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Es fällt aber weniger auf, weil schon ihr Wissen gewöhnlich zu anderen äußeren Zwecken und Nutzen wenigstens eine Anwendung findet. Aber ich habe es auch bei Frauen gefunden, und da erregt das Mißverhältnis des Denkens zum Wissen ein viel größeres Mißbehagen. Ich kenne von meiner frühesten Jugend an und vor der Universität eine Frau dieser Art, der ich durch alle Perioden ihres Lebens gefolgt bin.

Er hätte es doch wahrhaftig nicht nötig...! Nun, es erfolgt, was erfolgen muß: lange Gesichter, Stillschweigen, ein wenig künstlicher Beifall und tiefstes Mißbehagen ringsum.

86 Unsichtbar saßen sie, und hörten alles an, Was zwischen Mann und Frau sich eben zugetragen. Zum Unglück, daß sie auch die Birnbaumsscene sahn! Dem Elfenkönig gab dieß großes Mißbehagen. Da, sprach er zu Titanien, sieht man nun Wie wahr es ist, was alle Kenner sagen! Was ist so arg, das nicht, um sich genug zu thun, Ein Weib die Stirne hat zu wagen?

Er ging mit zusammengezogenen Augenbrauen und sah unmutig aus, als würde er von einem Gedanken beschäftigt, der ihm Mißbehagen verursachte. Gerade als Torarin an ihm vorbeifuhr, drehte er sich um und blickte hinter sich, als hätte er jemandes Anwesenheit bemerkt.

Dort vernahm er, Ottilie habe sich eingeschlossen, sie schreibe. Bei dem angenehmen Gefühle, daß sie für ihn etwas tue, empfand er das lebhafteste Mißbehagen, sie nicht gegenwärtig zu sehen. Seine Ungeduld vermehrte sich mit jedem Augenblicke. Er ging in dem großen Saale auf und ab, versuchte allerlei, und nichts vermochte seine Aufmerksamkeit zu fesseln.

"Ein Mißbehagen," erzählt Goethe selbst, "hinderte mich, ihn zu begleiten, und so schieden wir vor seiner Hausthür, um uns nie wiederzusehen. Bei dem Zustande meines Körpers und Geistes wagte Niemand, die Nachricht von seinem Scheiden in meine Einsamkeit zu bringen. Schiller war am neunten Mai verschieden, und ich nun von allen meinen Uebeln doppelt und dreifach angefallen."

»Ich erkläre mir das so: Jedes Exempel stellt sich als ein für sich bestehendes Ganzes dar. Ein solches zu gestalten, dazu hat er immer Lust und Verlangen, und es macht ihm Spaß, wenn er es vollendet sieht. Was ihn aber lange beschäftigt, erregt sein Mißbehagen und kann ihn sogar zu allerlei unwahren Entschuldigungen veranlassen.

