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Dasselbe Jahr führte uns noch einmal zusammen. Ihren jüngsten Sohn, den schließlich die Verhältnisse genötigt hatten, sich von der Garde fort nach dem fernen Osten versetzen zu lassen, hatte das Leben in die Schule genommen und ihn gelehrt, was er von der Mutter nicht hatte lernen wollen; sein Leben war, zu ihrer Beruhigung, in ein anderes Fahrwasser geraten, und als er ihr seine Verlobung mitteilte, die die Umwandlung des Offiziers in einen seßhaften Gutsbesitzer in Aussicht stellte, freute sie sich dessen um so mehr, als all ihre Hoffnungen und Träume, die sie einst an die Tätigkeit ihres Gatten als Gutsherrn geknüpft hatte, nun mit alter Lebendigkeit wieder erwachten. Im Herbst des Jahres 1877 vereinigte sich die ganze Familie in Ostpreußen zur Hochzeit, und meine Großmutter benutzte die Gelegenheit, um Verwandte, die sie seit ihrem Abschied von Rosenberg nicht gesehen hatte, wieder aufzusuchen. Von der Besitzung ihrer Schwägerin, der Gräfin Kleist, aus schrieb sie nach Weimar: "Wir bleiben noch diesen Monat hier, dann kehre ich heim, und es wird mir sehr gut tun, wenn ich wieder in meiner grünen Stube und bei meinen alten Freunden bin, obwohl es mir in meinem lieben Preußen recht gut gefällt ... Körperlich ist mir nicht ganz wohl, und das mahnt an die Weisheit bei alten Leuten, nicht zu reisen. Zwar sind es nur kleine Unbehagen, die nicht stören, wenn man nicht immer die Sorge wie eine beharrliche Herbstfliege verscheuchen müßte, außerhalb seines zu Hause krank zu werden ... Ich habe 14 Tage in Lablacken zugebracht und ein schönes Gut, eine liebe Schwiegertochter und einen Sohn, der zufrieden ist, gefunden. Wenn ich Dir Alles erzählen wollte, würde ich viele Seiten des dünnsten Papiers beschreiben müssen, so muß ich für unsere Winterabende Alles aufbewahren, um so mehr, als Alles so ganz anders ist, als was Du kennst, daß wirklich nur mündlich und mit den Ausdrücken von Auge, Stimme und zeichnendem Finger eine Schilderung möglich ist ..." In einem anderen Briefe heißt es: "Nun muß ich Dir noch sagen, daß sich meine untergegangene Freudefähigkeit aus ihrem Scheintode rührt durch das Glück meines geliebten Sohnes ... Aber noch mehr durch seine zunehmende

Ein verschlafener Kellner musterte mißmutig die seßhaften Gäste. Ich erwachte wie aus einem Traum. Die anderen blieben stumm. Ob aus Überraschung, aus Empörung, aus Müdigkeit? »Ich möchte heimsagte ich leise zu meinem Mann. Wir gingen allein und schweigsam nach Hause.

»Siehsprach Gott, »ich habe dich nicht anders brauchen können, als wie du bist, und ich habe dir den Stachel der Heimatlosigkeit und Wanderschaft mitgeben müssen, sonst wärest du irgendwo sitzen geblieben und hättest mir mein Spiel verdorben. In meinem Namen bist du gewandert und hast den seßhaften Leuten immer wieder ein wenig Heimweh nach Freiheit mitbringen müssen.

Überall erfuhr er Großes und Kleines aus dem Leben der Familien und Gewerbe, er hörte vom frühen Tod der Stadtrechnersfrau und vom ungeratenen Sohn des Bürgermeisters, er erzählte dafür neues von anderen Orten und freute sich des schwachen, launigen Bandes, das ihn als Bekannten und Freund und Mitwisser da und dort mit dem Leben der Seßhaften und Ehrbaren verband.

