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Aktualisiert: 10. Juli 2025


Amen! sprachen Mond und Sterne, Träufelnd sprach das Wasser: Amen! Und da sie verließ die Schwelle, Riefen rings die Wachen: Amen! Romanze XII: Jacopone und Rosarosa Von Folianten rings umgeben Sitzt der stolze Jacopone; Hochgeehrt von den Klienten Ist der junge weise Doktor, Ausgetreten seine Schwelle; Denn mit vollen Händen kommen Taufend, um in ihren Rechten Weise Sprüche sich zu holen.

Jacopone spricht: "Ich gehe Hin zum alten Mönch Benone, Unsern Bund ihm vorzulegen." Und dann eilt er von dem Bronnen. Einsam Rosarosa stehet, Blicket in den Strahl des Bronnens; Wie er sinket, wie er schwebet, Fühlt sie in dem Herzen pochen. In den Händen die getrennte, Sonst gepaarte Zwillingsrose, Und es fließen ihre Tränen Auf die stille Rosenknospe.

Sieh, es tanzet meine Seele Auf dem frohen Strahl des Bronnens, Und sie faltet ihre Hände, Dir ihr Herz in Liebe opfernd!" Rosarosa ihm entgegnet: "Freund, ich bin dir wohlgewogen, Doch ich kenne keine Eltern; Kannst du lieben eine solche? Mich gefunden und gefleget Hat des Arztes Weib Dolores; Sie erbaute die Kapelle, Stiftete die kleine Orgel.

Und der Jüngling, tief beweget, Spricht: "O Weib, wo sind die Locken, Die ich wollte liebend flechten? Was soll mir der Kranz voll Dornen?" Liebvoll Rosarosa redet: "Ich ließ sie den gütgen Toten, Die dein nacktes Weib bedecket, Das du hast entblößt im Zorne. Auch den Hochzeitsmantel schwebend, Den zurück mir gab Benone, Hab ich ihnen hingegeben, Ihre Güte zu belohnen.

So fand er sich tief beweget Und, dem Bücherstaub entronnen, Neue Liebe in dem Herzen, Zwischen Blumen in der Sonne. Doch da eine Stimme schwellend Sich ergießt zum Orgelstrome, Schreitet er zu der Kapelle, Die in Büschen steht verborgen. Und er wurzelt auf der Schwelle; Rosarosa schlägt die Orgel Singend, ohne ihn zu sehen, Zwischen Engelbildern golden.

Wo die kleinen Kindlein weinen, Die der Tod ums Licht betrog; Auf dem Totenkränzlein scheinen Morgens ihre Tränen noch. Ungetaufet sie verweilen Singend vor des Himmels Tor, Und die Tränentauf erteilen Tauend sie dem Blumenflor. Rosarosa lehrt die Kleinen, Die auf Erden sie verlor, Rosadora wird erscheinen, Führerin in diesem Chor.

Und darum soll ich dich kränzen Mit dem Brautkranz weißer Rosen Und den Schäferstab dir geben, Daß du denkest deiner Worte!" Rosarosa kniet zur Erde, Und er kränzt die dunklen Locken Mit den weißen Rosen blendend, Gibt den weißen Stab der Holden. Und die Kinder sie umgeben, Freuen sich der Rosenkrone; Jacopones und des Herren Denket weinend Rosarose.

Und nun hört er wieder reden, Und er hört die leisen Worte: "Du wirst mich nicht wiedersehen Als bei deinem frühen Tode! Was du unterm Herzen trägest, Ist ein Pfand von dem Verlobten; Wolle nie des Leibes Tempel Einer andern Liebe opfern!" Rosarosa dann entgegnet Sammelnd liebestrunkne Worte: "Ja, ich bin die Magd des Herren, Dem ich liebend bleib verlobet!

Denn du heißest Rosadore, Jene heißet Rosablanke, Rosarosa, rote Rose, Ihr seid aus demselben Stamme! Seid geschenkt der Mutter Gottes, Als sie vor zwölfhundert Jahren Auf der sündgen Erde wohnte; Jetzt erst seid ihr aufgegangen. Doch noch seid ihr kaum entsprossen! O erscheine, Herr des Gartens, Hüte deine heilgen Rosen Und zertritt die falsche Schlange!"

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