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"Brüder, das Herz blutet mir, wenn ich die zahllosen Opfer bedenke, die jährlich für Aufrechthalten der Knechtschaft des Volkes leiden und bluten müssen, aber das Herz hüpft mir vor Wonne, wenn ich sehe, wie alle Gesetze und alle Strenge die Armee der großen Zukunft eher reicher an Rekruten, als ärmer an Soldaten gemacht haben und täglich mehr machen."

Heinrich und Schilinski sind ausgetreten. Hand geschüttelt und adieu gesagt. Und fort. Sehr wahrscheinlich auf Niewiedersehen. Wie kurz die Abschiede sind. Man will etwas sagen, hat aber gerade das Passende vergessen, und so sagt man nichts oder irgend eine Dummheit. Abschiednehmen und -geben ist greulich. In solchen Momenten rüttelt es am Menschenleben, und man fühlt lebhaft, wie nichts man ist. Rasche Abschiede sind unliebevoll, und lange sind unerträglich. Was tut man? Nun, man sagt dann eben etwas Einfältiges. Fräulein Benjamenta sagte mir etwas sehr Sonderbares. »Jakobsagte sie, »ich sterbe. Erschrick nicht. Laß mich zu dir ganz ruhig reden. Sag', warum bist du nur so mein Vertrauter geworden? Ich habe dich gleich von Anfang an, als du hier eintratest, für nett gehalten, für zart. Bitte, mach' keine falsch-aufrichtigen Einwendungen. Du bist eitel. Bist du eitel? Höre, ja, es geht zu Ende mit mir. Kannst du schweigen? Du mußt nämlich schweigen über das, was du jetzt erfährst. Vor allen Dingen darf dein Herr Vorsteher, mein Bruder, nichts wissen, präge dir das fest ein. Doch ich bin vollkommen ruhig, und du bist es auch, ich sehe es, und du wirst Wort halten und deinen Mund halten können, ich weiß es. Es nagt an mir, und ich sinke in etwas hinein, und ich weiß, was das ist. Das ist so traurig, mein lieber junger Freund, so traurig. Ich mute dir Stärke zu, nicht wahr, Jakob? Aber ich weiß es ja grad, daß du stark bist. Du hast Herz. Kraus würde mich nicht zu Ende anhören können. Ich finde es so hübsch, daß du nicht weinst. O es würde mich widerlich berühren, wenn jetzt schon, jetzt schon deine Augen feucht würden. Das alles hat noch Zeit. Und du horchst so schön. Du hörst meine elende Geschichte an wie etwas Kleines, Feines und Gewöhnliches, wie etwas, das einfach nur Aufmerksamkeit heischt, weiter nichts, und so horchst du. Du kannst dich ganz riesig gut benehmen, wenn du dir recht Mühe gibst. Freilich, hochmütig bist du ja, das kennen wir, nicht wahr? Still, keinen Ton jetzt. Ja, Jakob, der Tod (o was für ein Wort) steht dicht hinter mir. Sieh', so, wie ich jetzt dich anatme, so atmet er mir von hinten seinen kalten scheußlichen Atem an, und ich sinke, sinke vor diesem Atem. Die Brust preßt es mir ab. Habe ich dich traurig gemacht? Sprich. Ist das traurig für dich? Ein wenig, nicht wahr. Doch du mußt das alles jetzt noch vergessen, hast du gehört? Vergessen! Ich komme wieder zu dir, so wie heute, und dann sage ich dir, wie es mir geht. Nicht wahr, du wirst es zu vergessen suchen. Doch komm' her. Laß mich dir die Stirne berühren. Du bist bravSie zog mich ganz leicht an sich und drückte mir so etwas wie Hauch auf die Stirne. Von Berühren, wie sie sagte, war gar keine Rede. Dann entfernte sie sich still und überließ mich meinen Gedanken. Gedanken? I wo. Ich dachte wieder einmal daran, daß mir Geld mangle. Das war mein Gedanke. So bin ich, so roh und so gedankenlos. Und dann ist die Sache ja die: herzliche Erschütterungen senken etwas wie Eiseskälte in meine Seele hinein. Unmittelbar zur Trauer veranlaßt, entschlüpft mir die Trauer-Empfindung vollständig. Ich lüge nicht gern. Überhaupt mir gegenüber lügen: was hätte das für einen Sinn? Ich lüge wo anders, aber nicht hier, vor mir selber. Nein, weiß der Kuckuck, da lebe ich, und Fräulein Benjamenta sagt so etwas Entsetzliches, und ich, der ich sie anbete, weiß nichts von Tränen? Ich bin gemein, das ist es. Doch halt. Zu sehr heruntermachen will ich mich auch nicht. Ich bin stutzig, und deshalb

