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Ich wünsche dir einen angenehmen und erholsamen Badeaufenthalt und bitte Dich, alle die Unsrigen auf das Herzlichste von mir zu grüßen. In treuer Liebe Dein gehorsamer Sohn T. Achtes Kapitel In der Tat, es gab dieses Jahr einen lebhaften und festlichen Hochsommer im Buddenbrookschen Hause.

Man erzählte sich Wunderdinge über das, was sie dazu nötigte, über das bedenkliche Zusammenschmelzen des Buddenbrookschen Vermögens, und so konnte es geschehen, daß allgemach in der Stadt eine Stimmung Platz zu greifen begann, die die verwitwete Senatorin anfangs mit Erstaunen und Befremdung, dann mit wachsendem Unwillen in ihrem Haushalt empfinden mußte ... Als sie eines Tages ihrer Schwägerin berichtete, daß mehrere Handwerker und Lieferanten in unanständiger Weise auf die Berichtigung größerer Rechnungen gedrungen hatten, blieb Frau Permaneder lange Zeit erstarrt und brach dann in ein fürchterliches Gelächter aus ... Gerda Buddenbrook war so indigniert, daß sie sogar etwas wie einen halben Entschluß laut werden ließ, mit dem kleinen Johann die Stadt zu verlassen, zu ihrem alten Vater nach Amsterdam zu ziehen und wieder Duos mit ihm zu geigen.

Subjektiv "flüchtig und ohne daß ich an diesem Gegentyp sonderlich teilgenommen hätte", objektiv aber notwendig und bedeutsam geht dem Abstieg der Buddenbrooks der Aufstieg der Hagenströms parallel, um in der Übernahme des Buddenbrookschen Hauses durch Hagenströms zu gipfeln: Der Bürger wird abgelöst durch den Bourgeois, patriarchalische, sittliche, geheiligte Lebensformen, die über den Personen und Generationen standen, weichen der egoistischen, skrupellosen Willkür des Individuums, das "frei von der hemmenden Fessel der Tradition und der Pietät auf seinen eigenen Füßen stand" dem "alles Altmodische fremd" war.

Die Equipage bog in die Mengstraße ein und die dicken Braunen standen schnaubend und stampfend vorm Buddenbrookschen Hause. Tom war seiner Schwester aufmerksam beim Aussteigen behilflich, während Anton und Line herbeieilten, um den Koffer herunterzuschnallen. Aber man mußte warten, bevor man ins Haus gelangte. Drei mächtige Transportwagen schoben sich soeben dicht hintereinander durch die Haustür, hochbepackt mit vollen Kornsäcken, auf denen in breiten schwarzen Buchstaben die Firma »Johann Buddenbrook« zu lesen war. Mit schwerfällig widerhallendem Gepolter schwankten sie über die große Diele und die flachen Stufen zum Hofe hinunter. Ein Teil des Kornes sollte wohl im Hinterhause verladen werden und der Rest in den »Walfisch«, den »Löwen« oder die »Eiche« wandern

An der Buddenbrookschen Gartenpforte trennten sie sich; aber als Hanno schon den Vorgarten zur Hälfte durchschritten hatte, kam Kai noch einmal zurück und legte den Arm um seinen Hals. »Sei nicht verzweifelt ... Und spiele lieber nichtsagte er leise; dann verschwand seine schlanke, verwahrloste Gestalt im Schneegestöber.

Die Herrschaften waren zusammen von Travemünde hereingekommen, woselbst sie, wie mehrere der ersten Familien, die nur dem Buddenbrookschen Geschäftsjubiläum zu Ehren ihre Badekur unterbrachen, den Juli verbrachten.

Als draußen, über die Wege des Friedhofes hin, der Sarg, gefolgt von der Schar der Leidtragenden, vorbei an Kreuzen, Statuen, Kapellen und nackten Trauerweiden, dem Buddenbrookschen Erbbegräbnis sich näherte, stand schon die Ehrenkompanie bereit und präsentierte aufs neue. Hinter einem Gebüsch erklang in gedämpften und schweren Rhythmen ein Trauermarsch.

Und als dann am Grabe, am Buddenbrookschen Erbbegräbnis dort draußen vorm Burgtore, am Rande des Friedhofgehölzes, Pastor Kölling von Sankt Marien, ein robuster Mann mit dickem Kopf und derber Redeweise, das maßvolle, gottgefällige Leben des Verstorbenen gepriesen hatte, im Gegensatze zu dem der »Wollüstigen, Fresser und Säufer« dies war sein Ausdruck, obgleich manche Leute, die sich der Diskretion des jüngst verstorbenen alten Wunderlich erinnerten, die Köpfe schüttelten, als die Feierlichkeiten und Formalitäten beendet waren und die 70 oder 80 Mietkutschen in die Stadt zurückzurollen begannen ... da erbot sich Gotthold Buddenbrook, den Konsul zu begleiten, weil er ihn unter vier Augen zu sprechen wünsche.

Seine Erscheinung war rasch bekannt in der Stadt, und in den großen Häusern sprach man mit Neugier von dem Buddenbrookschen Gaste aus Bayern; aber weder in den Familien noch an der Börse besaß er Verbindungen, und da die Jahreszeit vorgeschritten war, da man zum großen Teile sich anschickte, an die See zu gehen, nahm der Konsul Abstand von einer Einführung Herrn Permaneders in die Gesellschaft. Er selbst widmete sich dem Gaste lebhaft und angelegentlich. Trotz allen geschäftlichen und städtischen Pflichten nahm er sich Zeit, ihn in der Stadt umherzuführen, ihm alle mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten, die Kirchen, die Tore, die Brunnen, den Markt, das Rathaus, die »Schiffergesellschaft«, zu zeigen, ihn in all und jeder Weise zu unterhalten, ihn immerhin auch an der Börse mit seinen nächsten Freunden bekannt zu machen ... und als die Konsulin, seine Mutter, Gelegenheit nahm, ihm für seine Opferwilligkeit Dank zu sagen, bemerkte er trocken: »Tja, Mutter, was tut man nicht alles

Als James Möllendorpfs Tod am Donnerstage beim Buddenbrookschen Familienmittagessen besprochen worden war, hatte Frau Permaneder nach einigen Ausdrücken des Bedauerns begonnen, ihre Zungenspitze an der Oberlippe spielen zu lassen und verschlagen zu ihrem Bruder hinüberzublicken, was die Damen Buddenbrook veranlaßt hatte, unbeschreiblich spitzige Blicke zu tauschen und dann sämtlich, wie auf Kommando, während einer Sekunde Augen und Lippen ganz fest zu schließen. Der Konsul hatte einen Moment das listige Lächeln seiner Schwester erwidert und dann dem Gespräche eine andere Richtung gegeben. Er wußte, daß man in der Stadt den Gedanken aussprach, den Tony glückselig in sich bewegte