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Aktualisiert: 3. November 2025
Es lag nicht in ihrer Art, darüber viele Worte zu machen, aber von ihren Spaziergängen im Hofgarten kehrte sie immer traurig zurück, und manchmal sah ich an ihren verweinten Augen, wie schwer ihr das Ende dieses bescheidenen Glückes fiel.
Damals las Bernays ein Kolleg über Schiller; es begann eine Viertelstunde nach vier Uhr, also nach Klassenschluß. Ich lief mit zwei Freunden Trab durchs Lehel, den Hofgarten und die Ludwigstraße und saß dann keuchend und erhitzt auf der hintersten Bank. Daß es per nefas geschah und uns das Aussehen akademischer Bürger verlieh, war vielleicht der stärkere Ansporn zu dem anstrengenden Hospitieren.
Vom Untersuchungsrichter aufgefordert, erzählte er, ein fremder Herr habe ihn zum artesischen Brunnen in den Hofgarten bestellt. »Zu welchem Zweck bestellt?« »Das weiß ich nicht.« »Er hat darüber gar nichts gesagt?« »Doch; er hat gesagt, man könnte die Tonarten des Brunnens besichtigen.« »Und daraufhin sind Sie ihm schon gefolgt? Wie sah er aus?«
Als der Polizeileutnant gegangen war, bat Caspar den Lehrer, er möge ihn doch ausnahmsweise heute fortlassen, weil so schönes Wetter sei. »Es tut mir leid,« entgegnete Quandt, »ich muß nach meiner Instruktion handeln.« Der Bursche Hickels erschien erst gegen halb sechs. Caspar begab sich mit ihm auf den Weg nach dem Hofgarten, aber als sie hinkamen, war die Orangerie schon geschlossen.
»Ihr Schweigen ist für mich beredt,« sagte der Fremde mit einer schnellen Verbeugung. »Der Plan ist der: Sie finden sich morgen nachmittag um vier Uhr im Hofgarten ein, und zwar neben der Lindenallee, wenn man vom Freibergschen Haus kommt. Man wird Sie von dort zu einem bereitstehenden Wagen führen. Die einbrechende Dunkelheit wird unsre Flucht begünstigen.
Caspar verstand ihn nicht, denn der Wind war gerade so heftig, daß man hätte schreien müssen, um einander zu hören. Daher machte der Fremde bloß eine Gebärde, durch die er Caspar bat, mit ihm gehen zu dürfen. Offenbar war er selbst eben im Begriff gewesen, den Ort des Stelldicheins aufzusuchen. Bis zum Hofgarten waren es nur noch wenige Schritte.
»Drei Viertelstunden später,« erzählte der Mann, »als ich von einer Besorgung beim Büttner Pfaffenberger zurückkam, standen auf dem Schloßplatz viele Leute, die jammerten und sagten, der Hauser sei im Hofgarten erstochen worden.« Und weiter. Ein Gärtnergehilfe, der in der Orangerie beschäftigt ist, hört gegen vier Uhr Stimmen.
Dieser Berggarten bot neben einer der schönsten Aussichten auf die freundliche und wohlgebaute Stadt mit ihrem stattlichen ehemaligen Residenzschloß und Hofgarten, auf die nahe vorbeiziehenden Straßen und auf die ganze friedliche Landschaft, zugleich mancherlei Schattenstellen unter vielen gemischten Holzarten, auch eine zwar nicht lange, doch tief schattende Allee niedriger aber stockstämmiger Kastanienbäume, welche Ludwig ganz eigenthümlich ansprach, indem es ihm war, als habe er schon einmal in dieser Allee gewandelt, aber er konnte sich durchaus nicht besinnen, wann und wo er eine ähnliche Oertlichkeit früher gesehen habe.
So beschrieb auch der Assessor Donner einen Mann, den er um drei Uhr im Hofgarten neben der Lindenallee gesehen, und zwar in Gesellschaft von zwei andern Männern, die der Assessor jedoch nicht betrachtet hatte. Ein Spiegelarbeiter namens Leich ging ein paar Minuten vor vier Uhr von seiner Wohnung auf dem neuen Weg durch die Poststraße auf die Promenade und von da über den Schloßplatz.
Ihr Fenster geht auf den Hofgarten; sie sieht bis in die zwei gegen den hölzernen Tempel zu führenden Alleen. Bei beginnender Dämmerung gewahrt sie den Mann im Mantel; er tritt aus dem neuen Gittertor und steigt am Abhang der Rezatwiese hinab. Er stutzt, als er vor dem hochgeschwollenen Wasser steht.
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