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Aktualisiert: 24. Mai 2025


Ich möchte mich auch in den Sarg legen. Als die Schiffsbrücke in Nagasaki herabgelassen wurde und unten Motorboote voll von Angehörigen der japanischen Reisenden beim Schiff anlegten, sahen die Leute, welche Okuro und seine junge Frau erwarteten, zu ihrem Erstaunen den berühmten Schauspieler die Schiffstreppe herabsteigen, mit seinem Arm eine alte, weißhaarige Dame stützend.

Als Ilse und Okuro die erste Landstation, die lange, weiße Molenmauer von Port Said, unter dem grünlichblauen Afrikahimmel sahen, da hingen die Gespräche über die verschiedene Denk- und Empfindungsweise der beiden wie der Schaum des Fahrwassers hinter ihrem Schiff. Ihre Gedankenwelt schrumpfte aber sofort ein und verflüchtigte sich zu einer angenehmen Gedankenlosigkeit, als die beiden mit Kutsuma und der Großmutter für ein paar Stunden in den langen Basarstraßen von Port Said unter

Unter Okuros Freunden war ein japanischer Schriftsteller, welcher den Eindruck nicht vergessen konnte, welchen die weiße, alte deutsche Dame auf ihn gemacht hatte, die als vermeintliche Frau des Okuro am Arm des jungen Japaners ans japanische Land gestiegen war.

Die Dame schrie mit ihren letzten Kräften: »Okuro! Kutsuma! Ilse! IlseDann sah sie, wie der eine Mann den anderen mit dem Kopf an das Messinggeländer schlug und dann den niedergeschlagenen zärtlich aufhob und auf den Ruf: »Ilse, Ilse«, sich nach der alten Dame umsah, den Ohnmächtigen aus dem weißen Lichtschein forttrug, hin zu der alten Dame.

Alles das ging im Westen in dem friedlich ölgelben Himmel unter, und auf der straffgespannten Meeresfläche im Osten lag vor Ilse und Okuro das noch unsichtbare, aber sich stündlich nähernde Indische Reich, an dem sie jetzt vorbeiziehen sollten. Mit der Weite des Indischen Ozeans kam auch wieder die Weite der Gedanken über Ilse und Okuro.

Sie erkannte jetzt Okuros Gesicht im Getümmel der sich Rettenden, Okuro, der ihre Hände hielt und sie fortschleifte und sie auf den roten Teppich eines erleuchteten Schiffssaales niederlegte. Dann schrien beide zugleich: »Ilse!«, und Okuro verschwand.

Ohne daß sie ihre Arme ausstreckten und sich berührten, ohne daß ihre Lippen sich fanden, lagen sie mit dem Gefühl großer Innigkeit und Friedlichkeit unter der langen Reihe von Reisenden wie allein in ihrem eigenen Schlafzimmer und eng vereinigt. Niemals fiel es Ilse und Okuro ein, nach Sonnenuntergang, wenn sie vom Tagesschlaf erwachten, sich andere Dinge als Herzlichkeiten zu sagen.

»Ist Okuro deswegen nach Deutschland gereist, um sich eine alte Dame, die weiß ist wie der Abendschnee am Hirayama, zur Frau zu holenfragten sich seine Freunde verwundert. Aber niemand lachte.

Der Schriftsteller hatte das Stück den »Abendschnee auf dem Hirayama« genannt. Der Abend der Vorstellung kam, und Okuro trug eine Perücke aus weißer Seidenwatte. Nie hatten die Zuschauer eines japanischen Theaters ein lebhafteres und atemloseres Spiel gesehen. Nur einige murmelten und wunderten sich, daß der junge Ehemann das Drama spielen wollte, das sich erst vor Monaten ereignet hatte.

Ilse lehnte in ihrem langen weißen Abendkleid am Schiffsgeländer, Okuro neben ihr im schwarzen Abendanzug. Er sagte ihr, ihr Hals sei schmal wie der afrikanische junge Mond. Und sie sagte, daß sie seine Hände so liebe, die nie einen Ring trügen, die Knöchel hätten, fein und stark wie die kräftigen Federposen elastischer Vogelflügel.

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