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Damit drehte er sich auf seinem Stuhle um und wurde seiner Besucher ansichtig. Bei dieser jähen Bewegung stieg ihm sein schmieriges Krawattel in unergründlicher Bosheit hinten bis an den Rand der Glatze empor. Mit einem verzweifelten Ruck führte er es wieder an seinen natürlichen Bestimmungsort zurück. Dann herrschte er die Eindringlinge an: „Können Sie nicht lesen, was draußen an der Türe steht?

Du bist mein süßer Knabe. Deine Haare gleiten durch meine Hände, und dein Kopf voll so unergründlicher Gedanken der Freundschaft liegt mir im Schoße. Ich komme mir schön vor so; du machst mich das empfinden. Du mußt mich küssen. Auf meinen Mund mußt du mich küssen. Ich will eure Küsse vergleichen, Kaspars und deine. Ich will denken, daß er mich küßt, wenn du mich küssest.

Ich habe mir sogar ein Bild Nielsens verschafft, aus dem er mich anschaut wie ein begabter, unergründlicher Schuljunge, mit nackten breiten Lippen, starrer Stirn, abstehenden Ohren, aufgebürsteten weichen dünnen Haaren, die aber einen tüchtigen Polster bilden, und mit solchen regellos glänzenden Augen!

Plötzlich sprang sie auf, schritt hastig quer durch die Stube auf Arnold los und rief: »Wollen Sie mich zum Besten haben, mein HerrSie blickte Arnold an, als sehe sie in ihm eine Person von unergründlicher Falschheit. »Wissen Sie was, gnädiger Herr? ich will einmal sagen und Sie sind ehrlich. Was kommen Sie dann von mir zu erfahren, was die Spatzen pfeifen auf allen Dächern?

So wisse denn, unschuldiger, östlicher Freund, daß in den gesegneten Regionen des Westens, wo der Koth von sublimer, unergründlicher Tiefe ist, Straßen von runden, rohen Scheiten gebaut werden, welche man dicht und quer über einander legt und sodann mit Erde, Rasen, oder was immer zur Hand sein mag, bewirft, und dies nennt selbstzufrieden der Eingeborene einen Weg, und versucht sofort darauf zu fahren.

