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Er war Seemann, hatte sich in seinem Berufe ausgezeichnet und hatte unter der vorigen Regierung ein Hofamt bekleidet; aber durch den Tod seines Vetters Wilhelm Russell waren alle Bande, die ihn an den Hof ketteten, zerrissen worden.

Whigs murrten darüber, daß man Stafford sterben ließ, ohne vorher seine Eingeweide vor seinen Augen zu verbrennen. Tories schmähten und insultirten Russell, als er vom Tower nach dem Richtplatze in Lincoln’s Inn Fields fuhr. Eben so wenig Mitleid zeigte der Pöbel gegen Verurtheilte niederen Standes.

Der unglückliche Staatsmann begann von schrecklichen Visionen verfolgt zu werden; er sah im Geiste Towerhill mit einer zahllosen Menschenmenge bedeckt, die beim Anblicke des Apostaten in ein wildes Jubelgeschrei ausbrach, er sah ein schwarz behangenes Schaffot, er sah Burnet, der das Sterbegebet für ihn las, und Ketch, auf das Beil gestützt, mit welchem Russell und Monmouth in so grauenvoller Weise abgeschlachtet worden waren.

[Cornish's Prozeß und Hinrichtung.] Das Gemetzel im Westen war vorüber; nun sollte es in London beginnen. Es war der Regierung namentlich darum zu thun unter den großen whiggistischen Kaufleuten der City Schlachtopfer zu finden. Diese hatten unter der letzten Regierung einen sehr gefürchteten Theil der Opposition gebildet. Sie waren reich, und ihr Reichthum war nicht, wie der vieler Edelleute und Landgentlemen, durch Fideicommisse gegen Confiscation gesichert. Bei Grey und anderen Männern von ähnlicher Stellung war es unmöglich, den Blutdurst und die Habgier zugleich zu befriedigen; ein reicher Kaufmann konnte gehängt und auch ausgeplündert werden. Obgleich aber die Handelsfürsten im Allgemeinen dem Papismus und der Willkürherrschaft feind waren, so waren sie doch zu gewissenhaft oder zu ängstlich gewesen, als daß sie sich hätten des Hochverraths schuldig machen sollen. Einer der angesehensten unter ihnen war Heinrich Cornish. Er war unter der früheren Verfassung der City Alderman gewesen und hatte zu der Zeit, als die Angelegenheit der Ausschließungsbill die öffentliche Meinung beschäftigte, das Amt eines Sheriffs bekleidet. Seiner politischen Ansicht nach war er ein Whig und in seinen religiösen Ansichten neigte er sich zum Presbyterianismus hin; aber er war äußerst besonnen und gemäßigt. Es ist kein irgend glaubwürdiger Beweis dafür vorhanden, daß er je auch nur die Grenze des Hochverraths berührte. In der That hatte er als Sheriff sich nur sehr ungern dazu verstanden, einen so heftigen und characterlosen Menschen wie Goodenough als Bevollmächtigten zu gebrauchen. Nach der Entdeckung des Ryehousecomplots hegte man in Whitehall große Hoffnung, daß sich Cornish's Theilnahme an demselben herausstellen werde; aber diese Hoffnung ging nicht in Erfüllung. Einer der Mitverschworenen, Johann Rumsey, war zwar bereit Alles zu beschwören; aber ein Zeuge genügte nicht, und ein zweiter war nicht aufzutreiben. Seitdem waren über zwei Jahre vergangen. Cornish glaubte sich vollkommen sicher; aber der Tyrann hatte ein scharfes Auge auf ihn. Goodenough, den die nahe Aussicht auf den Tod schreckte und der noch einen Groll gegen seinen ehemaligen Vorgesetzten hegte, weil er bei diesem nie in besondrer Gunst gestanden hatte, erklärte sich bereit, das noch fehlende Zeugniß zu ergänzen. Cornish wurde auf der Börse, während er Geschäfte abschloß, verhaftet, ins Gefängniß geworfen, daselbst einige Tage in Einzelhaft gehalten und dann völlig unvorbereitet vor die Schranken der Old Bailey geführt. Die Anklage gegen ihn stützte sich lediglich auf die Aussagen Rumsey's und Goodenough's. Beide waren eingestandenermaßen in das Complot verwickelt, als dessen Theilnehmer sie den Gefangenen beschuldigten. Beide wurden durch die stärksten Motive der Hoffnung und Angst angetrieben, ihn als schuldig darzustellen, und außerdem lagen Beweise dafür vor, daß Goodenough auch unter dem Einflusse persönlicher Feindschaft stand. Endlich widersprach Rumsey's Angabe der Geschichte, die er erzählt hatte, als er gegen Lord Russell zeugte. Aber alle diese Umstände wurden vergebens geltend gemacht. Auf der Richterbank saßen drei Richter, welche mit Jeffreys im Westen gewesen waren, und Leute, die ihr Verhalten beobachteten, hatten bemerkt, daß sie von dem Gemetzel in Taunton in einer übermüthigen und gereizten Stimmung zurückgekehrt waren. Es ist in der That nur zu wahr, daß die Neigung zum Blutvergießen eine Neigung ist, die selbst solche Menschen, welche von Natur durchaus nicht blutdürstig sind, durch die Gewohnheit sehr schnell annehmen können. Anwälte und Richter vereinigten sich in dem Bemühen, den unglücklichen Whig niederzuschmettern, die von einem höfischen Sheriff ernannte Jury gab bereitwilligst ein »Schuldig« ab und trotz des unwilligen Murrens von Seiten des Publikums erlitt Cornish am zehnten Tage nach seiner Verhaftung den Tod. Damit kein entehrender Umstand fehlte, wurde der Galgen an der Stelle errichtet, wo Kingstreet in Cheapside einmündet, dem Hause gegenüber, in welchem Cornish lange in allgemeiner Achtung gelebt hatte, angesichts der Börse, an der er stets in hohem Ansehen gestanden, und Guildhall's, wo er sich als ein Führer des Volks ausgezeichnet hatte. Er starb muthig und mit vielen