Wohl darf ich geradezu Dich selbst, günstiger Leser, fragen, ob Du in Deinem Leben nicht Stunden, ja Tage und Wochen hattest, in denen Dir all' Dein gewöhnliches Tun und Treiben ein recht quälendes Mißbehagen erregte, und in denen Dir, alles was Dir sonst recht wichtig und wert in Sinn und Gedanken zu tragen vorkam, nun läppisch und nichtswürdig erschien. Du wußtest dann selbst nicht, was Du tun und wohin Du Dich wenden solltest. Ein dunkles Gefühl, es müsse irgendwo und zu irgend einer Zeit ein hoher, den Kreis alles irdischen Genusses überschreitender Wunsch erfüllt werden, den der Geist, wie ein strenggehaltenes furchtsames Kind gar nicht auszusprechen wage, erhob Deine Brust, und in dieser Sehnsucht nach dem unbekannten Etwas, das Dich überall, wo Du gingst und standest, wie ein duftiger Traum mit durchsichtigen, vor dem schärferen Blick zerfließenden Gestalten umschwebte, verstummtest Du für alles was Dich hier umgab. Du schlichst mit trübem Blick umher wie ein hoffnungslos Liebender, und alles, was Du die Menschen auf allerlei Weise im bunten Gewühl durcheinander treiben sahst, erregte Dir keinen Schmerz und keine Freude, als gehörtest Du nicht mehr dieser Welt an. Ist Dir, günstiger Leser, jemals so zu Mute gewesen, so kennst Du selbst aus eigener Erfahrung den Zustand, in dem sich der Student Anselmus befand. Überhaupt wünschte ich, es wäre mir schon jetzt gelungen, Dir, geneigter Leser, den Studenten Anselmus recht lebhaft vor Augen zu bringen. Denn in der Tat, ich habe in den Nachtwachen, die ich dazu verwende, seine höchst sonderbare Geschichte aufzuschreiben, noch so viel Wunderliches, das wie eine spukhafte Erscheinung das alltägliche Leben ganz gewöhnlicher Menschen ins Blaue hinausrückte, zu erzählen, daß mir bange ist, Du werdest am Ende weder an den Studenten Anselmus noch an den Archivarius Lindhorst glauben, ja wohl gar einige ungerechte Zweifel gegen den Konrektor Paulmann und den Registrator Heerbrand hegen, unerachtet wenigstens die letztgenannten achtbaren Männer noch jetzt in Dresden umherwandeln. Versuche es, geneigter Leser, in dem feenhaften Reiche voll herrlicher Wunder, die die höchste Wonne, sowie das tiefste Entsetzen in gewaltigen Schlägen hervorrufen, ja, wo die ernste Göttin ihren Schleier lüftet, daß wir ihr Antlitz zu schauen wähnen aber ein Lächeln schimmert oft aus dem ernsten Blick, und das ist der neckhafte Scherz, der in allerlei verwirrendem Zauber mit uns spielt, so wie die Mutter oft mit ihren liebsten Kindern tändelt ja, in diesem Reiche, das uns der Geist so oft, wenigstens im Traume aufschließt, versuche es, geneigter Leser, die bekannten Gestalten, wie sie täglich, wie man zu sagen pflegt, im gemeinen Leben, um Dich herwandeln, wiederzuerkennen. Du wirst dann glauben, daß Dir jenes herrliche Reich viel näher liege, als Du sonst wohl meintest, welches ich nun eben recht herzlich wünsche, und Dir in der seltsamen Geschichte des Studenten Anselmus anzudeuten strebe. Also, wie gesagt, der Student Anselmus geriet seit jenem Abende, als er den Archivarius Lindhorst gesehen, in ein träumerisches Hinbrüten, daß [das] ihn für jede äußere Berührung des gewöhnlichen Lebens unempfindlich machte. Er fühlte, wie ein unbekanntes Etwas in seinem Innersten sich regte und ihm jenen wonnevollen Schmerz verursachte, der eben die Sehnsucht ist, welche dem Menschen ein anderes, höheres Sein verheißt. Am liebsten war es ihm, wenn er allein durch Wiesen und Wälder schweifen und wie losgelöst von allem, was ihn an sein dürftiges Leben fesselte, nur im Anschauen der mannigfachen Bilder, die aus seinem Innern stiegen, sich gleichsam selbst wiederfinden konnte. So kam es denn, daß er einst, von einem weiten Spaziergange heimkehrend, bei jenem merkwürdigen Holunderbusch vorüberschritt, unter dem er damals wie von Feerei befangen, so viel Seltsames sah; er fühlte sich wunderbarlich von dem grünen heimatlichen Rasenfleck angezogen, aber kaum hatte er sich daselbst niedergelassen, als alles, was er damals wie in einer himmlischen Verzückung geschaut, und das wie von einer fremden Gewalt aus seiner Seele verdrängt worden, ihm wieder in den lebhaftesten Farben vorschwebte, als sähe er es zum zweiten Mal. Ja, noch deutlicher als damals war es ihm, daß die holdseligen blauen Augen der goldgrünen Schlange angehören, die in der Mitte des Holunderbaumes sich emporwand, und daß in den Windungen des schlanken Leibes