Man nennt den Wein =Ssammed=, =Hammed= oder =Schrab=. Die in Nordafrika seßhaften Juden bereiten auch Schnaps aus Feigen, Rosinen und Datteln. Jeder Jude fast hat seinen eignen kleinen Destillationsapparat im Hause und macht sich nach seinen Bedürfnissen seinen Schnaps selbst. Der Schnaps der Juden ist gut, auch nicht zu stark, besonders rein im Geschmack.

Die seßhaften Eingeborenen sind im Allgemeinen sehr träge, da sie nur die Reichthümer einzusammeln brauchen, welche der freigebige Erdboden spendet. Ihre große Faulheit unterscheidet sie wesentlich sowohl von den Indianern des Hochplateaus, welche wohl die Noth zum Fleiße zwang, als auch von den Nomaden des Nordens, welche, da sie nur von Raub und Plünderung leben, niemals feste Wohnsitze haben.

Was fürchtete er? Wieder hatten die Leute Herrn von Throta in das Haus eintreten sehen, und mit ihren Augen gleichsam, so, wie es sich ihnen darstellte, sah er dies Bild: sich selbst, den alternden, abgenutzten und übellaunigen Mann unten im Kontor am Fenster sitzen, während droben seine schöne Frau mit ihrem Galan musizierte und nicht nur musizierte ... Ja, so erschienen ihnen die Dinge, er wußte es. Und dennoch wußte er auch, daß das Wort »Galan« für Herrn von Throta eigentlich sehr wenig bezeichnend war. Ach, er wäre beinahe glücklich gewesen, wenn er ihn so hätte nennen und auffassen dürfen, ihn als einen windigen, unwissenden und ordinären Jungen hätte verstehen und verachten können, der seine normale Portion von Übermut in ein wenig Kunst ausströmen läßt und damit Frauenherzen gewinnt. Er ließ nichts unversucht, ihn zu einer solchen Figur zu stempeln. Er rief einzig und allein zu diesem Behufe die Instinkte seiner Väter in sich wach: das ablehnende Mißtrauen des seßhaften und sparsamen Kaufmannes gegenüber der abenteuerlustigen, leichtfertigen und geschäftlich unsicheren Kriegerkaste. In Gedanken sowohl wie in Gesprächen nannte er Herrn von Throta beständig mit geringschätziger Betonung »der Leutnant«; und dabei fühlte er allzu gut, daß dieser Titel nach allen am schlechtesten geeignet war, das Wesen dieses jungen Mannes auszudrücken

O was für ein glückliches Schicksal, in der stillen Stube eines ererbten Hauses zu sitzen unter lauter ruhigen, seßhaften Dingen und draußen im leichten, lichtgrünen Garten die ersten Meisen zu hören, die sich versuchen, und in der Ferne die Dorfuhr. Zu sitzen und auf einen warmen Streifen Nachmittagssonne zu sehen und vieles von vergangenen Mädchen zu wissen und ein Dichter zu sein.

Die seßhaften Graduirten waren vielleicht im Ganzen genommen den seßhaften Graduirten unsrer Zeit nicht überlegen, aber im Vergleich zu den anderen Gesellschaftskreisen standen sie damals auf einer viel höheren Stufe; denn Cambridge und Oxford waren die beiden einzigen Provinzialstädte im ganzen Königreiche, wo man eine bedeutende Anzahl hochgebildeter Männer fand.

Ich nahm Urlaub von Speyer und zog zuvörderst gen Schwaben, daselbst das mir zugetheilte Erbgut einzunehmen; ich verblieb da nur kleine Zeit, richtete die nöthigen Sachen aus nach erfahrener Leute Rath, wie es während meinem Abwesen gehalten werden sollte, und setzte auch Klingsohr und seinen Gesellen in ein Leibgedinge, so lange sie lebten, wofern sie des seßhaften Lebens anstatt des schweifenden sich annehmen wollten, worein, wie es schien, der Tannhäuser mit Freuden willigte, aber der Magus nicht so völlig.