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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Apo blickt noch zu dem Buche, Das ihm Moles aufgefunden: "Wo verberg ich es jetzunder Vor dem scharfen, hellen Geist?" Von dem Pulte er es reißt, Und an einen Stab gebunden, Steckt er es hinaus zum Turme Durch der Kuppel offne Luke, Daß die Blätter, in dem Sturme Hin und her geweht, die Wunder Ihres Inhalts lauf ausrufen, In dem klaren Sternenschein.
Denn wie alle ihre Wunder In den ersten Schriftleinsbogen Die Gelehrten gern hermustern, So ging's hier auch den Autoren. Und weil Adam bei dem Buche Sich den Kopf zu sehr gebrochen, Fragte Eva, Rat sich suchend, Andere Kommentatoren. "Schweig, es ist genug; verstumme!" Spricht zu Moles nun Apone, "Ich weiß nicht, ob du den Dummen Spielest oder ob du spottest! Hatt ich das in dir gesuchet?
Und zu ihm spricht Moles: "Du liest in dem ersten Buche, Wie unendlich war ergossen Or Haënsoph ohne Dunkel, Ein unendlich Leuchten Gottes. Wie dem Lichte ist entsprungen, Sich rückziehend durch das Wollen, Dunkler Raum im Mittelpunkte, Worin ward die Welt geboren. Wie sich in des Rückzugs Spuren Kreisend dann das Licht ergossen, Mannigfach des Raumes Dunkel Licht erringend hat umschlossen.
Und er hebt sich von den Knieen, Als er sein Gebet vollbracht; Aber ihm ward nicht verziehen. Auf dem Tale lag die Nacht. Romanze IX: Apo und Moles auf dem Turme In des Turmes höchster Kuppel, Unter seinem Fuß die Glocke, Sitzt Apone, und die Uhren Rasseln unter ihm im Boden. In des hohlen Spiegels Runde, Gegenüber einem Loche, Sieht die weite Stadt er ruhen Abgetürmt am Horizonte.
Und die Flamme scheint ein Brunnen, Funkelnd in des Mondes Wonne, Wundersüße Träume murmelnd Durch den Duft wollüstger Rosen. Und es pocht. Herein zur Stube Tritt der Famulus Apones, Moles, seufzend ob dem Buche, Das er anschleppt auf dem Kopfe. "Du allein! Elender Bube!" Flucht entgegen ihm Apone, "Prahler! ist dir nicht gelungen, Was du frech mir zugeschworen? Wo ist sie, die heilge Jungfer?
Apo spricht: "Hier hinterm Stuhle Bist du gänzlich wohl verborgen; Ich verhäng dich mit dem Tuche, Das ihn rings bedeckt zum Boden." Und es öffnet sich die Stube. Apo sitzt wie auf dem Throne, Und in eine halbe Runde Sich die Schüler um ihn ordnen. Einer tritt dann mit der Urne Vor ihn, spricht: "O Herr, des Moles Asche in der Urne ruhet! Er starb eines seltnen Todes.
Hab ich mich wo eingefleischet, Brauchts vom Kreuz ein Stückchen Holz, Und der Teufel flieht und kreischet Wie ein Hund vor Pfeil und Bolz. Doch den alten Bärenhäuter Hör ich auf der Treppe schon; Munter, Moles, treib es weiter, Bett dich, wie des Menschen Sohn! Sieh einmal zum Zeitvertreibe, Wie sichs in der Jungfrau wohnt, Und dem mürrschen Apo bleibe Doch der Pudel, der ihm front!"
Nun zum Keller niedersteiget Apo, wo am feuchten Ort Springwurz, die jed Schloß erweichet, Ruhet, daß sie nicht verdorrt. Als er wiederkehrt zur Leiche, Sieht er selbst sich oben schon, Und er spricht: "Laß deine Streiche, Moles, was soll dieser Hohn? Hund, du sollst als Hund erscheinen; Sieh, du treibst es mir zu toll! Willst du, daß zu deinen Peinen Ich die Glocke schlagen soll?
Zum Buche Sitzt begierig nun Apone, Ihm zu Füßen liegt der Pudel Augenfunkelnd an dem Boden. Doch die Lettern dieses Buches Sind ihm unbekannte Formen, Und erzürnt der Meister fluchet, Moles mit den Füßen stoßend. "Was soll mir der welsche Plunder? Wahrlich, diese Schrift ist toller, Als im Schnee die krausen Spuren Hungrig scharrnder Hühnerpfoten!"
Moles spricht: "Am Wald hinreisend Sah ich unterm blanken Mond Samael in Freuden kreisend, Weil der Herr ihn hat belohnt. Und ich sah ihn Blätter streuen Unter hellem Gottes Lob, Und ich konnt ihn nicht erschreien, Weil er sich zum Licht erhob. Das sind böse Neuigkeiten, Dumm hast dus gemacht, Patron, Du mußt jetzt im Dunkel schreiten, Weil die Blätter dir entflohn."
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