Zu den Eltern sei man stets ehrerbietig und suche ihre Wünsche schon zu erfüllen, ehe sie ausgesprochen sind. Bruder und Schwester seien stets rücksichtsvoll gegeneinander, und der Bruder sehe in der erwachsenen Schwester stets die Dame. Auf der Straße.

Es wurde ihr ganz angst, weil Gudmund so ruhig und freundlich war, und sie begann zu verstehen, daß er ganz außerhalb ihrer Macht war. »Ich sehe schon, du kannst es nicht vergessen, Gudmund, wie ich heute vormittag gewesen bin.« »O doch, das kann ich dir schon verzeihen, Hildursagte er in demselben ruhigen Ton. »Davon wollen wir nie mehr sprechen

Der Major stand betroffen, dann rief er aus: "Es wäre ein sehr unzeitiger Scherz, wenn du mich etwas überreden wolltest, das mich im Ernst so verlegen wie unglücklich machen würde. Denn ob ich gleich Zeit brauche, mich von meiner Verwunderung zu erholen, so sehe ich doch mit einem Blicke voraus, wie sehr unsere Verhältnisse durch ein so unerwartetes Ereignis gestört werden müßten.

Abscheulich dacht' ich die Verschwörung mir, Die unsichtbar und rastlos mich umspann, Allein abscheulicher ist es geworden. Und du, Sirene! Die du mich so zart, So himmlisch angelockt, ich sehe nun Dich auf einmal! O Gott, warum so spät! Allein wir selbst betrügen uns so gern Und ehren die Verworfnen, die uns ehren.

Er starb, als er in deinem Alter war, weil er sich auf eine solche Steinstufe gesetzt, um sich auszuruhenSo wird es heißen, so lange die Welt steht. Das Flaumvögelchen Ich glaube, ich sehe sie vor mir, wie sie von dannen fuhren. Ganz deutlich sehe ich seinen steifen Zylinder mit der großen geschwungnen Krempe, so wie man sie in den vierziger Jahren trug, seine lichte Weste und seine Halsbinde.

Es ist der Sohn vermutlich der junge Mensch, der sich mit Versen abgibt, ganz gewiß und dieser La Roche ist's, der sie hetzt! Dieser Firmin hat Verdienste, ich muß es gestehen, und wenn sie je seinen Ehrgeiz aufwecken, so kenne ich Keinen, der mir gefährlicher wäre. Das muß verhütet werden! Aber in welcher Klemme sehe ich mich!

Ich sehe jemanden vergebens bemüht, eine Last zu heben, zu der, wie ich mich sofort überzeuge, seine Kräfte nicht ausreichen. Der Anblick ist mir peinlich, zugleich aber habe ich das befriedigende Bewusstsein, dass ich die Last heben und dem Armen helfen kann.

»Wir müssen es loszuwerden suchensagte die Schwester nun ausschließlich zum Vater, denn die Mutter hörte in ihrem Husten nichts, »es bringt euch noch beide um, ich sehe es kommen. Wenn man schon so schwer arbeiten muß, wie wir alle, kann man nicht noch zu Hause diese ewige Quälerei ertragen.