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Ich habe dir ja von ihrer wilden zügellosen Leidenschaftlichkeit erzählt, von der sie verlangte, daß ich sie erwiderte. O, welches Grauen flößte sie mir dadurch ein! Und dann die grundlosen Selbstanklagen, mit denen sie sich in den letzten Jahren folterte! KROLL. Ja, nachdem sie erfahren, daß sie ihr ganzes Leben lang ohne Kinder bleiben würde.

Den Mann im Büßerhemd bring ich nicht mehr heraus und den Derwisch oder Fakir, der unter Selbstanklagen sich zu Tode tanzt, erst recht nicht. Und da hab ich mir denn, weil das alles nicht geht, als ein Bestes herausgeklügelt: weg von hier, weg und hin unter lauter pechschwarze Kerle, die von Kultur und Ehre nichts wissen. Diese Glücklichen!

Sie hatte das Gesicht emporgewandt, die Hände lagen auf der Brust. Wie es mit ihr stehe, das sei das Entscheidende. Sie habe ihm ja geschrieben, sie sei nicht mehr dieselbe. Es hatte sich in mannigfaltiger Weise geäußert, anfangs beunruhigend, untermengt mit einem Wirrsal von Zweifeln, Ungewißheiten und Selbstanklagen; eines Tages hatte nichts anderes Bestand in ihr gehabt als der Gedanke an ihn.

Herr Macket war bei den Selbstanklagen seines Lieblings ganz ängstlich geworden; er hatte sie einigemale unterbrechen wollen mit dem Ausruf: „Aber Kind, liebes Kind, wir sind dir doch nicht böse, sage doch so etwas nicht.“ Fast erschrocken blickte er sie an. Frau Anne aber zog sie gerührt an ihre Brust und streichelte ihre heißen Wangen.

So hatte er jedesmal an allen kirchlichen Feiertagen, wie am Festtag der Heiligen Balbina, deren Namen sie trug, die Verzückungen und die Selbstanklagen einer glühenden und wahren Frömmigkeit auszuhalten.

Und nun würde der Schnee kommen und uns einschneien, aber immer würden wir weitermarschieren. Die Beine, das wäre jetzt alles. Stundenlang würde mein Blick zur nassen Erde gesenkt sein. Ich würde Muße haben zur Reue, zu endlosen Selbstanklagen. Doch immer würde ich Schritt halten, Beine hin und her werfen und vorwärtsmarschieren. Übrigens gliche unser Marschieren jetzt mehr einem Trotten.

Endlich war der Schicksalsbrief an Michael Herz geschrieben und abgeschickt, vier Seiten voll von Versprechungen und Selbstanklagen. Vor der Stadtmauer beim Hofgarten war ein Brunnen, aus dem kein Wasser mehr lief. Dorthin eilte Engelhart, wühlte das Gesicht ins Moos, und nachdem er eine Weile geweint hatte, wurde es ruhig in ihm, er legte sich auf den Rücken und studierte die Wolken. Oben auf der Mauer war eine einsame, von Birken- und Ahornbäumen gebildete Allee. Am Tag vor Abels Abreise ging er mit dem Bruder hier spazieren. Der dumpfe Abel hatte keinen Begriff von Reise und Ferne, er freute sich nur, der unerträglichen Tyrannei der Stiefmutter entrinnen zu können. Widerwillig war er mit Engelhart gegangen und fand dessen Fragen und Ratschläge lästig. Sie setzten sich auf eine Steinbank, und Abel sagte gelangweilt: »Du könntest mir wenigstens eine Geschichte erzählen, Engelhart, wie früher, weißt du noch?« – »Schön, ich will dir etwas erzählenantwortete Engelhart, »die Geschichte vom ewigen BräutigamEr schaute eine Weile besinnend in die Luft, bis Abel ungeduldig wurde, da fing er an: Es lebte einmal ein ganz gewöhnlicher Hirtenjunge, dessen größtes Vergnügen war es, auf der Erde zu liegen und in die Luft zu gucken. Je nachdem die Sonne sich drehte, drehte er sich mit, daß sie ihm nicht ins Gesicht schien. Wenn man ihn fragte: »Nichts zu tun, Jackeleso antwortete er: »Alles schon getanund sie nannten ihn daher Jackele Katzenpelz. Einmal wurde Jackele mit den Gänsen auf eine Waldwiese geschickt, und als er hinkam, legte er sich gleich auf den Rücken und dachte darüber nach, was wohl hinter dem blauen Himmelsvorhang verborgen sein möchte. Die Zeit verging, und als die Sonne sank, erhob er sich und wollte die Gänse zusammenrufen. Da sah er einen großen rosigen Flamingo, der vom Walde aus auf seine Herde zustolzierte, langsam die Flügel ausbreitete und mit einem hellen Schrei in die Luft flog. Kaum hatten die Gänse den zauberhaften Ruf vernommen, so flatterte eine nach der andern hinauf, und sie zogen in langer weißer Linie zuerst um die Baumkronen und dann in den abendlichen

Selbstanklagen. Schreie. An fingierte Adressaten. Nicht mehr an die Mutter. Um die Mutter zu schonen. Briefe. Briefe. Um sich mitzuteilen. Um nicht zu vergessen. Um sich der Furchtbarkeiten bewußt zu bleiben.

Sie kostete bittere Thränen, schwere Kämpfe, verzweiflungsvolle Nächte, schonungslose Selbstanklagen, tausend vergebliche Vorsätze und mußte Schritt für Schritt mit dem stärksten, unermüdlichsten und grimmigsten Feinde, welchen der Mensch hat, nämlich mit der Selbstsucht im Kampfe liegen.

So streng er sein Gewissen erforschte, so sehr ihm daran lag, der Geliebten ein wahres und nicht ein geschmeicheltes Bild von sich zu entwerfen, er mußte seiner milden Richterin zugeben, daß er im Leben mehr Plage als Genuß gehabt und mehr gelitten als gesündigt hatte. Sie hörte ihm teilnehmend zu und fand eine Entschuldigung für jede seiner Selbstanklagen.