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Aktualisiert: 28. Mai 2025
»Weise« ist ohne Zweifel der Kreissteuerrath Weiße, sein treuer Beschützer, der ihm auch die Stelle in der Schweiz verschafft hatte. Der Freiherr von Miltitz war der Edelmann, der so väterlich für Fichte's Ausbildung sorgte. Derselbe nahm den Knaben Fichte zuerst mit nach seinem Schlosse =Siebeneichen= bei Meißen an der Elbe, welches in der Biographie (I, 9) auch ganz richtig beschrieben ist, obwohl daselbst »Oberau« genannt ist, was aber östlich abseits der Elbe liegt. Herr Pastor Carl Gottfried Beer in Niederau schreibt mir darüber: »Auf Park und Schloß zu Oberau paßt die Beschreibung gar nicht. Oberau und Niederau gehörten früher mit zu dem manchmal so genannten Miltitzer Ländchen, und die letzten Besitzer dieses Namens haben auch in Oberau gewohnt.« Sodann wurde Fichte dem Prediger in Niederau anvertraut, bei dem er seine schönsten Jugendjahre verlebte. Der Biograph sagt: »Leider wissen wir den Namen des trefflichen Mannes nicht, wol aber erinnern wir uns, daß Fichte noch in seinen spätern Jahren mit Rührung und herzlichem Danke des frommen Predigerpaars gedachte.« Herr Pfarrer Beer, den ich um Auskunft ersuchte, macht mir die dankenswerthe Mittheilung: »Der Pfarrer hieß Gotthold Leberecht Krebel, starb 1795, nachdem er 31 Jahr, von 1764 an, Pastor der Gemeinde zu Niederau gewesen. In meinem Garten stehen zwei Linden und hinter demselben dicht an der Mauer noch zwei. Von diesen sagte mir mein alter ehrwürdiger Schulmeister, den ich 1823 bei Antritt meines Amts in Niederau fand: Diese Linden hat ein Knabe gepflanzt, der bei dem seligen Krebel in Kost und Lehre gewesen ist; der Knabe hat Fichte geheißen. So erzählte mein alter Hase, der übrigens weiter nichts von Fichte und dessen Schicksalen gehört oder gelesen hatte.« Nach »Sachsens Kirchen-Galerie« 1.
»Nein, Unsinn, Jean, dein Verhältnis zur Sache ist doch wohl klar. Aber Gotthold glaubt, daß ich, seine Stiefmutter, nur für meine eigenen Kinder sorge und ihm seinen Vater geflissentlich entfremde. Das ist das Traurige
»Du hast es nicht sehr gut gehabt, Onkel Gotthold«, dachte er. »Du hast es zu spät gelernt, Zugeständnisse zu machen, Rücksicht zu nehmen ... Aber das ist nötig ... Wenn ich wäre wie du, hätte ich vor Jahr und Tag bereits einen Laden geheiratet ... Die dehors wahren!... Wolltest du es überhaupt anders, als du es gehabt hast?
