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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Melanies Gespenst war sicherlich nichts weiter, als eine Katze, die sich im Baume einen Vogel gefangen hat. Ihr könnt ganz ohne Sorge sein, zum zweitenmal wird es nicht wiederkehren.« Damit hatte der nächtliche Spuk sein Ende erreicht. In kurzer Zeit lag alles wieder im tiefen Schlafe. Melanie hatte die Lampe brennen lassen, um keinen Preis würde sie im Dunklen geblieben sein.
Die plaudernden Lippen verstummten nach und nach – die Augen schlossen sich zu süßem Schlummer und ein gütiger Traumgott führte die Schlafenden zurück in den festlichen Saal. Noch einmal ließ er die Musik erklingen und die junge Schar im lustigen Tanze dahinfliegen. – »O wie öde ist die Wirklichkeit!« war Melanies erstes Wort, als sie erwachte.
»Kinder!« unterbrach Fräulein Güssow, die am andern Ende der Tafel saß und Aepfel und Nüsse vergoldete, »keinen Streit! Melanie, komm zu mir, du kannst mir helfen, und du Ilse, versuche einmal, ob du Melanies Stelle ersetzen kannst.« Ilse ließ sich das nicht zweimal sagen. Eilig griff sie zum Pinsel und flink und gesandt that sie ihre Arbeit. Orla war sehr zufrieden damit.
Melanies Züge waren regelmäßiger, aber längst nicht so unbewußt lieblich, man merkte dem hübschen Mädchen an, daß sie schon gar zu oft den Spiegel um seine Meinung befragte. Flora und Melanie standen beisammen und machten ihre Bemerkungen über die Herren, zu denen sie verstohlen hinüber schielten. Natürlich gaben sie sich den Schein, als ob sie sich gar nicht um dieselben kümmerten.
Da sagte Melanie: »Also, laß ihn jetzt vögeln, Pepi.« Ich mußte ihn freigeben und schaute mir noch beneidend Melanies Fut an. Ihre dicken, weißen Schenkel gingen in einen breiten, kugelrunden Popo über, und wie eine schwarze Rose lag ihre Muschel auf den Polstern.
In ihrer Mitte führten sie ein junges Mädchen, sie mochte in Melanies Alter sein, mit lieben, sanften Gesichtszügen. Das braune Haar trug sie einfach und glatt gescheitelt, kein Härchen sprang widerspenstig hervor. Freundlich lächelte sie Ilse und Nellie an, die beiden Schwestern dagegen musterten im Vorübergehen die Neuangekommene mit spöttischen Blicken.
»O! ...« Langgedehnt und unzufrieden kam es über Melanies Lippen. »O, Fräulein Güssow, die alten, dunklen Kleider! Die hellen sind so viel besser!« Aber es blieb bei den Wollkleidern. Gegen das Machtgebot der Vorsteherin galt kein Widerstreben. Bevor sie in den Tanzsaal hinuntergingen, fanden sich die Mädchen noch einmal bei Orla ein.
Sie wußte es gar nicht, wie sehr sie sich Melanies Angewohnheit zu eigen gemacht hatte und wie Ausrufe, als: furchtbar reizend! himmlisch! entzückend! süß! u. s. w. u. s. w. ihr ebenso geläufig waren als Melanie und den übrigen Backfischen. »Wollen Sie nicht erst im Bahnhofsgebäude eine kleine Erfrischung einnehmen?« fragte Leo und bot ihr den Arm, um sie dorthin zu führen.
Ilse stand schon wieder am Fenster und warf prüfende Blicke in den Baum. »Siehst du, auf diesen Zweig steige ich zuerst,« sagte sie ganz erregt, »und dann auf den dort, – es hängen drei herrliche Aepfel daran, – die pflücke ich zuerst und werfe sie dir zu, – dann geht es höher hinauf bis an Melanies und Orlas Stubenfenster, – sie lassen es immer offen stehen des Nachts – dann stecke ich den Kopf hinein und rufe: Gute Nacht!«
Schon hatte sie die Lippen geöffnet, um fortzufahren, da wurde sie unterbrochen durch Melanies hastigen Eintritt. »Kinder!« rief diese aufgeregt, »es ist etwas furchtbar Interessantes passiert! Denkt euch, eben ist eine höchst elegante Dame vorgefahren mit einem reizend netten, kleinen Mädchen.
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