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Vor dem Zusammentritt der holländischen Synode hatte indeß jene Partei der anglikanischen Geistlichkeit, die dem calvinistischen Kirchenregimente und dem calvinistischen Gottesdienste besonders abhold war, angefangen, die calvinistische Metaphysik mißfällig zu betrachten, und dieses Mißfallen ward natürlich durch die auffallende Ungerechtigkeit, Anmaßung und Grausamkeit der in Dortrecht vorherrschenden Partei noch vermehrt.

Die erste davon ist die von dem Bruder Cornelius Adriansen zu Brügge. Derselbe war zu Dortrecht geboren. Seine Eltern bestimmten ihn zum geistlichen Stand, und nachdem er seine Studien vollendet hatte, kam er im Jahr 1548 nach Brügge in das dortige Franziskanerkloster.

[Seine religiösen Ansichten.] Eine Klasse von philosophischen Fragen war durch die Umstände seiner Aufmerksamkeit dringend empfohlen worden und scheint ihn mehr interessirt zu haben, als man es von seinem allgemeinen Character hätte erwarten sollen. Die Protestanten der Vereinigten Provinzen bestanden wie die unsrer Insel aus zwei großen religiösen Partein, welche zwei großen politischen Parteien fast genau entsprachen. Die Oberhäupter der städtischen Oligarchie waren Arminianer und wurden im Allgemeinen von der Menge als nicht viel besser denn Papisten betrachtet. Die Prinzen von Oranien waren gewöhnlich die Schutzpatrone der calvinistischen Theologie gewesen und verdankten keinen geringen Theil ihrer Popularität ihrem Eifer für die Lehren von der Gnadenwahl und dem endlichen Beharren, einem Eifer, der nicht immer durch Kenntnisse erleuchtet oder durch Humanität gemäßigt war. Wilhelm war von Kindheit auf in dem theologischen System, dem seine Familie anhing, sorgfältig unterrichtet worden, und betrachtete dieses System mit größerer Vorliebe, als man in der Regel für seinen ererbten Glauben hegt. Er hatte über die großen Probleme, welche auf der Synode von Dortrecht erörtert worden waren, nachgedacht und in der strengen, unbeugsamen Logik der genfer Schule etwas gefunden, was seinem Verstande und seinem Gemüth zusagte. Das Beispiel von Unduldsamkeit, das einige seiner Vorgänger gegeben, ahmte er jedoch niemals nach; er empfand gegen alle Verfolgung eine entschiedene Abneigung, die er nicht allein da aussprach, wo ein solches Eingeständniß offenbar staatsklug war, sondern auch in Fällen, wo es den Anschein hatte, daß sein Interesse durch Verstellung oder Stillschweigen hätte gefördert werden können. Gleichwohl waren seine theologischen Ansichten noch entschiedener als die seiner Vorgänger. Die Lehre von der Prädestination war der Grundstein seiner Religion. Er erklärte oft, daß wenn er diese Lehre aufgeben müßte, er zugleich mit derselben allen Glauben an eine waltende Vorsehung aufgeben und ein reiner Epikuräer werden müßte. Diesen einzigen Punkt ausgenommen, wurde die ganze Fülle seines kräftigen Geistes frühzeitig von dem Theoretischen ab und auf das Praktische gelenkt. Die Fähigkeiten, deren es zur Leitung wichtiger Geschäfte bedarf, gediehen bei ihm schon in einem Alter zur Reife, wo sie sich bei gewöhnlichen Menschen kaum erst zu entfalten begonnen haben. Seit Octavius hatte die Welt kein solches Beispiel frühzeitiger staatsmännischer Befähigung gesehen. Erfahrene Diplomaten erstaunten über die treffenden Bemerkungen, die der siebzehnjährige Prinz über öffentliche Angelegenheiten machte, und mit noch weit größerem Erstaunen sahen sie diesen Knaben in Lagen, wo man hätte erwarten sollen, daß er starke Leidenschaften verrathen werde, eine eben so unerschütterliche Ruhe bewahren, wie sie selbst. Mit achtzehn Jahren saß er bereits unter den Vätern der Republik, ernst, besonnen und einsichtsvoll wie der

Mir ruht der Vater, mir die teure Mutter, Im Grab zu Amsterdam; in Schutt und Asche Liegt Dortrecht, meines Hauses Erbe, da; Gedrängt von Spaniens Tyrannenheeren, Weiß Moritz kaum, mein Vetter von Oranien, Wo er die eignen Kinder retten soll: Und jetzt sinkt mir die letzte Stütze nieder, Die meines Glückes Rebe aufrecht hielt. Ich ward zum zweitenmale heut verwaist. O meine Freundin!

Während der Graf von Hennegau das Feld räumte und Holland den Vlaemen überließ, erhob sich in Dortrecht ein tapferer Mann, namens Niklas van den Putte; der wollte sein Vaterland befreien, sammelte einige Kriegerscharen, überfiel mit ihnen eine Abteilung Vlaemen und erschlug in einem Gefecht fast zweitausend.