Russell bemerkte ihm dagegen, daß es gefährlich sein werde, eine größere Anzahl von Personen in den Plan einzuweihen. Wilhelm stimmte ihm bei und sagte, daß einige wenige Unterschriften genügen würden, wenn es die von Staatsmännern wären, welche große Parteien repräsentirten.

Er berief sich auf die Anstrengungen und Opfer, die seine Familie zu Gunsten Karl's I. aufgewendet habe und bewies, daß Rumsey durchaus keinen Glauben verdiene, da er Russell und Cornish durch zwei ganz von einander abweichende Aussagen gemordet habe. Die Jury gab nach einigem Zögern ihr »Schuldig« ab. Nach langer Haft durfte Gerard sich loskaufen.

Dieses Schreiben war mit den Namenschiffern der sieben Oberhäupter der Verschwörung, Shrewsbury, Devonshire, Danby, Lumley, Compton, Russell und Sidney, unterzeichnet. Herbert übernahm das Amt des Überbringers. Seine Sendung war mit nicht geringer Gefahr verknüpft. Er legte die Tracht eines gemeinen Matrosen an und erreichte am Freitag nach dem Prozesse der Bischöfe die niederländische Küste.

Gegen Russell sprach er sich vorsichtiger aus, gab zu, daß die Leiden des Staats von der Art seien, daß sie ein außergewöhnliches Heilmittel erheischten, sprach aber sehr ernstlich von dem möglichen Scheitern des Unternehmens und von dem Unheil, welches dadurch über Großbritannien und über ganz Europa gebracht werden konnte.

Diese konnte sich der Landung möglicherweise widersetzen und ein Unfall konnte schlimme Folgen haben. Überdies konnte man kaum daran zweifeln, daß die königliche Flotte jetzt die Themse verlassen hatte und mit vollen Segeln dem Kanal zusteuerte. Russell erkannte die ganze Größe der Gefahr und sagte zu Burnet: »Sie können immer beten, Doctor.

Russell insbesondere erklärte, daß, wenn ein so verkehrter Weg eingeschlagen würde, es mit der Coalition, von welcher allein die Nation Befreiung erwarten könne, vorbei sei. Der Streit wurde endlich durch einen Machtspruch Wilhelm's geschlichtet, der mit gewohntem richtigen Takt entschied, daß das Manifest im Wesentlichen so wie Fagel und Burnet es entworfen hatten, beibehalten werden solle.