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Leo, der fast nie Gelegenheit fand, mit irgend jemandem außer mit Lotte und seiner Aufwartefrau zu sprechen, hatte in der letzten Zeit zwei Bekanntschaften gemacht, die ihm wichtig dünkten. Die eine bestand in der Person des Nationalrates Wenzel Krötzl, die andere war der Inhaber des großen Modehauses in der Kärntnerstraße, Herr Habietnik.

Fand er alles in Ordnung, dann rief er mit feierlicher Stimme: Er hat, er hat, er hat! Erst Leo X. soll diesen Gebrauch abgeschafft haben. Gregor V., der letzte Papst im zehnten Jahrhundert, war der erste, welcher das Interdikt auf ein Land schleuderte, und zwar auf Frankreich.

Dann erinnerte sie sich an ihre Flitterwochen ... an den Vicomte, mit dem sie Walzer getanzt hatte, ... an die Ritte durch den Wald ... an den Tenor Lagardy ... Alles das zog wieder an ihr vorüber ... Und mit einem Male stand ihr auch Leo so fern wie alles andre. »Aber ich liebe ihn dochflüsterte sie. Sie war dennoch nicht glücklich, und nie war sie das gewesen!

Dann kam der Abschied. "Reut dich's nicht?" fragte er und sah bedenklich nach dem kleinen Mann, der seinen Hund zum letztenmal streichelte. "Nein, es reut mich gar nicht. Ich glaube auch, daß Leo jetzt versteht, warum ich ihn hergebe. Er weiß, daß er Verwundete suchen muß. Gelt Leo?" Das Tier wedelte; es verstand jedenfalls so viel, daß von ihm die Rede war.

"Kann Leo nachspringen?" fragte die Großmutter. "Er kann wohl," sagte Gebhard, "aber der Vater läßt ihn nie gern neben dem Wagen springen." "Dann gehst du mit ihm zu Fuß; erinnerst du dich des Weges? Du hast ihn vor zwei Jahren gemacht." "Nicht so recht," meinte Gebhard bedenklich. "Wir sollten vielleicht eine Droschke nehmen und den Hund zu uns hereinlassen," schlug Helene vor. "Bewahre.

»Es ist auch schon mal geimpft worden, aber es hat nicht angeschlagen. Ach, Fräulein Mehring, ich kann's nicht mit ansehen; ich werd' ohnmächtig, wenn ich's Minnichen bluten sehe!« »Bluten! Was soll denn dem Minnichen geschehenrief Leo ganz erschreckt, während er sich wie schützend vor sein Schwesterchen stellte.

Heute ging die Mutter mit ihm hinauf in sein Zimmer, um mit ihm einzupacken. Frohgemut reichte er ihr zu, was sie verlangte, aufmerksam verfolgte Leo dieses ungewohnte Treiben. "Jetzt deine Schulbücher, Gebhard?" "Soll ich die mitnehmen?" Verwundert sah er die Mutter an und bedenklich klang seine Frage: "Muß ich denn lernen in den Weihnachtsferien?"

Sie hatte Nellie gefragt, ob es wahr sei, was die Frau Direktor ihr mitgeteilt hatte, und ob sie auch wüßte, daß Leo in Paris sei. Nellie bestätigte es; sie wußte es ja schon länger, hatte ihr aber diese Nachricht bisher absichtlich verschwiegen.

Mutter Rollet ging vor das Haus, schaute nach der lichten Stelle des Himmels, die den Stand der Sonne verriet, und kam gemächlich wieder herein. »Bald drei Uhrsagte sie. »Schön! Ich dankeJetzt mußte Leo bald da sein! Sicherlich kam er. Er hatte das Geld aufgetrieben. Aber er suchte sie in ihrer Wohnung. Daß sie hier war, konnte er doch nicht wissen.

Stegemann, die sich bei dem Kommandanten den Zutritt erbeten hatte, um ihren allein reisenden Enkelsohn abzuholen. Gebhard erkannte die Großmutter sofort und eilte auf sie zu. "Mein lieber, großer Bub!" rief sie, "ich bin froh, daß du zu mir gekommen bist. Und dein schöner Leo ist auch da! Nun komm nur gleich, wir müssen möglichst schnell den Bahnsteig verlassen."