»Ich rechne«, sagte der Konsul trocken. Die Kerze flammte auf, und man sah, wie er gerade aufgerichtet und mit Augen, so kalt und aufmerksam, wie sie während des ganzen Nachmittags noch nicht darein geschaut hatten, fest in die tanzende Flamme blickte. »Einerseits: Sie geben 33335 an Gotthold und 15000 an die in Frankfurt, und das macht 48335 in Summa. Andererseits: Sie geben nur 25000 an die in Frankfurt, und das bedeutet für die Firma einen Gewinn von 23335. Das ist aber nicht alles. Gesetzt, Sie leisten an Gotthold eine Entschädigungssumme für den Anteil am Hause, so ist das Prinzip durchbrochen, so ist er damals =nicht= endgültig abgefunden worden, so kann er nach Ihrem Tode ein gleich großes Erbe beanspruchen, wie meine Schwester und ich, und dann handelt es sich für die Firma um einen Verlust von Hunderttausenden, mit dem sie nicht rechnen kann, mit dem ich als künftiger alleiniger Inhaber nicht rechnen kann ... Nein, Papa!« beschloß er mit einer energischen Handbewegung und richtete sich noch höher auf. »Ich muß Ihnen abraten, nachzugeben!«
»Ja, Onkel Justus; ich habe es für besser gehalten ... sieh mal, ich hätte das Konsulat sofort übernehmen können, mit so manch anderer Verpflichtung; aber erstens bin ich noch ein bißchen jung ... und dann habe ich mit Onkel Gotthold gesprochen; er freute sich und akzeptierte.« »Sehr vernünftig, mein Junge. Sehr politisch ... Vollkommen gentlemanlike.«
»Lieber Vater, was soll ich antworten! Ich will nicht, daß er recht hat mit dem, was er von `Einflüssen´ sagt! Ich bin als Teilhaber interessiert und gerade deshalb dürfte ich dir nicht raten, auf deinem Standpunkt zu bestehen, jedoch ... Und ich bin ein so guter Christ als Gotthold, jedoch
Ach, aber die beständige Zersplitterung ... Mein Gott, sie liegt in der Natur der Dinge; verzeiht, wenn ich in diesem Augenblick allzu ausschließlich im Sinne der Firma rede und wenig familiär ... Diese Mitgiften, diese Auszahlungen an Onkel Gotthold und nach Frankfurt, diese Hunderttausende, die dem Betrieb entzogen werden mußten ... Und das waren damals nur =zwei= Geschwister des Firmenchefs ... Genug, wir werden zu tun bekommen, Marcus!«
Unterdessen nahm sie hier der Vater beiseite und sprach ein ernstes Wort, ließ dort die Mutter sie bei sich Platz nehmen, um eine endliche Entschließung zu fordern ... Onkel Gotthold und seine Familie hatte man in die Angelegenheit nicht eingeweiht, weil sie immer ein bißchen mokant gegen die in der Mengstraße gestimmt waren. Aber sogar Sesemi Weichbrodt hatte von der Sache erfahren und riet mit korrekter Aussprache zum guten, selbst Mamsell Jungmann sagte: »Tonychen, mein Kindchen, brauchst keine Sorge haben, bleibst in den ersten Kreisen
Aber alles ist bloß ein Gleichnis auf Erden, Onkel Gotthold! Wußtest du nicht, daß man auch in einer kleinen Stadt ein großer Mann sein kann? Daß man ein Cäsar sein kann an einem mäßigen Handelsplatz an der Ostsee? Freilich, dazu gehört ein wenig Phantasie, ein wenig Idealismus ... und den besaßest du nicht, was du auch von dir selbst gedacht haben magst.« Und Thomas Buddenbrook wandte sich ab.
Dann aber war Gotthold gekommen, und das Kind hatte Josephinen zugrunde gerichtet ... Wunderliche Bemerkungen standen, was dies betrifft, auf dem rauhen Papier. Johann Buddenbrook schien dieses neue Wesen ehrlich und bitterlich gehaßt zu haben, von dem Augenblick an, wo seine ersten kecken Regungen der Mutter gräßliche Schmerzen bereitet hatten, gehaßt zu haben, bis es gesund und lebhaft zur Welt kam, während Josephine, den blutleeren Kopf in die Kissen gewühlt, verschied, und niemals diesem skrupellosen Eindringling, der kräftig und sorglos heranwuchs, den Mord der Mutter verziehen zu haben ... Der Konsul verstand das nicht. Sie starb, dachte er, indem sie die hohe Pflicht des Weibes erfüllte, und ich hätte die Liebe zu ihr zärtlich auf das Wesen übertragen, dem sie das Leben schenkte, und das sie mir scheidend hinterließ ... Er aber, der Vater, hat in seinem ältesten Sohne nie etwas anderes als den ruchlosen Zerstörer seines Glückes erblickt. Dann, später, hatte er sich mit Antoinette Duchamps, dem Kinde einer reichen und hochangesehenen Hamburger Familie, vermählt und respektvoll und aufmerksam hatten die beiden nebeneinander gelebt
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