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Aktualisiert: 3. Mai 2025


Leider! Leider! Da hat der Windt Recht! seufzte die Reichsgräfin. Es gehört Prädestination zum Glück, das ist mein fester Glaube, den ich schon als treue Bekennerin der reformirten Lehre festhalte. Gewiß, es gibt eine Gnadenwahl, wenn auch nicht im strengen orthodoxen Sinne unsers Calvin, aber Auserwählte durch die göttliche Gnade hat es von je gegeben, deren Auge hell blickt, deren Wesen rein, frei und heiter ist, über die das irdische Leid keine Macht hat, und die von ihm unberührt ihre Pilgerbahn vollenden. Aber sie sind selten, die auserwählt Glücklichen und glücklichen Auserwählten, ich und mein Haus gehören nicht zu ihnen!

Der Alltags-Christ. Wenn das Christenthum mit seinen Sätzen vom rächenden Gotte, der allgemeinen Sündhaftigkeit, der Gnadenwahl und der Gefahr einer ewigen Verdammniss, Recht hätte, so wäre es ein Zeichen von Schwachsinn und Charakterlosigkeit, nicht Priester, Apostel oder Einsiedler zu werden und mit Furcht und Zittern einzig am eigenen Heile zu arbeiten; es wäre unsinnig, den ewigen Vortheil gegen die zeitliche Bequemlichkeit so aus dem Auge zu lassen.

[Seine religiösen Ansichten.] Eine Klasse von philosophischen Fragen war durch die Umstände seiner Aufmerksamkeit dringend empfohlen worden und scheint ihn mehr interessirt zu haben, als man es von seinem allgemeinen Character hätte erwarten sollen. Die Protestanten der Vereinigten Provinzen bestanden wie die unsrer Insel aus zwei großen religiösen Partein, welche zwei großen politischen Parteien fast genau entsprachen. Die Oberhäupter der städtischen Oligarchie waren Arminianer und wurden im Allgemeinen von der Menge als nicht viel besser denn Papisten betrachtet. Die Prinzen von Oranien waren gewöhnlich die Schutzpatrone der calvinistischen Theologie gewesen und verdankten keinen geringen Theil ihrer Popularität ihrem Eifer für die Lehren von der Gnadenwahl und dem endlichen Beharren, einem Eifer, der nicht immer durch Kenntnisse erleuchtet oder durch Humanität gemäßigt war. Wilhelm war von Kindheit auf in dem theologischen System, dem seine Familie anhing, sorgfältig unterrichtet worden, und betrachtete dieses System mit größerer Vorliebe, als man in der Regel für seinen ererbten Glauben hegt. Er hatte über die großen Probleme, welche auf der Synode von Dortrecht erörtert worden waren, nachgedacht und in der strengen, unbeugsamen Logik der genfer Schule etwas gefunden, was seinem Verstande und seinem Gemüth zusagte. Das Beispiel von Unduldsamkeit, das einige seiner Vorgänger gegeben, ahmte er jedoch niemals nach; er empfand gegen alle Verfolgung eine entschiedene Abneigung, die er nicht allein da aussprach, wo ein solches Eingeständniß offenbar staatsklug war, sondern auch in Fällen, wo es den Anschein hatte, daß sein Interesse durch Verstellung oder Stillschweigen hätte gefördert werden können. Gleichwohl waren seine theologischen Ansichten noch entschiedener als die seiner Vorgänger. Die Lehre von der Prädestination war der Grundstein seiner Religion. Er erklärte oft, daß wenn er diese Lehre aufgeben müßte, er zugleich mit derselben allen Glauben an eine waltende Vorsehung aufgeben und ein reiner Epikuräer werden müßte. Diesen einzigen Punkt ausgenommen, wurde die ganze Fülle seines kräftigen Geistes frühzeitig von dem Theoretischen ab und auf das Praktische gelenkt. Die Fähigkeiten, deren es zur Leitung wichtiger Geschäfte bedarf, gediehen bei ihm schon in einem Alter zur Reife, wo sie sich bei gewöhnlichen Menschen kaum erst zu entfalten begonnen haben. Seit Octavius hatte die Welt kein solches Beispiel frühzeitiger staatsmännischer Befähigung gesehen. Erfahrene Diplomaten erstaunten über die treffenden Bemerkungen, die der siebzehnjährige Prinz über öffentliche Angelegenheiten machte, und mit noch weit größerem Erstaunen sahen sie diesen Knaben in Lagen, wo man hätte erwarten sollen, daß er starke Leidenschaften verrathen werde, eine eben so unerschütterliche Ruhe bewahren, wie sie selbst. Mit achtzehn Jahren saß er bereits unter den Vätern der Republik, ernst, besonnen und einsichtsvoll wie der

Die Lehren von Erbsünde, Glauben, Gnade, Prädestination und Gnadenwahl, an denen die Häupter der Hierarchie festhielten, waren die, welche man gewöhnlich calvinisch nannte.

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