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Aktualisiert: 3. Juni 2025


Noch ehe die vier Theile des "Agathon" vollständig erschienen, hatte Wieland einen andern Roman, den "Don Sylvio von Rosalva" herausgegeben. Nach seinem eignen Geständnisse war die Beschäftigung mit diesem satyrischen Roman das einzige Mittel gewesen, ihn zu erheitern zu einer Zeit, wo Mißgeschick, Plagen und schmerzliche Empfindungen von allen Seiten auf ihn eingedrungen waren.

Einen Dichter von Wert charakterisieren heißt, die Stelle im Mosaikbilde der Dichtkunst suchen, die dem Poeten, kraft seiner Leistung, zukommt. Wenn im Bilde der germanischen Dichtkunst Goethes Schaffen das Innerste des einen Auges der erhabenen Dichtkunstgestalt darstellt, deren zweites Auge Shakespeares Werk belebt, wenn Schiller die tiefe, senkrechte Denkerfurche auf die Stirne des germanischen Dichtkunstbildes zeichnete, deren andre Gedankenfalten Hebbel, Strindberg und andere punktierten und einrissen, wenn Hölderlin das zarte, schmerzliche Lächeln im versonnenen Mundwinkel der germanischen Dichtkunst ist, deren Kinnlinie Kleist heißt, dann ist Max Dauthendey mit anderen Gefühlspoeten und Liebessängern ein Punkt in der goldnen Mantelschnalle, die die germanische Dichtkunst in der Nähe ihres Herzens trägt. Dieser Platz bleibt Dauthendey auch vorbehalten, wenn die verschiedenen »nationalen« Dichtkunstbilder übereinander gelegt werden, um das Gesamtbild der menschlichen Dichtkunst aus allen ihren Farben der Möglichkeiten zu bilden: Dauthendey, der sinnenfrohe Bayer, der bohemienartige Nachfahre deutschen, deutsch-russischen und spanischen Bürgerblutes, der Hugenotten-Nachkomme und Menschheits-Demokrat, floh immer wieder das »rechnende, vernünftelnde« Deutschland, das »materiell hetzende« Europa, um die anderen Erdenvölker, um vor allem die »alten« Völker mit ihren Ostkulturen aufzusuchen, um dort an den Ur-Wurzeln der Menschheit, im offenbaren Empfinden und Fühlen der »Einheit der Menschheit«, »glücklich« sein zu können, dorthin, wo aus der »Weltferne und Weltnähe« das »weise Weltfest« für alle Völker »wirklich und unwirklich zugleich« dauernd gefeiert wird, wo man wohl »energisch, aber auch bescheiden und höflich« ist, wo »die Kunst als Heldentat« gilt, wo selbst das kleinste Lebewesen nicht »übersehen«, sondern als Teil der Göttlichkeit verehrt wird, wo der Menschen Ich das »geordnete All im Einzelnen ist«, wo man »in unendlich reichen Farben und Formen heiter« sein kann, wo man »unendliche Zeit« hat für »Wohlgefühle und Wollust«, wodurch die Unendlichkeit dauernd sichtbar im Endlichen lebt, wo »Lust und alle Lebensfülle« dem Menschen »von selbst zu Füßen fallen«, als künstlerische, alle Menschen verbindende Allmenschheitsreligion, die das Irdische als Ewigkeitsstück, das auch der Mensch ist, ansieht, ohne »Schuld« und »Strafe« in einem »Jenseits«, das doch auch »diesseits« ist, zu fürchten oder zu erhoffen. Zigeunernd und darunter hart leidend: »Ich beneide sie, die nie ein Wandertrieb von ihrer Heimat und von ihrer Lieb' weit fortgerissenhat Dauthendey, der aktive

Daß ein Unglück das andere, aber auch ein Glück das andere nach sich zieht, ist zu einer sprichwörtlichen Redensart geworden, so daß ihm wohl eine gewisse Wahrheit zugrunde liegen muß, wenigstens eine hinreichende, um die Erscheinung zu einer Volkserfahrung in Masse zu machen. Eine genaue Untersuchung hält die Sache schwerlich aus. Gewiß kommen Glück und Unglück eben so oft einzeln. Durch ein sehr und tief das Gemüt ergreifendes Schicksal wird nur die Aufmerksamkeit mehr auf ähnliche Ereignisse gespannt, was ich für einen Hauptgrund halte. Wäre es anders und jene Gesellung gleicher und gleicher Schicksale wirklich in der Natur und der Natur der Sache gegründet, so müßte eine geheime Verbindung zwischen der inneren menschlichen Gemütsstimmung und dem äußeren menschlichen Geschicke bestehen und obwalten, eine schmerzliche Stimmung ein schmerzliches Geschick, eine freudige ein freudiges herbeiführen. Insofern ein weltlicher, menschlich zu begreifender, wenn auch in allen seinen einzelnen Fäden nicht zu erklärender Zusammenhang zwischen jenem Inneren und

Sie fürchtete sich, wie sie sagte, jetzt wenigstens schon nach Deutschland, das nur schwere, schmerzliche Erinnerungen für sie trug mehr noch in dasselbe Haus zurückzukehren, in dem ihr Bruder gelebt und gearbeitet. Waren Jahre darüber vergangen, war Gras gewachsen über dem Geschehenen und die noch immer blutende Wunde erst vernarbt, dann trug es sich leichter dann wollte sie hinüberkommen.

Sollte diesem unableugbaren, schrecklichen Grundgesetze des Lebens nicht doch eine versöhnlichere, dem menschlichen Fühlen weniger schmerzliche und peinliche Betrachtungsweise abgewonnen werden können?

Was man sich aber nicht gestand, was man sich kaum selbst bekennen mochte, war das tiefe, schmerzliche Gefühl, das in jedem Busen stärker oder schwächer, durchaus aber gleich wahr und zart sich bewegte. Das Vorgefühl des Scheidens verbreitete sich über die Gesamtheit; ein allmähliches Verstummen wollte fast ängstlich werden.

Es war für ihn eine eigenthümliche schmerzliche Beschäftigung, die Sonderung seiner Briefschaften vorzunehmen; es that ihm weh, so manches theure Blatt den Flammen zu opfern, aber es mußte geschehen, denn ungelöst sollte das Räthsel seines Lebens bleiben.

Windt öffnete von Zeit zu Zeit leise die Thüre, um nach Ludwig zu sehen, doch überließ er ihn der Wohlthat stiller Thränen, hütete sich wohl, durch herkömmliche Redensarten jene heilige Stimmung zu stören, die mit dem Dahingeschiedenen noch liebend lautlose Worte redet und im Stillen der aufwärtsschwebenden befreiten Psyche das schmerzliche Geleite gibt.

Ich sehe' er lächelte 'ich sehe mit ihnen, daß, wenn mich dein zufälliges Wort geblendet hat, es zu meinem Heile geschah; zwar auf eine schmerzliche und gewaltsame Weise, wie eine Mutter ihr schreiendes Kind einem Räuber aus den Armen reißt!

Andererseits sollen auch diejenigen, die ihm feindlich entgegenstehen, im Rechte sein, damit kein Gefühl der Bitterkeit in uns zurückbleibe. Aber warum soll das Gefühl der Bitterkeit in uns zurückbleiben, und nicht vielmehr, ebensowohl wie die schmerzliche Mitempfindung weichen und dem Wohlgefühl der Befreiung platzmachen?

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