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Er sah vom Schloß her zwei Männer über die Gasse schreiten und, die Reitbahn zur Linken lassend, zum Hofgarten gehen. Er erkannte in dem einen von ihnen Caspar Hauser. Als die beiden zum Laternenpfahl am Eck der Reitbahn kamen, wandte sich Caspar Hauser um und blickte den Schloßplatz hinauf, so daß ihn der Beobachter noch einmal und genau hatte sehen können.

Weiter ging’s nicht mehr; keuchend lehnte er sich an die Wand. Die Magd gewahrte ihn zuerst. Über sein Aussehen entsetzt, gab sie einen gellenden Schrei von sich. Da kam Quandt aus der Stube; seine Frau folgte ihm. Caspar starrte ihnen entgegen, sprach aber nichts, sondern deutete bloß auf seine Brust. »Was ist geschehenfragte Quandt rauh und kurz. »Hofgartengestochenstammelte Caspar.

Er bewohnte zwei Zimmer mit der Aussicht auf den Hofgarten, den sogenannten Probiersaal und einige Gewölbe zum Laborieren, die große Opernstube als Billardzimmer und das Kirchstübchen des Gärtners zu seiner Andacht. Alle Räume waren neu möbliert worden.

»Also gestochensagte Quandt. »So lassen Sie uns sofort umkehren und zeigen Sie mir den Platz im Hofgarten, wo das passiert sein sollfügte er energisch hinzu. »Was haben Sie denn zu dieser Stunde und bei solchem Wetter im Hofgarten zu tun gehabt? Marsch, kommen Sie! Die Sache muß unverzüglich aufgeklärt werdenCaspar widersprach nicht.

Er dachte, die Männer, die er reden gehört hatte, müßten ihn hier eintreten gesehen haben und hinter ihm hereinkommen; dann würde er sich hinter der Tür verstecken und sobald die Männer eingetreten und bis in den kleinen Hofgarten, den er bemerkte, gekommen wären, zu dem diese Tür führte, würde er wieder sehen, daß er hinaus und weiterkomme.

Das Gefährt rollte gegen die Krailsheimer Straße. Fünf Minuten später erschienen Herr von Imhoff und der Hofrat Hofmann; sie mußten zu ihrem Leidwesen erfahren, daß sie die Zeit verpaßt hatten. Um Caspar seiner Traurigkeit zu entreißen, forderten sie ihn zu einem Spaziergang in den Hofgarten auf, ein Vorschlag, dem der Lehrer eifrig zustimmte. Hickel bat, sich anschließen zu dürfen.

Drei Tage später schon erhob sich in der Budengasse hinter dem Hofgarten, etwas zurückgerückt gegen die Stände der Käser, Lebküchner, Heringsbrater und übrigen Händler eine gefällig aussehende Bretterbude, die etwa zweihundert Menschen fassen mochte, an deren Giebel auf roter Leinwand mit riesigen schwarzen Lettern das Wort Sturreganz prangte.

Ich will über die Sache noch einmal schweigen, ich will Gnade für Recht ergehen lassenCaspar weinte. Dicht vor dem Hofgarten brach er plötzlich zusammen. Quandt war verwirrt. Es kamen einige Männer des Weges, diese bat er, daß sie den Jüngling nach Hause führen möchten, er selbst wolle zur Polizei.

Ein halb Dutzend mit Goldguineen gefüllte Säcke seien auf dem Reisewagen des Fremdlings aufgeschnallt gewesen, hieß es, und er wolle das Markgrafenschloß samt dem Hofgarten kaufen, er führe ein Bett mit Schwanendaunen mit sich und gestickte Wäsche, er sei ein Vetter des Königs von England und Caspar Hauser sein leiblicher Sohn.

Die unverbrüchliche Gewohnheit des alten Kanzlisten ist es, jeden Nachmittag, wie das Wetter auch beschaffen ist, zwei Stunden lang im Hofgarten zu promenieren. Er hat Caspar und den Fremden gesehen. Er versichert aber, nicht vorangegangen sei Caspar dem Fremden, sondern hintennach sei er gegangen. »Er ist ihm gefolgt, wie das Lamm dem Metzger zur Schlachtbank folgtsagt er. Zu spät.