United States or Guyana ? Vote for the TOP Country of the Week !


Und ich sehe kommen, wie’s werden wirdganz genau! Will’s Glück euch wohl und die Quelle wirft wirklich Geld ab’s fließt doch nur zu euch! Ihr werdet einen Ring bilden, den keiner durchbrechen kann, und die kleinen Leute bleiben draußen stehen und lassen die Zunge aus dem Halse hängen und hungern weiterHedda machte eine unmutige Bewegung mit dem Kopfe.

War es Unwille über seine Verwegenheit? War es eine unmutige Vergleichung ihres gegenwärtigen Zustandes mit jenen Tagen ganz unbefangener, freier Unschuld und sorglosen Zutrauens an sich selbst? Wie sollte sie ihrem Manne entgegengehen, wie ihm eine Szene bekennen, die sie so gut gestehen durfte, und die sie sich doch zu gestehen nicht getraute?

»Jafuhr Hedwig fort »was hätte mich daran sollen verhindern können. Ich werde vielleicht bald von hier fortgehen, und die Abreise macht mir Kummer; denn ich verlasse viel und werde vielleicht nichts dafür bekommen, das mich das Weggeworfene und im Stich Gelassene vergessen ließe. Trotzdem bin ich fest entschlossen wegzugehen; denn ich mag nicht mehr allein sein mit meinen Träumen. Auch du gehst ja bald fort, und was sollte ich dann noch hier? Du lassest mich wie einen Brocken, wie einen schlecht gewordenen Gegenstand zurück, oder vielmehr so: der ganze Ort, das Dorf, alles hier ist dann der Brocken, der verlassene, unbeachtete und weggeworfene Gegenstand, und ich dann noch mitten drin? Nein, ich habe mich zu sehr daran gewöhnt, das Leben, das wir hier führen, mit Hilfe deiner Augen anzusehen, es schön zu finden, so lange du es schön fandest; und du fandest es schön, und so fand ich es auch noch schön. Aber weiter würde ich es nicht mehr schön und groß genug für mich finden, ich würde es verachten, weil es eng und stumpf wäre, und es wäre auch eng und stumpf durch meine gleichgültige Verachtung. Ich kann nicht leben und mein Leben verachten. Ich muß mir ein Leben suchen, ein neues, und wenn das ganze Leben auch nur in einem einzigen Suchen nach Leben bestehen sollte. Was ist das: geachtet zu sein, gegen das andere: glücklich zu sein und den Stolz des Herzens befriedigt zu haben. Auch unglücklich zu sein ist noch schöner als geachtet zu sein. Ich bin unglücklich, trotz der Achtung, die ich genieße; ich verdiene vor mir diese Achtung also nicht; denn in meinen Augen ist nur das Glück achtenswert. Infolgedessen muß ich versuchen, ob es möglich ist, glücklich zu sein, ohne Achtung zu beanspruchen. Vielleicht gibt es ein Glück dieser Art für mich und eine Achtung, die man der Liebe und der Sehnsucht zollt, nicht der Klugheit. Ich will nicht deshalb unglücklich sein, weil mir der Mut fehlte, mir einzugestehen, daß man unglücklich werden kann, weil man versuchte, glücklich zu werden. Solches Unglück ist achtenswert, das andere nicht; denn Mangel an Mut kann man nicht achten. Wie kann ich länger zusehn, daß ich mich zu einem solchen Leben verdamme, das nur Achtung einbringt und nur Achtung von Andern, die einen immer so haben wollen, wie es ihnen am besten paßt! Warum soll es das? Und warum muß man die Erfahrung machen, daß das, was es einem eingebracht hat, zum Schluß nichts wert ist? Da hat man dann gesorgt und gehütet und gewartet und ist nur genarrt worden. Es ist bitter unklug, auf etwas warten zu wollen; es kommt nicht zu uns, wenn wir nicht hingehen und es uns holen. Freilich, es wird einem so viel Furcht eingejagt von Fürchtlingen, die um einen besorgt scheinen. Ich hasse sie jetzt beinahe, die den Kopf schütteln, sobald man nur etwas Mutiges sagt. Wie würden die sich erst betragen, wenn sie hörten, daß man das Mutheischende zur Ausführung gebracht hat. Wie diese vielen Ratgeber schwinden vor der Herzensgewalt einer frei vollbrachten Tat! Und wie sie einen knechten mit ihrer süßlichen Liebe, wenn man diesen Mut nicht findet und sich ihnen ausliefert. Man wird mich hier mit vielem Bedauern wegziehen sehen und es nicht verstehen wollen, warum ich einen so angenehmen und ersprießlichen Platz verlasse; und auch ich verlasse das Land mit einem Gefühl, das mich noch immer überreden möchte, hier zu bleiben. Ich habe geträumt, Bäuerin zu werden, einem Mann anzugehören, einem einfachen und zarten Menschen, ein Heim zu besitzen mit einem Stück Land und Stück Garten, wozu ein Stück Himmel gehört hätte, zu bauen und zu pflanzen, keine weitere Liebe als Achtung zu verlangen und das Entzücken zu haben, meine Kinder aufwachsen zu sehen, womit ich mich für allen Verlust einer tieferen Liebe entschädigt gefunden hätte. Der Himmel würde die Erde berührt haben, ein Tag hätte den andern in die Zeiten hinuntergerollt, und ich wäre unter Sorgen eine alte Frau geworden, die an sonnigen Sonntagen unter der Haustüre gestanden und die Vorübergehenden beinahe schon verständnislos angeblickt hätte. Ich würde dann nie wieder nach Glück gestrebt und heißere Empfindungen vergessen haben, hätte meinem Manne und seinen Geboten und dem gehorcht, was mir als Pflicht würde vorgeschwebt haben. Und ich hätte gewußt, was einer Bäuerin Pflicht wäre. Meine Träume wären mit den Tagen wie Abende eingeschlafen und würden nie mehr wieder etwas gefordert haben. Ich würde zufrieden und heiter gewesen sein, zufrieden, weil ich nichts anderes gewußt, und heiter, weil es sich nicht geziemt hätte, meinem Manne eine unmutige Stirne mit dunklen Sorgen zu zeigen. Mein Mann würde vielleicht den Takt besessen haben, in der ersten Zeit, da noch vieles heißer gedrängt und gepocht hätte, mich zu schonen und mich sanft für meine kommende Aufgabe zu erziehen, was ich dankbar würde haben geschehen lassen mit mir; dann wäre es auch gegangen, und eines Tages würde ich verwundert an mir die Beobachtung gemacht haben, daß ich innerlich Frauen von heftiger und sehnsüchtiger Gemütsart, das heißt, solche von meinem eigenen früheren Schlag, nicht mehr dulden mochte, weil ich sie für gefährlich und schädlich hielte. Mit einem Wort: ich würde geworden sein wie die andern und würde das Leben verstanden haben, wie die andern es verstehen. Doch das alles blieb nur ein Traum. Einem andern als dir würde ich mich hüten, so etwas zu sagen. Vor dir werden Träumende nicht lächerlich, auch verachtest du niemanden, weil er träumt, denn du verachtest überhaupt niemanden. Ich bin auch sonst gar nicht ein so überspanntes Mädchen. Wie käme ich dazu! Ich habe jetzt nur ein wenig zu viel gesprochen, und wenn ich so spreche, spreche ich leicht etwas zu viel. Man möchte alle seine Gefühle erläutern und kann es doch nie, man redet sich nur in eine Heftigkeit hinein. Komm, gehen wir zu Bett