalt und klar auf sie angewiesen war! Welch Vorteil vor denen, die »es nicht nötig«, in dem Grade »nicht nötig hatten«! Vor den Leuten, die sich des Morgens eine Zigarre anzündeten ... Zu jener Zeit, am Krankenbett eines seiner ungewaschenen kleinen Schüler, in einer Stube, wo es nicht gerade nach Frühlingsblüten roch, hatte Raoul Überbein die Bekanntschaft eines jungen Mannes gemacht etliche Jahre älter als er, aber in ähnlicher Lage und ebenfalls ein Malheur von Geburt, insofern er ein Jude war. Klaus Heinrich kannte ihn doch man konnte sagen, daß er ihn bei intimer Gelegenheit kennengelernt hatte. Sammet war sein Name, medicinae doctor; er war durch Zufall auf der Grimmburg zugegen gewesen, als Klaus Heinrich geboren wurde, und hatte sich ein paar Jahre danach in der Hauptstadt als Kinderarzt aufgetan. Nun, das war Überbeins Freund, war es heute noch, und damals hatten sie manches gute Gespräch über Schicksal und Strammheit miteinander gehabt. Verdammt noch mal, sie hatten sich den Wind um die Nase wehen lassen, einer wie der andere. Überbein angehend, so dachte er mit ernster Freude an die Zeit zurück, da er Volksschullehrer gewesen war. Seine Tätigkeit hatte sich nicht ganz und gar auf das Klassenzimmer beschränkt, er hatte sich den Spaß gemacht, sich auch persönlich und menschlich ein bißchen um seine kleinen Strolche zu kümmern, ihnen in ihr Heim, ihr zuweilen nicht sehr idyllisches Familienleben nachzugehen, und dabei verfehlte man nicht, allerlei Einblicke zu tun. Wahrhaftig, wenn er vordem des Lebens schmallippiges Antlitz noch nicht gekannt hatte, so hatte er damals Gelegenheit gehabt, hineinzusehen. Übrigens hatte er nicht aufgehört, für sich selbst zu arbeiten, hatte fetten Bürgerkindern Privatstunden erteilt und sich den Leibgurt enger gezogen, um sich Bücher kaufen zu können hatte die langen, stillen und freien Nächte benutzt, um zu studieren. Und eines Tages hatte er mit außerordentlicher Genehmigung die Staatsprüfung abgelegt, hatte nebenbei promoviert und war zur Lateinschule übergegangen. Eigentlich hatte es ihm leid getan, seine kleinen Strolche zu verlassen; aber so war sein Weg gewesen. Und dann hatte es sich gefügt, daß man ihn zum Hilfslehrer auf Schloß »Fasanerie« erkoren hatte, wiewohl er doch ein Malheur von Geburt war