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Mignon lief gleichfalls nebenher, stolz auf den Hirschfänger, den man ihr, als die Gesellschaft sich bewaffnete, nicht abschlagen konnte. Um ihren Hut hatte sie die Perlenschnur gewunden, die Wilhelm von Marianens Reliquien übrigbehalten hatte. Friedrich der Blonde trug die Flinte des Laertes, der Harfner hatte das friedlichste Ansehen.

Heinrich der Löwe brachte eine große Menge Reliquien mit nach Braunschweig. Die Krone derselben aber war ein Daumen des heiligen Markus, für welchen die Venezianer vergebens 100.000 Dukaten boten. Der Glaube an diese Reliquien war ebenso unerhört wie der Preis, der dafür bezahlt wurde. Die Pfaffen hätten Engel sein müssen, wenn sie die Dummheit der Menschen nicht benutzt hätten.

Die frommen Herrn Geistlichen und Mönche trieben mit den Reliquien den abscheulichsten Betrug. Jeder christliche Altar musste seine Reliquie haben, und je heiliger diese war, desto größer war der Nutzen, den sie davon zogen; denn die Reliquien waren weder umsonst zu sehen, noch wurden sie verschenkt. Der Reliquienhandel wurde bald sehr einträglich.

Denn inmitten dieser Tafel Ist noch kaum ein Strich gezogen, Gleich des Blinden Auge starret, Gott erharrend, hin der Bogen. Jährlich nur an diesem Tage Weint vor dem Gewand der Nonne Und der Locke goldner Haare, Büßt vor diesem Bilde Kosme. Wie, an heilgen Jahrestagen Nur, die Kirche die Kleinode, Die Reliquien des Schatzes Auftut, zu der Frommen Troste,

Aber das konnte das Mädchen nicht ergründen, warum er wohl immer wieder auf eine aus weiß und blauer Seide geflochtene Schärpe nieder sah. So fest, so eifrig, als wären geheimnisvolle Zeichen eingewoben, die er zu entziffern bemüht sei. Ja, es kam ihr sogar vor, als drücke er die Feldbinde an das Herz, als führe er sie an die Lippen voll Andacht und Inbrunst, wie man Reliquien zu verehren pflegt.

Ein Ausschuß der Greise des Völkertribunals begleitete ihn, wie Tausende der angelangten Unterthanen, die sich das Recht nicht nehmen lassen wollten, den Reliquien ihres geliebten Monarchen bis zum Tempel der Unsterblichkeit zu folgen. Guido blickte dem Gewimmel mit froher Wehmuth nach, und gestand: wie die Rührung, welche er heute empfände, jede bisher gefühlte, überträfe.

Ihr müßt das wissen, schöne Frau, sagte ich, und in der Tat, wenn diese traurigen Reliquien wirklich Eurem Seligen gehört haben-So gewiß wie dies mein kleiner Finger ist, sagte sie mit großer Überzeugung und betrachtete dabei die Fläschchen mit so wissenschaftlichem Ernst, wie etwa ein Naturforscher eine neue Amphibienspezies, die man ihm in Spiritus zugeschickt hat. Mich überlief eine Gänsehaut.

Man erzaehlte die Geschichte einer untroestlichen Mutter, deren Kind im See ertrunken sei und die Gott und seine Heiligen angerufen habe, ihr nur wenigstens die Gebeine zum Begraebnis zu goennen; der naechste Sturm habe den Schaedel, der folgende den Rumpf ans Ufer gebracht, und nachdem alles beisammen gewesen, habe sie saemtliche Gebeine in einem Tuch zur Kirche getragen, aber, o Wunder! als sie in den Tempel getreten, sei das Paket immer schwerer geworden, und endlich, als sie es auf die Stufen des Altars gelegt, habe das Kind zu schreien angefangen und sich zu jedermanns Erstaunen aus dem Tuche losgemacht; nur ein Knoechelchen des kleinen Fingers an der rechten Hand habe gefehlt, welches denn die Mutter nachher noch sorgfaeltig aufgesucht und gefunden, das denn auch noch zum Gedaechtnis unter andern Reliquien in der Kirche aufgehoben werde.

Erzbischof Albrecht besaß einen solchen Schatz von Reliquien, dass damit Ablass zu gewinnen war auf "neununddreißig Mal tausend, zweihundert Mal tausend, fünfundvierzigtausend, hundert und zwanzig Jahre, zweihundert und zwanzig Tage." Unter den Reliquien, die er von Halle nach Mainz schaffen ließ, befanden sich aber auch sehr rare und heilige Stücke!

Sprache des mächtigsten und kunstliebendsten Kaiserhauses, lebte sie im Munde der Fürsten, Ritter, Sänger mit und ohne Sporn, Sänger mit und ohne Krone, welche die elegante Literatur ihres Zeitalters begründeten, war sie, was mehr sagen will, die Sprache des Nibelungenliedes und anderer deutschen Nationalgedichte, welche mit Ausnahme jener ältesten Reliquien theils nie, theils nur in späterer Uebersetzung im Plattdeutschen schriftsässig wurden.