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Anzengruber: Der Gwissenswurm, II. Akt, 10. Szene Zehnte Szene Wastl. No, gehst wirkli scho, Liesel? Liesel. Freilich wohl, wo d' mich hizt net begleiten darfst, möcht ich doch schon vor Einbruch der Nacht wieder in Ellersbrunn sein. Haha, Mahm wird Augen machen, wonn ich sag, mit der Erbschaft is nix, aber ein Schatz hon ich gfunden. Leicht jagt sie mich dann davon! Wastl.

No, is schon richtig, no bsinn ich mich schon. I hon a alte Horlacherin aus Ellersbrunn kennt. Liesel. Dös is mei Mahm. Grillhofer. Ja, ja, a kloans dicks Weiberl, i weiß schon. Is a paarmal in mein Haus kämma, wie noch mein Alte Gott hab s' selig bein Leben war. Sider der Zeit hon ich s'neamer gsehn. Liesel. Mir sein a mit dir in Verwändtschaft. Grillhofer. So?

No was, Bauer, mei Mahm kennt sich aus, hättst wohl ein schweren Stand, tat ich nach ihrn Reden, aber so bin ich doch a bissel z'viel aufrichtig zun Erbschleichen. Dusterer. Dafür bin i a no da. Liesel. Zum Erbschleichen?! Was? Ah na na, dös net, mußt mi recht verstehn, Dirndl, i mein dafür, daß der Schwoger nöt sein Sach zwegn ein Wartl weggibt. Wastl. Wo du schon so viel Warteln drum gredt hast!

Wolln mer wieder von was Gscheiten reden! Dirndl, a Antwort bist no schuldig. Was d' da willst?! Bissel erbschleichen sollt ich! Grillhofer. Sollst? Teufl h'nein, wer kann dich denn dazu verhalten? Liesel. Neamand! Meiner Mahm war dös af einmal eingfalln und ich taug a scho gar net dazu.

Liesel. So? Der Schwager bist du? Schau, von dir hat mei Mahm a gredt; sagt s': "Nimm's net z' leicht, soll neuzeit a Duckmauser bei ihm aus und ein rennen." Muß a recht a zwiders Weibsleut sein, dein Mahm a recht a zwiders Weibsleut. Liesel. Kunnt's net sagn!

Dös is 's erste Mal, daß i davon hör! Wie denn wohl? Liesel. Aus ihrer Mutter ihrer ersten Eh hat dein Weib ein Halbbrudern ghabt und dem sein Gschwistertkinderssohn hat meiner Mahm ihr Gschwistertkinderstochter gheirat. Grillhofer. So? So? Mein Weib ihr halbeter Bruder... na, wie war dös nachert gwesen? Liesel.

Nixnutzigs Gfliederwerk, nit wahr is's, so is die Horlacher-Lies net! Freilich hot die Mahm gsagt: hingehst und einschmeichelst dich! Als ob ich a Katz wär! Aber kein Red, dös tu ich net. Aber furt von hoam bin i gern, u mein, wie gern!

No, ich ghör net zu Engern und justament sing ich hizt oans! Wastl. Nöt, Liesel, na; war no z' fruh! Eh schau, daß dich der Bauer leiden mag! Liesel. Weißt ja net, was ich ihm will und ob mir drum is, daß ich ihm ansteh! Kränkt mich ja gar net, wann er mich gleich davonjagt, und dann geh ich wieder und bring der Mahm ein schön Gruß. Wastl. Du gangst glei ? Liesel.

Also ich kimm z' Haus, sag ihr, du hättst mich ausgjagt, hoaßt s' mich a ungschickte Gretl; wie ich aber sag, du wölltst wohl morgn mit 'n Dusterer nach der Kreisstadt fahrn, ihm 'n Hof übergebn, da war's aus, no gleich hat der Müller einspannen müssen, gegen Geld und gute Wort, herfahren hab ich müssen, daß ich.ja vor der Fruh da bin umarmt und bußt hat mich die Mahm beim Wegfahrn, als wann a Abschied auf ewige Zeiten war!