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Herr Habietnik ging düster, schweigend, mit gerunzelter Stirne durch die prunkvollen Verkaufsräume des großen Modehauses in der Kärntnerstraße, das einst Zwieback geheißen und jetzt den Namen Wilhelm Habietnik trug.

Am nächsten Tag rückte ich mit Zenzi aus. Es war beschlossen worden, und so begann ich meine Laufbahn. Wir gingen in die innere Stadt, auf den Graben, Stephansplatz, Kärntnerstraße usw. Es war Sommer, heiß und wir hatten nur leichte Blusen an. Dazu hatte mich Zenzi zu Hause gelehrt, mir das Hemd bis zum Gürtel herabzulassen, so daß ich die Brust unter dem Kleid bloß hatte.

Leo, der fast nie Gelegenheit fand, mit irgend jemandem außer mit Lotte und seiner Aufwartefrau zu sprechen, hatte in der letzten Zeit zwei Bekanntschaften gemacht, die ihm wichtig dünkten. Die eine bestand in der Person des Nationalrates Wenzel Krötzl, die andere war der Inhaber des großen Modehauses in der Kärntnerstraße, Herr Habietnik.

»Aber er ist sehr gescheitsagte Klara Postelberg. »Und er versteht einfach alles. In allem kennt er sich aus. Unlängst hat er mir erklärt, warum die Obstweiber gerade am Bauernmarkt stehen, alle, und die Blumenweiber in der verlängerten Kärntnerstraße. Ich hab' es wieder vergessen, aber es war interessant. Außerdem ist er doch groß und ein hübscher Mensch, nicht wie der Georg Weiner, der

Ueberhaupt scheint unser ganzer Fremdenverkehr nur mehr aus Bauern zu bestehen. Der Besitzer vom Hotel Imperial hat neulich in einer Zeitung geklagt, daß er jetzt Gäste habe, die sich mit den genagelten Schuhen ins Bett legen und ihre Jägerwäsche in der Badewanne waschen. Wenn Du durch die Kärntnerstraße gehen würdest, so würdest Du schauen, wie wenig elegant die Geschäfte jetzt sind!

Wien ist ein ungeheures Dorf mit anderthalb Millionen Einwohnern geworden, und wenn wir die Juden nicht wieder hereinlassen, so werden wir es demnächst erleben, daß statt vornehmer Geschäfte in der Kärntnerstraße Jahrmarktsbuden stehen und auf dem Stephansplatz Viehmärkte werden abgehalten werden.

Und wenn der Bundeskanzler das Gespräch mitangehört hätte, das in der Weihnachtswoche der Herr Habietnik, Besitzer des großen Modehauses in der Kärntnerstraße, und der Herr Mauler, Inhaber des großen Juweliergeschäftes am Graben, miteinander führten, so wäre sein Ingrimm noch größer gewesen, als er es ohnedies war.