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Aktualisiert: 17. Juni 2025


Sie wollte dabei ein Gespräch anfangen, aber ihre Scherze blieben unbeachtet und auf ihre freundlichen Fragen bekam sie einsilbige Antworten. Ilse vermochte die Furcht vor Doktor Althoffs ironischen Augen, die sie wie zwei Brennpunkte auf sich gerichtet wähnte, nicht zu überwinden. Sie konnte ja nicht wissen, daß sie sich täuschte, daß seine gefürchteten Blicke diesmal nicht spöttischer Art waren.

Aber sie brachte es nicht übers Herz, Ilse das zu sagen. Sie fürchtete einen neuen leidenschaftlichen Ausbruch und glaubte Ilses Widerstand dadurch nur noch größer zu machen. „Armes darling, wie tust du mich leid,“ sagte sie oft leise, wenn sie in dem blassen Gesichte der Freundin deren heimliche Kämpfe las, und sie fühlte mit ihr, wie sie litt.

In ihrer Mitte führten sie ein junges Mädchen, sie mochte in Melanies Alter sein, mit lieben, sanften Gesichtszügen. Das braune Haar trug sie einfach und glatt gescheitelt, kein Härchen sprang widerspenstig hervor. Freundlich lächelte sie Ilse und Nellie an, die beiden Schwestern dagegen musterten im Vorübergehen die Neuangekommene mit spöttischen Blicken.

Ihre alte Freundin grüßte noch einmal zärtlich zum Fenster hinaus, machte auch allerhand bedeutungsvolle Zeichen, winkte nach der andern Seite zu Leo hinüber, – Ilse verstand nichts von allem.

»Wie kam es nurwandte ich mich zur Mutter, die, noch schmaler geworden, im Stuhl neben mir lehnte, »wie kam es nur, daß du so plötzlich hier warst? Heinrich gab mir sein Wort, daß er dir nichts von meiner Erkrankung geschrieben hat, und Ilse auchEin stilles Lächeln glitt über ihre Züge. »Nein, niemand schrieb mir, aber ich sah, daß der Tod neben dir stand.

»Ich nichtsagte Ilse. »Sieh mein rotes Haar an, sieh meine weiße Haut an. Ich habe nicht daran gedacht, daß ich unter eine ganze Welt von gelben Menschen komme. Okuro war mir lieber, als er, allein, eine Kuriosität in Europa war. Aber jetzt ging er heute vor mir unter in der Flut der gelben Gesichter, als wäre er im Chinesischen Meer ertrunken.

Nellie stand neben Ilse und flüsterte ihr zu: »Diese sind Aepfel von der Baumweißt du nochAls die Angeredete ängstlich zur Seite blickte, fuhr sie beruhigend fort: »Du darfst nicht Angst haben, niemand hört unsSie hatte recht. Die Aufmerksamkeit aller war auf einen Vogelbauer gerichtet, in welchem eine lebendige Lachtaube saß.

Meine Vater ist auch totich bin ganz allein. Niemand hat mir recht von Herzen lieb.« »Arme Nelliesagte Ilse und ergriff ihre Hand. »Aber du hast Geschwister?« »O nein! keine Schwesterganz allein! Ein alte Onkel laßt mir in Deutschland ausbilden, und wenn ich gutes Deutsch gelernt habe, muß ich ein Gouvernante sein.« »Gouvernanterief Ilse erstaunt. »Du bist doch viel zu jung dazu!

O du, du wirst lernen, wie schön das ist; denn haben wir uns einiges Mal gefügt, so können wir das liebe Mann um den kleinen Finger wickeln, und er merkt es nicht! Darum lieb’ Schatz, sei nicht hartnäckig. Du mußt dein Leo schreiben und ihn bitten, daß er dich verzeiht.“ Bis dahin hatte Ilse ruhig zugehört; nun brauste sie auf, und ihre Augen funkelten, als sie hochaufgerichtet vor Nellie stand.

Ilse war es nun doch peinlich, Orla zu fragen, denn was würde diese dazu sagen, wenn sie jetzt mitten in der Nacht eine Beschreibung von Paris haben wollte. „Was willst du denn?“ fragte Orla und richtete sich im Bett auf, da sie keine Antwort erhalten hatte. „Warum hast du mich denn geweckt?“

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ibla

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