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Die Breite des malerischen Vortrags macht noch keinen Velasquez und das Helldunkel noch keinen Rembrandt: das ist gleichsam nur das irdische Teil an ihnen. Das Unsterbliche an den Werken der Kunst ist ihr Geist, der Geist, welcher dem inneren Auge des Malers, bevor er den ersten Pinselstrich auf die Leinwand gesetzt hat, das Werk vollendet zeigt.

Man halte wider diese dämonischen Revolutionäre den Moralkritiker Nietzsche und man hat den ganzen Gegensatz zweier wie Feuer und Wasser verschiedener Welten. In Nietzsche ist alles ein Schaffen, Bauen, Konstruieren, Befehlen, Bestimmen; der Zweck heiligt ihm alle Mittel, er lebt und stirbt für selbstgeschaffene, irdische, hiesige Ideale.

Leider! Leider! Da hat der Windt Recht! seufzte die Reichsgräfin. Es gehört Prädestination zum Glück, das ist mein fester Glaube, den ich schon als treue Bekennerin der reformirten Lehre festhalte. Gewiß, es gibt eine Gnadenwahl, wenn auch nicht im strengen orthodoxen Sinne unsers Calvin, aber Auserwählte durch die göttliche Gnade hat es von je gegeben, deren Auge hell blickt, deren Wesen rein, frei und heiter ist, über die das irdische Leid keine Macht hat, und die von ihm unberührt ihre Pilgerbahn vollenden. Aber sie sind selten, die auserwählt Glücklichen und glücklichen Auserwählten, ich und mein Haus gehören nicht zu ihnen!

»Ich weiß nur ein Gesicht«, sagte er plötzlich mit einer seltsam freudigen Bewegung in der Stimme, erhob seine geballten Hände zu den Schultern und ließ in einem exaltierten Lächeln seine kariösen Zähne sehen ... »Ich weiß nur ein Gesicht, dessen veredelte Wirklichkeit durch meine Einbildung korrigieren zu wollen sündhaft wäre, das ich betrachten, auf dem ich verweilen möchte, nicht Minuten, nicht Stunden, sondern mein ganzes Leben lang, mich ganz darin verlieren und alles Irdische darüber vergessen ...«

Und sie, sie möchte sich auch freuen, will die Hand ausstrecken nach ihrem Kinde, dem endlich wiedergefundenen wagt es aber nicht: der Herr steht ja leuchtend hinter ihm und es ist ja die Seele, nicht der Leib ihres Sohnes, was da vor ihr kniet. Wer sollte wagen, danach auszustrecken die irdische Hand? Und heiß war in ihr, übermächtig das Wünschen, das schier sündhafte: o, wär es doch sein Leib!

Wenn einer sich körperlich beschädigte, verschuldend oder unschuldig, wenn ihn andere vorsätzlich oder zufällig verletzten, wenn das irdische Willenlose ihm ein Leid zufügte, das bedenk' er wohl: denn solche Gefahr begleitet ihn sein Leben lang.

Voraussehend, wie in diesen Tagen die Hölle den Apostolischen Stuhl besudeln und ihre letzte Ketzerei, den germanischen Mönch, ausspeien werde, erschuf er den Spanier, jenen zu reinigen und diese zu zertreten. Darum gibt er uns die Welt zur Beute, denn alles Irdische hat himmlische Zwecke.

Sondern ich achte: es strahlt aus der Tiefe des menschlichen Gemüths, dahinein Gott es versenkt hat aus der unsichtbaren Welt. Darum streift alles Wichtige, an das wir zurückdenken, mit der Zeit immer mehr das irdische Wesen ab und leuchtet endlich über uns in keinem minderen Glanz und Schimmer, als das noch Unerlebte, was die Hoffnung oft mit trügerischem Glanz vor die Seele stellt.

Irdische Interessen berührten den furchtlosen Mann nicht, der das Luftmeer zu seinem ausschließlichen Gebiete erkoren hatte. Uebrigens schwand das Land sehr bald unter einem wahrhaften Orkan von Sand, wie er in diesen Gegenden so häufig vorkommt.

Ach, in Gesprächen, die so seltsam und ohne Bezug auf Dinge dieses Lebens waren, daß sie nur aus Schabernack noch in irdische Worte gekleidet schienen, gingen wir stundenlang um runde Wasserbassins aus indigoblauem Marmor, kauften Bretzel und fütterten die ruckweise auftauchenden Fischmäulchen. Es waren Spiele, sanfte Spiele, wir dachten keinesfalls an Regeln, Bedürfnis und Ordnungsliebe.