Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 29. Mai 2025


Übrigens eignete sie sich die Gewohnheit an, immer, wenn die Glocke der Windfangtür über die große Diele schallte, auf den Treppenabsatz zu eilen, um zu sehen, wer käme ... Was mochte dies zu bedeuten haben? Das wußte wohl nur Ida Jungmann, Tonys Erzieherin und langjährige Vertraute, die hier und da etwas zu ihr sagte, wie: »Tonychen, mein Kindchen, sollst sehen, er wird kommen! Er wird doch kein Dujak sein wollen

»Nein, nein, Tonychen! Hätt' lieber noch bei mir weiterlernen wollen. Und ich hätt's auch gewünscht, mein Kindchen, denn die Herren kennen ihn ja nicht so von klein auf wie ich und wissen es nicht so, wie man ihn nehmen muß beim Lernen ... Das Aufmerken wird ihm oft schwer, und er wird rasch müde

Dagegen fand die junge Frau eine aufmerksame Zuhörerin in Mamsell Jungmann, die nun schon 35 Jahre zählte und sich rühmen durfte, im Dienste der ersten Kreise ergraut zu sein. »Brauchst nicht Furcht haben, Tonychen, mein Kindchen«, sagte sie; »bist noch jung, wirst dich wieder verheiratenÜbrigens widmete sie sich mit Liebe und Treue der Erziehung der kleinen Erika und erzählte ihr dieselben Erinnerungen und Geschichten, denen vor fünfzehn Jahren die Kinder des Konsuls gelauscht hatten: von einem Onkel im besonderen, der zu Marienwerder am Schluckauf gestorben war, weil er »sich das Herz abgestoßen« hatte.

»Ach wo, Tonychen! Sollst ja auch in München mit ihm leben.« »Da hast du recht, Ida.

Ein Stuhl ward gerückt, und Ida Jungmanns knochige, rüstige Gestalt in ihrem schlichten und unmodernen braunen Kleid erschien zwischen den Portieren. »Ei, ei, Tonychen, Fieber? Laß mal fühlen, mein Kindchen ... Woll'n mal ein Kompreßchen machen

Unterdessen nahm sie hier der Vater beiseite und sprach ein ernstes Wort, ließ dort die Mutter sie bei sich Platz nehmen, um eine endliche Entschließung zu fordern ... Onkel Gotthold und seine Familie hatte man in die Angelegenheit nicht eingeweiht, weil sie immer ein bißchen mokant gegen die in der Mengstraße gestimmt waren. Aber sogar Sesemi Weichbrodt hatte von der Sache erfahren und riet mit korrekter Aussprache zum guten, selbst Mamsell Jungmann sagte: »Tonychen, mein Kindchen, brauchst keine Sorge haben, bleibst in den ersten Kreisen

»Ach wo, Tonychen! wenn ihn nicht wirst wollen, und wenn er dich nicht wird glücklich machen

»In München, Tonychen; aber hier?« »Aber hier, Ida! Du merkst schon, was ich sagen will. Hier, wo er so ganz aus seiner eigentlichen Umgebung herausgerissen ist, wo alle anders sind, strenger und ehrgeiziger und würdiger, sozusagen ... hier muß ich mich oft für ihn genieren, ja, ich gestehe es dir offen, Ida, ich bin ein ehrliches Weib, ich geniere mich für ihn, obgleich es vielleicht eine Schlechtigkeit von mir ist! Siehst du ... mehrere Male ist es ganz einfach vorgekommen, daß er im Gespräche »mir« statt »mich« gesagt hat. Das tut man da unten, Ida, das kommt vor, das passiert den gebildetsten Menschen, wenn sie guter Laune sind, und tut keinem weh und kostet nichts und läuft so mit unter, und niemand wundert sich. Aber hier sieht Mutter ihn von der Seite an, und Tom zieht die Augenbraue hoch, und Onkel Justus gibt sich einen Ruck und pruscht beinahe, wie die Krögers immer tun, und Pfiffi Buddenbrook wirft ihrer Mutter oder Friederike oder Henriette einen Blick zu, und dann schäme ich mich so sehr, daß ich am liebsten aus der Stube laufen möchte, und kann mir nicht denken, daß ich ihn heiraten könnte

Es war noch ganz früh, kaum sieben Uhr. Nur Mamsell Jungmann war schon anwesend und bereitete den Morgenkaffee. »Ei, ei, Tonychen, mein Kindchen«, sagte sie und sah sich mit kleinen, verschlafenen braunen Augen um; »schon so zeitig

»Guten Abend, Ida, du gute Seelesagte Frau Permaneder gedämpft aber fröhlich, denn die kleine Erzählung ihres Bruders hatte sie in die beste Stimmung versetzt. »Wie geht es dir, du altes Möbel?« »Ei, ei, Tonychen; Möbel, mein Kindchen? So spät noch hier

Wort des Tages

weihnachtskiste

Andere suchen