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Ilse hörte mit halbem Ohre, sie hatte nämlich durch eine offenstehende Thür einen Blick in eine leerstehende Klasse gethan und Schulbänke darin entdeckt. Dort eingeklemmt sollte sie von jetzt an sitzen, nicht aufstehen dürfen, wenn es ihr beliebte – o, es war entsetzlich! Ein Grauen überkam sie plötzlich, ihr war, als würde ihr die Brust zusammengeschnürt.

»Das ist eine kostbare Ueberraschungrief er aus, »eine kostbare Ueberraschung! Anstatt des Kindes kommt eine junge Dame an! Hat uns Freund Macket mit Absicht getäuschtIlse lachte und zeigte die weißen Zähne.

»Laß mich deine Freundin seinbat sie in ihrer kindlich offnen Weise, »ich will dich auch sehr lieb haben.« »Gern sollst du meine Freundin seinentgegnete Nellie und reichte Ilse die Hand. »Du hast mich von der erste Augenblick so nett gefallen

Unaufhörlich schlug jetzt der Regen gegen das Fenster, stockdunkel war es draußen, und nur hier und da blitzten in der Ferne Lichter auf. Fast wünschte Ilse, es wäre auf der letzten Strecke jemand eingestiegen, der ihr möglicherweise Auskunft über die Althoffsche Wohnung hätte geben können.

Althoff zu Nellie herab und küßte sie. Glückstrahlend sah sie zu ihm auf, und er streichelte zärtlich ihr liebliches Gesicht. „Adieu, Liebste,“ hörte ihn Ilse deutlich sagen, „ich gehe jetzt. Spät werde ich nicht zurückkehren.“ Nellie nickte ihm herzlich zu. „Ich schlafe gewiß schon, wenn du heimkommst,“ sagte sie, „ich bin sehr schläfrig diesen Abend.“

Von alledem ist nichts geschehen, und ich bin und bleibe der vor Gott und den Menschen für Dich verantwortliche Vater; auf mir, Mama, Ilse bleibt jeder öffentliche Skandal sitzen. Sage selber, wie soll ich Vertrauen zu einem Manne haben, der zweimal geschieden ist?

Sie schloß ihre Augen hartnäckig und stellte sich schlafend, als Okuro ihr Haar streichelte und ihr ein paar zärtliche Worte zuflüsterte. Ilse hütete sich wohl, der Großmutter am nächsten Tag von ihren wankenden Gedanken und Gefühlen zu erzählen.

Den hier nehmen Sie wohl mit, es ist doch gut, wenn Sie nicht so allein in der Pension sindIlse jauchzte vor Freude. Sie nahm den Hund in Empfang, liebkoste und streichelte ihn, dann reichte sie Johann die Hand. »Leb wohlsagte sie, »und habe Dank. Ich freue mich zu sehr, daß ich ein Hündchen mit mir nehmen kann

Die erwachsenen Mädchen der Pension saßen im Speisezimmer beisammen, stopfend, flickend oder mit anderen Arbeiten dieser Art beschäftigt. Es war sehr heiß und gewitterschwül, und durch die geöffneten Fenster drang kein erfrischender Luftzug. Ilse hielt ihren Strickstrumpf in der Hand und quälte sich, Masche auf Masche abzuheben. Es machte ihr Mühe mit den heißen, feuchten Fingern.

»Nun, mein Kindfragte Fräulein Güssow, als Ilse sich etwas beruhigt hatte, »was gedenkst du zu thun?« »Ich muß heute noch abreisenentgegnete sie, »hier bleiben kann ich nicht.« »Also noch immer möchtest du mit deinem Kopfe die Wand einstoßen. Der Gedanke, daß du nachgeben mußt, daß es an dir ist, um Verzeihung zu bitten, kommt dir gar nicht in den Sinn!