United States or Australia ? Vote for the TOP Country of the Week !


Mit zwei Sprüngen ist Hannchen am Fenster, mit dem dritten steht sie oben auf dem Gesims, und jetzt Tante Emma, die eilends herzurannte, kam längst zu spät jetzt ist sie schon flink wie ein Eichhörnchen herunter geklettert und dem Onkel in die Arme geflogen. Droben an den Fenstern standen die Kinder Kopf an Kopf.

Homais machte den Führer. Er erklärte der Gesellschaft die künftige Bedeutung des Etablissements und schätzte die Stärke der Balken und die Dicke der Mauern, wobei er sehr bedauerte, kein Metermaß bei sich zu haben. Emma hatte sich bei ihm eingehängt.

Als Emma die Hausflur ihres neuen Heims betrat, hatte sie die Empfindung, als lege sich ihr die Kühle der Wände wie feuchte Leinwand um die Schultern. Der Kalkbewurf war frisch. Die Holztreppen knarrten. In ihrem Zimmer, im ersten Stock, fiel fahles Licht durch die gardinenlosen Fenster. Sie sah draußen Baumwipfel und weiterhin in der Niederung das Wiesenland, ein Nebelmeer darüber.

Ach, wenn mein Dasein einen Zweck gehabt hätte, wenn ich einer großen Leidenschaft begegnet wäre, wenn ich ein Herz gefunden hätte ... Oh, alle meine Lebenskraft hätte ich daran gesetzt, ich wäre über alle Hindernisse hinweggestürmt, hätte alles überwunden ...« »Mich dünkt, Sie seien gar nicht besonders beklagenswert«, wandte Emma ein. »So, finden Sie

Ich werd es ihm nachher selber sagen. Leucht mir nurSie trat in den Gang, von dem aus man in das Laboratorium gelangte. An der Wand hing ein Schlüssel mit einem Schildchen: »Kapernaum.« »Justinrief drinnen der Apotheker, dem der Lehrling zu lange wegblieb. »Gehn wir hinaufbefahl Emma. Er folgte ihr. Der Schlüssel drehte sich im Schloß.

Anlagen wurden erweitert, neue begonnen, das Haus verbessert und verschönert, und die Geschäfte des Feldes geführt. Man sah ihn unter seinem Gesinde und unter seinen Leuten. Nach zwei Jahren schickte der Himmel einen Zuwachs der Familie, es erschien das Töchterlein Emma. Gatte und Gattin, die bisher Sohn und Tochter geheißen hatten, wurden jetzt Vater und Mutter, und die Mutter wurde Großmutter.

Wenn die Kirche zu Ende war, sah man Herrn Bovary in schöngestickten Hausschuhen vor der Haustüre stehen. Er kam spät heim, um zehn Uhr, zuweilen um Mitternacht. Dann er noch zu Abend, und da das Dienstmädchen bereits Schlafen gegangen war, bediente ihn Emma selber. Er pflegte seinen Rock auszuziehen und sichs zum Essen bequem zu machen.

Vor dieser Erkenntnis schauderte sie, und darum verdoppelte sie ihre Zärtlichkeiten. Rudolf indessen verriet seine Gleichgültigkeit immer mehr. Emma war sich selber nicht klar darüber, ob sie es bereuen müsse, sich ihm geschenkt zu haben, oder ob es nicht besser für sie sei, wenn sie ihn noch viel mehr liebte.

Er verzehrte sein Kotelett und trank seinen Tee, wobei er das Kinn gegen seine himmelblaue, mit einer Brillantnadel geschmückte Krawatte einzog. Ein sonderbares, süßliches und zweideutiges Lächeln spielte um seine Lippen. Als er sah, daß Emma nasse Schuhe hatte, sagte er: »Kommen Sie doch näher an den Ofen heran! Halten Sie die Schuhe doch an die Kacheln ... höher

Der Wagen war in die Praterstraße eingebogen, fuhr an dem Tegethoff-Monument vorüber, und nach wenigen Sekunden flog er die breite, dunkle Praterallee hin. Jetzt umschlang Emma plötzlich mit beiden Armen den Geliebten. Er schob leise den Schleier zurück, der ihn noch von ihren Lippen trennte, und küßte sie. »Bin ich endlich bei dirsagte sie.