Eine Zeit lang verkehrte Arnold mit niemandem als den Eisigbuben. Bald aber wuchs sein Bekanntenkreis und wurde schließlich ihm selbst unübersehbar und unheimlich. Während er in der Schule voran blieb, öffentlich und im Geheimen, auch in der Kommerskassa zum Obmann anstieg, die Kneipzeitung nicht nur redigierte, sondern auch auf einem selbstgekochten und selbst in die Blechpfanne eingegossenen Hektographen abzog (welche Schmerzen, wenn schließlich mitten in der immer dünneren und durchscheinenderen Masse der Blechgrund durchsah oder wenn die Gelatine in kleinen Kandiszuckertröpfchen an die feuchten Abziehbogen abbröckelte), während er sogar eine kleine verbotene Lotterie für die Maturakneipe unter den Kameraden und deren möglichst weit herangegriffenen Angehörigen veranstaltete, begann er doch auch noch außerdem ein schwungvolles Privatleben zu führen. Gottfried Eisig, der Schauspieler, brachte ihn in eine Gesellschaft von Konservatoristen, in dunkle Hofzimmer, wo es von Violinskalen und Nässe seufzte; bei einem von ihnen, Waldesau, der durch besondern Ernst ihn ansprach, lernte er mit reißenden Fortschritten Klavier. Nebstbei trat er in einen Tennisklub ein und erwählte auch dort, in der vornehmen Welt, seine Freunde. Dies alles steigerte sich noch, als er nach glücklich mit allgemeiner Auszeichnung abgelegten Prüfungen die Hochschule bezog. Eigentlich sollte er in das Geschäft seines Vaters eintreten, doch zog er dies durch unschlüssiges Studium und Berufsprobieren noch einige Jahre hinaus. Er inskribierte dort und da, klaubte aus allen Gegenständen die üppigen Mandeln heraus, ließ sich von Gefährten zur rechten und zur linken Seite bald in die »gerichtliche Medizin«, bald zu »Experimentalphysik« oder »Sanskrit« oder den »Versmaßen des Horaz« ziehn. Er gewann zu ganz intimen Brüdern: Löb, den sachlich strebenden Bakteriologen, der zunächst im Schul-Mikroskopieren, bald auch mit eigenen Ideen Geschicktes leistete ferner den ruhigen kleinen Krause, der mit Jusstudium eine gründliche Erforschung des jüdischen Wesens und zionistische Propaganda verband. Arnold selbst trat einem deutschen Studentenverein bei und war dort eine Zeit lang der Vertraute des in politischen Dingen jugendlich-energischen und wohlvertrauten Technikers Grünbaum. Grünbaum nahm Malstunden, natürlich teilte sie Arnold mit ihm ... Das Seltsame nun bei diesen nach allen Seiten umsichgreifenden Beziehungen war, daß Arnold mit Sicherheit für jeden seiner Freunde den richtigen Ton traf, daß er niemals dem Waldesau, sondern immer nur dem eleganten Preisruderer Bobenheim unanständige Witze erzählte, daß er mit Grünbaum ebenso schwärmerisch von Rodin, wie mit Löb von »Ehrlich 606« sprach, und wieder daß ihm Professor Ehrlich für Löb den großen Arzt und für Krause den großen Juden bedeutete ... Natürlich war er längst klug geworden und hatte die schwadronierende Art seiner Gymnasiasten-Reden längst aufgegeben; aber die prächtige und beflügelte Sprechweise, der strömende Schwall von Ideen, der auch den Hörer in einen Zustand angenehmer Leichtigkeit versetzte, war geblieben. Hierzu gab nun sein wirklich übermenschlicher Eifer in allen Bestrebungen, der Mut, mit dem er immer seine ganze Person, seinen edelfunkelnden Geist einsetzte, mit dem er immer furchtlos sofort das Herz der Probleme attackierte, all diese Zauberei einer schnellen Auffassung und eines unverwüstlichen Gedächtnisses gab Untergrund und Quadersteine für blendende Bauwerke ... Kein Wunder, daß ihn alle Freunde für ein vielseitiges Genie hielten. Als bedeutender oder, wie man unter ältern Leuten sagt, als »gescheiter« Mensch war er allgemein bekannt. Er war jetzt von ziemlich großer Statur, seine Augen lagen unter hohen Knollen der trotzdem freundlichen Stirne, in tiefen bläulichen Höhlungen also, aus denen sie wie schattige Gebirgsseen, klar und doch von unergründlicher Färbung, hervorsahn. Diese großen verfinsterten Flächen teilten zugleich mit dem Nasenschatten, der über der glattrasierten Oberlippe spielte, mit den weißen ebenmäßigen Wangen sein Gesicht überblickbar ein, machten es leicht einprägsam. Dazu der flache breitgerandete Strohhut, der niedrige Umlegkragen, dem der Hals frei und künstlerhaft entstieg, der weite gutgeschnittene Überzieher und die markante Persönlichkeit, der angesehene Mitbürger war beinahe fertig ... Auf solche

Die Stunden oder Tage, die ich mir von meiner Arbeit abdingen konnte, weil ich Ruhe brauchte oder das Wetter mich hinderte, wendete ich zur Entwerfung leichter Landschaftsgebilde an, und die Tiefe der Nacht wurde, ehe sich die Augen schlossen, durch die großen Worte eines, der schon längst gestorben war und der sie uns in einem Buche hinterlassen hatte, erhellt, und wenn die Kerze ausgelöscht war, wurden die Worte in jenes Reich mit hinüber genommen, das uns so rätselhaft ist und das einen Zustand vorbildet, der uns noch unergründlicher erscheint.

Beate schmiegte sich näher an ihn, als läge ihr daran, sich dankbar zu erweisen und sann in unergründlicher Schlauheit nach Mitteln, um Versprechungen zu erhalten. Aber was sie begehrte, war formlos, denn sie hatte mehr Wünsche als Gedanken. Alle Wege ihrer Phantasie waren mit Begierden belagert, deren Schatten ihr Gesicht selbst im Schlaf überzogen.

Gar bald machte er mich mit einem alten Schriftsteller bekannt, an dessen unergründlicher Tiefe sich diese neuern italienischen Gesetzfreunde höchlich erquicken und erbauen, er heißt Johann Baptista Vico, sie ziehen ihn dem Montesquieu vor.

Als Robert Lamm den Raum verließ, war ihm wie einem zu schimpflicher Strafe Verurteilten zumute; das Lächeln unergründlicher Verachtung in der letzten Agonie des Kriegers, es haftete wie ein Brandmal auf ihm. Olivia tat das Herz so weh, als sei es ein Geschwür in ihrer Brust.