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Maria verließ den Gang und trat bekümmerten Herzens in Machtelds Schlafgemach; wie erstarrt blieb sie vor dem Bette stehen und betrachtete das unglückliche Mägdelein, das so sanft schlief. Eine helle Träne glänzte unter seinen Wimpern, und der Atem ging schwer und fiebrig. Plötzlich zog es die Hand unter der Decke hervor und reckte sie, als wollte es ein Schreckbild verscheuchen.

Eines Umstands erinnerte sie sich mit Entsetzen und stets suchte sie ihre Gedanken daran zu verscheuchen, nur um sich das Nachfühlen jenes Schreckens zu ersparen. An einem Osterfest, kurz nach ihrem fünfzehnten Geburtstag, ging mit ihrem Körper etwas Neues, Unbegreifliches vor. Sie stand vor einem Rätsel, das sie tief erschütterte.

Es wadete Edith Schwanenhals Im Blute mit nackten Füßen; Wie Pfeile aus ihrem stieren Aug Die forschenden Blicke schießen. Sie suchte hin, sie suchte her, Oft mußte sie mühsam verscheuchen Die fraßbegierige Rabenschar; Die Mönche hinter ihr keuchen. Sie suchte schon den ganzen Tag, Es ward schon Abend plötzlich Bricht aus der Brust des armen Weibs Ein geller Schrei, entsetzlich.

Er selbst befand sich, wie man bemerkte, nicht in der heitersten Stimmung; die jauchzenden Zurufe der ihm ergebenen Tausende, die sich allenthalben wohin er kam um ihn drängten, vermochten nicht die düstern Wolken zu verscheuchen, die sich auf seine Stirn gelagert hatten.

Es tauchen verlangende Gedanken in meinem Herzen auf, vor denen ich selbst erschrecken muß, und doch habe ich ihnen damals Raum gegeben, anstatt sie zu verscheuchen, und habe so oft meine Seele mit ihnen befleckt! Herr! Herr!

Und ich fragte mich nun selber, ob jener große Mann, der in wenigen Stunden aus dem schrecklichen Räuber diesen sanften Menschen, der soeben zu mir gesprochen, gemacht hatte jener "Vollendete", der das Wildeste, was es in der ganzen Natur gab, so leicht und sicher gezähmt hatte: ob er nicht auch imstande sei, mein friedloses, von Leidenschaften stürmisch bewegtes Herz zu beruhigen und durch das Licht seiner Worte die nächtige Trauerwolke von ihm zu verscheuchen?

Von Goslar ging ich den andern Morgen weiter, halb auf Geratewohl, halb in der Absicht, den Bruder des Klausthaler Bergmanns aufzusuchen. Wieder schönes, liebes Sonntagswetter. Ich bestieg Hügel und Berge, betrachtete, wie die Sonne den Nebel zu verscheuchen suchte, wanderte freudig durch die schauernden Wälder, und um mein träumendes Haupt klingelten die Glockenblümchen von Goslar.

Jetzt konnten wir mit Noth aus all den vielen Zimmern eins herausfinden, welches überdacht war und wo man ein Unterkommen sich schaffen konnte, natürlich mussten gleich die Fensterlöcher und die Thür verstopft und behangen werden, zur Abwehr gegen die unzähligen Fliegen, die aber nur durch vollkommene Dunkelheit zu verscheuchen sind.

Dring ihn nicht auf, ich will dich nie mehr sehen. Bettler. Es steht bei Ihnen, gnädger Herr, mich gänzlich zu verscheuchen. Doch müßten Sie dafür ein großes Opfer bringen. Oh, geben Sie die Hälfte dieses Schatzes nur, den Sie auf Ihrer Brust verbergen, und niemals hören Sie mich mehr zu Ihren Füßen wimmern. Flottwell. Habgieriges Gespenst!

Welche Rolle bei Keller das bewußte Geistesleben spielte, verdient nachdrücklich betont zu werden in einer Zeit, wo viele glauben, das Höchste in der Kunst vermöge nicht des Menschen bewußter Geist, sondern es gehe aus einer ihm selbst nicht ganz durchdringlichen Dämmerung seines Innern hervor, und durch Bildung, also Aufhellen des Bewußtseins, laufe man Gefahr, die im Dunkel hausende Genialität zu verscheuchen.