all' die herrlichen Krystall-Glockentöne hervorblitzen mußten, die ihn mit Wonne und Entzücken erfüllten. So wie damals am Himmelfahrtstage, umfaßte er den Holunderbaum und rief in die Zweige und Blätter hinein: »Ach nur noch einmal schlängle und schlinge und winde Dich, Du holdes grünes Schlänglein, in den Zweigen, daß ich Dich schauen mag! Nur noch einmal blicke mich an mit Deinen holdseligen Augen! Ach ich liebe Dich ja und muß in Trauer und Schmerz vergehen, wenn Du nicht wiederkehrstAlles blieb jedoch stumm und still, und wie damals rauschte der Holunderbaum nur ganz unvernehmlich mit seinen Zweigen und Blättern. Aber dem Studenten Anselmus war es als wisse er nun, was sich in seinem Innern so rege und bewege, ja was seine Brust so im Schmerz einer unendlichen Sehnsucht zerreiße. »Ist es denn etwas anderessprach er, »als daß ich Dich so ganz mit voller Seele bis zum Tode liebe, Du herrliches goldenes Schlängelein, ja daß ich ohne Dich nicht zu leben vermag und vergehen muß in hoffnungsloser Not, wenn ich Dich nicht wiedersehe, Dich nicht habe wie die Geliebte meines Herzens aber ich weiß es, Du wirst mein und dann alles, was herrliche Träume aus einer andern höhern Welt mir verheißen, erfüllt seinNun ging der Student Anselmus jeden Abend, wenn die Sonne nur noch in die Spitzen der Bäume ihr funkelndes Gold streute, unter den Holunderbaum und rief aus tiefer Brust mit ganz kläglichen Tönen in die Blätter und Zweige hinein nach der holden Geliebten, dem goldgrünen Schlänglein. Als er dieses wieder einmal nach gewöhnlicher Weise trieb, stand plötzlich ein langer hagerer Mann in einem weiten lichtgrauen Überrock gehüllt und rief, indem er ihn mit seinen großen feurigen Augen anblitzte: »Hei, hei, was klagt und winselt denn da? Hei, hei, das ist ja Herr Anselmus, der meine Manuskripte kopieren willDer Student Anselmus erschrak nicht wenig vor der gewaltigen Stimme; denn es war ja dieselbe, die damals am Himmelfahrtstage gerufen: Hei, hei! was ist das für ein Gemunkel und Geflüster usw. Er konnte vor Staunen und Schreck kein Wort herausbringen. »Nun, was ist Ihnen denn, Herr Anselmusfuhr der Archivarius Lindhorst fort (niemand anders war der Mann im weißgrauen Überrock), »was wollen Sie von dem Holunderbaum und warum sind Sie denn nicht zu mir gekommen, um Ihre Arbeit anzufangenWirklich hatte der Student Anselmus es noch nicht über sich vermocht, den Archivarius Lindhorst wieder in seinem Hause aufzusuchen, unerachtet er sich jenen Abend ganz dazu ermutigt; in diesem Augenblick aber, als er seine schönen Träume und noch dazu durch dieselbe feindselige Stimme, die schon damals ihm die Geliebte geraubt, zerrissen sah, erfaßte ihn eine Art Verzweiflung und er brach ungestüm los: »Sie mögen mich nun für wahnsinnig halten oder nicht, Herr Archivarius, das gilt mir ganz gleich, aber hier auf diesem Baume erblickte ich am Himmelfahrtstage die goldgrüne Schlange ach! die ewig Geliebte meiner Seele und sie sprach zu mir in herrlichen Kristalltönen, aber Sie Sie, Herr Archivarius, schrieen und riefen so schrecklich übers Wasser her.« »Wie das, mein Gönnerunterbrach ihn der Archivarius Lindhorst, indem er ganz sonderbar lächelnd eine Prise nahm. Der Student Anselmus fühlte, wie seine Brust sich erleichterte, als es ihm nur gelungen, von jenem wunderbaren Abenteuer anzufangen und es war ihm als sei es schon ganz recht, daß er den Archivarius geradezu beschuldigt: er sei es gewesen, der so aus der Ferne gedonnert. Er nahm sich zusammen, sprechend: »Nun, so will ich denn alles erzählen, was mir an dem Himmelfahrtsabende Verhängnisvolles begegnet und dann mögen Sie reden und tun und überhaupt denken über mich was Sie wollenEr erzählte nun wirklich die ganze wunderliche Begebenheit von dem unglücklichen Tritt in den

Kaum hatte Törleß diese Eindrücke in sich aufgenommen und ein gewisses Mißbehagen in sich konstatiert, wie bei der Berührung mit etwas Unappetitlichem, als sein Lehrer eintrat. Er war ein junger Mann von höchstens dreißig Jahren; blond, nervös und ein ganz tüchtiger Mathematiker, welcher der Akademie schon einige wichtige Abhandlungen eingereicht hatte.

Ich fühlte mich befangen in den Armseligkeiten des kleinlichen Alltagslebens, ich erkrankte in quälendem Mißbehagen, ich schlich umher wie ein Träumender, kurz, ich geriet in jenen Zustand des Studenten Anselmus, den ich Dir, günstiger Leser, in der vierten Vigilie beschrieben.